- Mekong
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Mekong
Mae Nam KhongMekong in der Provinz Chiang Rai (Thailand)
Daten Lage China
Myanmar
Laos
Thailand
Kambodscha
VietnamEinzugsgebiet des MekongFlusssystem Mekong Quellgebiet am Berg Guozongmucha, Qinghai, China Quellhöhe ca. 5.200 m Mündung Südchinesisches Meer (Pazifischer Ozean) 9.74106.60Koordinaten: 9° 44′ N, 106° 36′ O
9° 44′ N, 106° 36′ O9.74106.60Mündungshöhe 0 m Höhenunterschied ca. 5.200 m Länge 4.350 km Einzugsgebiet 795.000 km² Abflussmenge MQ: 15.000 m³/s Rechte Nebenflüsse Ruak ▼20.355611111111100.08147222222,
Mun ▼15.320583333333105.508,
Tonle Sap ▼11.565104.94111111111Großstädte Vientiane, Phnom Penh Der Mekong ([ˈmeːkɔŋ] oder [meˈkɔŋ]) ist ein Strom in Südostasien.
Inhaltsverzeichnis
Flussname
Die verschiedenen Völker entlang des Flusslaufs haben unterschiedliche Namen für den Mekong:
- Tibetisch: རྫ་ཆུ་ Dza Chu, dem entlehnt Chin. 扎曲, Dza-chu (Pīnyīn: Zā Qū)
- Chinesisch: 瀾滄江 / 澜沧江 Láncāng Jiāng („Turbulenter Fluss“) oder 湄公河 Méigōng hé;
- Birmanisch: မဲခောင္မ္ရစ္ Mè‘kaung Myit
- Laotisch: ແມ່ນ້ຳຂອງ [mɛː nâːm kʰɔ̌ːŋ], auch ນ້ຳຂອງ [nâːm kʰɔ̌ːŋ];
- Thailändisch: แม่น้ำโขง [mɛ̂ː náːm kʰǒːŋ], auch แม่โขง [mɛ̂ː kʰǒːŋ]; RTGS Mae Nam Khong
- Khmer: មេគង្គ Mekongk, auch ទន្លេមេគង្គ Tonle Mekongk, ទន្លេធំ Tonle Thom („Großer Fluss“);
- Vietnamesisch: Sông Mê Kông, auch Sông Lớn („Großer Fluss“), Sông Cửu Long („Neun-Drachen-Fluss“)
Geographie
Angaben zur Länge des Mekong variieren zwischen 4.350 km und 4.909 km. Damit nimmt er je nach Auslegung etwa den zehnten Rang unter den längsten Flüssen der Erde ein. Das gesamte Einzugsgebiet des Mekong umfasst etwa 800.000 km², damit ist er als Lebensader des kontinentalen Südostasien zu charakterisieren.
Quelle
Die Quelle des Mekong ist bislang nicht exakt festgelegt, da er aus mehreren Zusammenflüssen in teils schwer erreichbaren Gebieten des Hochlands von Tibet entsteht. Chinesische Forscher geben als Ursprung ein etwa 5.200 m hoch gelegenes Gebiet nahe dem Ort Ganasongdou auf der Nordabdachung des Dangla-Gebirges im Kreis Zadoi des autonomen Bezirks Yushu in der chinesischen Provinz Qinghai an. Eine frühere von dem französischen Anthropologen und Dokumentarfilmer Michel Peissel geführte Expedition ortete den Ursprung des Flusses weiter westlich am Rupsa-La Pass in 4.975 m Höhe.
Oberlauf
Im Anschluss an das tibetische Hochland durchfließt der Mekong die chinesische Provinz Yunnan. Etwa die Hälfte seiner Gesamtlänge liegt auf chinesischem Staatsgebiet. In einer Meereshöhe von etwa 500 m verlässt er China und bildet für rund 200 km den Grenzfluss zwischen Myanmar und Laos. Am Ende dieser Strecke mündet der Ruak-Fluss in den Mekong, wodurch das Dreiländereck (Goldenes Dreieck) zwischen Laos, Myanmar und Thailand gebildet wird. Diese Stelle markiert auch den Übergang vom oberem zum unteren Mekong.
Unterlauf
Daran anschließend ist der Fluss die Grenze zwischen Laos und Thailand, durchfließt dann in einer Schleife durch teils tiefe Schluchten und Stromschnellen das nordwestliche Laos, bis er südlich der Stadt Luang Prabang in einem weiten Flussbett seinen Weg fortsetzt. Der nun schiffbare Fluss ist von da an eine Hauptverkehrsader der Region und trägt außerdem wesentlich zur Fruchtbarkeit der laotischen Tiefebene bei. Weiter südlich bildet er wieder für mehrere hundert Kilometer die Grenze zu Thailand, führt an der laotischen Hauptstadt Vientiane vorbei, bis er weit im Süden des Landes erneut im Landesinneren durch die Region Si Phan Don („Viertausend Inseln“) und die Stadt Pakse (franz. Pakxé) verläuft. Hier beträgt die mittlere Abflussmenge 9000 m³/s, im April circa 1500 m³/s und im August circa 25'000 m³/s[1] Im Bereich Si Phan Don befinden sich mehrere Wasserfälle, die bis zu 15 Meter Höhenunterschied ausgleichen.
Die Sambor-Wasserfälle nahe der kambodschanischen Stadt Kratie sind das letzte Hindernis, das bis zur Mündung des Flusses die Schiffbarkeit unterbricht. Die Umgebung bekommt eine flachere Charakteristik, was die dort großflächig betriebene intensive Landwirtschaft begünstigt; insbesondere Reis, aber auch Mais, Zuckerrohr, Tabak und Obst werden am gesamten Unterlauf dieses Stromes kultiviert.
Da der Strom gewaltige und auch stark variierende Wassermassen führt, liegt in manchen vom Mekong durchflossenen Landschaften in der Zeit des Monsuns, also in den Sommermonaten – am Unterlauf mit mehreren Wochen Verzögerung –, der Wasserstand um 10 bis 15 Meter über dem Niedrigwasserstand des Winters.
Knapp nördlich der Hauptstadt von Kambodscha, Phnom Penh, mündet der Tonle-Sap-Fluss, der den Auslauf des gleichnamigen Sees bildet, in den Mekong. Direkt nach Phnom Penh teilt sich der Flusslauf in zwei Teile, den Bassac und den parallel verlaufenden eigentlichen Mekong, auf.
Hier gibt es eine seltene und in dieser Dimension einmalige geografische Besonderheit:
Der kambodschanische Tonle-Sap-Fluss, der aus dem Tonle-Sap-See gespeist wird, wechselt die Fließrichtung, wenn der Mekong Hochwasser führt und seine Wassermassen in den Nebenfluss drängen, und füllt alljährlich für mehrere Monate nun den See – dessen Abfluss er normalerweise ist. Erst wenn der Monsun und die Hochwasserpegel zurückgehen, kehrt auch der Fluss seine Richtung wieder um und das Wasser des Sees fließt zum Mekong hin meerwärts ab.Dieser Strömungswechsel wird beim traditionellen Wasserfest Bon Um Tok gefeiert. Am 22. November 2010 kam es dabei durch das Gedränge an einer Brücke zu einer Massenpanik mit zumindest 339 Toten.[2]
Mekong-Delta
→ Hauptartikel: Mekong-Delta
Von Kambodscha fließt der Mekong, nun schon in einer in Kilometern zu bemessenden Breite, über die Grenze in den Süden Vietnams. Südlich von Hồ-Chí-Minh-Stadt (früher Saigon) verbreitern sich die Zwillingsflüsse, nun auch Tiền Giang oder sông Tiền („Oberer Mekong“) und Hậu Giang oder sông Hậu („Unterer Mekong“) genannt, zum über 70.000 km² ausgedehnten Mekong-Delta und strömen in das Südchinesische Meer.
Die von der Bevölkerung Vietnams differenzierter unterschiedenen neun Hauptarme des ausgedehnten Mündungsgebietes führten auch zum vietnamesischen Beinamen Song Cửu Long, „Neun-Drachen-Fluss“.
Das Deltagebiet ist als Schwemmland naturgemäß sehr flach. Aufgrund der von dem Strom abgelagerten Schwebstoffe, die das Wasser gelbbraun färben, ist es sehr fruchtbar und bildet die südliche Reiskammer des Landes Vietnam. Das Delta ist relativ dicht bevölkert und wird von einem unübersehbaren Netz von Kanälen durchzogen, die zum Teil mehrere Meter über dem Niveau der Felder liegen. Im Mekongdelta gibt es wenige feste Straßen: die Nationalstraße 1 als Hauptverkehrsweg hat ihren südlichsten Punkt in der Stadt Cà Mau. Der größere Teil des Verkehrs und des Warenumschlags erfolgt auf dem Wasser; bekannt sind die sogenannten „schwimmenden Märkte“, wo der Handel ausschließlich auf den Schiffen stattfindet. Der südlichste Teil des Mekongdeltas, der sich noch etwa 70 km zwischen Ca Mau und der Küste des Südchinesischen Meers und des Golfs von Thailand erstreckt, ist zum Großteil von Sümpfen durchzogen und nur noch auf dem Wasser befahrbar.
2001 wurde die erste Brücke über den Mekong in Vietnam gebaut, ein technisch schwieriges Unterfangen, da das ganze Mekongdelta keinen festen Untergrund besitzt. Die Pfahlgründungen der Pylone der über 1.000 Meter langen Schrägseilbrücke, deren Finanzierung eine Förderung des Staates Australien erfuhr, wurden durch das Unternehmen Bilfinger Berger gebaut. Bis dahin waren Städte wie Cần Thơ, Mỹ Tho, Long Xuyen und Rach Gia nur über Fähren erreichbar.
Wirtschaftliche Bedeutung
Stauseen und Kraftwerke
In der chinesischen Provinz Yunnan soll durch das Western Development Program eine geplante Kaskade von acht Talsperren auf einer Strecke von 800 km erstellt werden.[3]
Die chinesische Regierung treibt gegenwärtig den Bau mehrerer großer Staudämme am Oberlauf voran. Die Länder am Unterlauf befürchten schwerwiegende Folgen für das gesamte Einzugsgebiet, wie das Ausbleiben der saisonalen Überschwemmungen.
Schifffahrt
Die Sambor-Wasserfälle nahe der kambodschanischen Stadt Kratie sind das letzte Hindernis, das bis zur Mündung des Flusses die Schiffbarkeit unterbricht. Die Umgebung bekommt eine flachere Charakteristik, was die dort großflächig betriebene intensive Landwirtschaft begünstigt; insbesondere Reis, aber auch Mais, Zuckerrohr, Tabak und Obst werden am gesamten Unterlauf dieses Stromes kultiviert.
Fischfang
Mit mehr als 1.200 Fischarten[4], darunter Riesenfische wie der Mekong-Riesenwels und der Süßwasserstachelrochen Himantura chaophraya[5], die die größten ständig im Süßwasser lebenden Fische der Welt sein könnten, der Riesenbarbe (Cathlocarpio siamensis), sowie zahllosen Vogel- und Reptilienarten gehört er zu den fünf artenreichsten Flüssen der Welt.
Nachhaltige Entwicklung
Die Mekong River Commission, eine Arbeitsgemeinschaft von Regierungsvertretern aus Kambodscha, Laos, Thailand und Vietnam hat das Ziel, die nachhaltige Entwicklung des Mekong samt seinem Einzugsgebiet zu fördern.
Siehe auch
- Liste der längsten Flüsse der Erde
- Erste Thai-Lao-Freundschaftsbrücke (Nong Khai in Thailand – Vientiane in Laos)
- Zweite Thai-Lao-Freundschaftsbrücke (Provinz Mukdahan in Thailand – Savannakhet in Laos)
Literatur
- Dietrich Schmidt-Vogt: Staudämme am Mekong, Geographische Rundschau 56(12), S. 22–27 (2004), ISSN 0016-7460
- Hans-Joachim Uhlemann: Impressionen vom Mekong, Zeitschrift für die Binnenschifffahrt 2, S. 54–59 (2010)
Weblinks
Commons: Mekong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- The Mekong River Commission for Sustainable Development
- Stern-Projekt 2005: Multinationale Mekong-Expedition (Wiederholung von 1866)
Einzelnachweise
- ↑ Mekong Basin
- ↑ ORF News (23. November 2010)
- ↑ Probe International 30. Juni 2006 The Hydrolancang cascade
- ↑ Coates D., Ouch Poeu, Ubolratana Suntornratana, N Thanh Tung & Sinthavong Viravong. 2003. Biodiversity and fisheries in the Lower Mekong Basin. Mekong Development Series No. 2. Mekong River Commission, Phnom Penh, 30 pages. S.5 PDF
- ↑ Supap Monkolprasit, Tyson R. Roberts 1990 Himantura chaophraya, a New Giant Freshwater Stingray from Thailand, Japanese Journal of Ichthyology 1990, Band 37, Nummer 3 PDF
Chinesische Flussnetze: Flüsse der südwestlichen GrenzgebieteIndus 印度河-Flussnetz: Sênggê Zangbo 森格藏布 (狮泉河) | Langqên Zangbo (Sutlej) 象泉河 | Qipuqiapu He 奇普恰普河
Ganges 恒河-Flussnetz: Jiazhagangga He 甲扎岗噶河 | Wurequ-Wuzhalaqu 乌热渠~乌扎拉渠 | Majia Zangbo (Humla Karnali) 马甲藏布 (Konqi He 孔雀河) | Pong Qu 朋曲 | Po Qu 波曲 | Gyirong Zangbo (Trisuli River) 吉隆藏布 | Rongxia Zangbo 绒辖藏布
Tsangpo-Brahmaputra 布拉马普特拉河-Flussnetz:
Flussnetz im Oberlauf (Yarlung Zangbo Jiang): Yarlung Zangbo Jiang 雅鲁藏布江-Flussnetz: Jiemayangzong Qu 杰马央宗曲 | Kubi Qu 库比曲 | Damqog Zangbo 当却藏布 (马泉河) | Raka Zangbo (Dogxung Zangbo) 多雄藏布 | Nyang Qu (Tsang) 年楚河 | Lhasa He (Lhasa Zangbo, Gyi Qu) 拉萨河 | Nyang Qu (Kongpo) 尼洋曲 | Palong Zangbo 帕隆藏布 | Yi'ong Zangbo 易贡藏布 | Midui Zangbo 米堆藏布 | Bode Zangbo 波德藏布
Flussnetz im Mittel-/Unterlauf (Dihang/ Brahmaputra): Kangbu Qu 康布曲 (Ngamo Chhu/ Torsa) | Lhozhagshung Qu 洛扎雄曲 (Kulu River) | Dawang-Niangjiang Qu 达旺─娘江曲 (Manas) | Xibaxia Qu 西巴霞曲 | Kamen He 卡门河(Kameng River/ ehem. Bhareli) | Zayü Qu 察隅河
Irrawaddy 伊洛瓦底江-Flussnetz: Dulong Jiang 独龙江 | Daying Jiang 大盈江 | Longchuan Jiang 陇川江 | Nanyuan He 南苑河 | Ruili Jiang 瑞丽江 | Wanting He 畹町河
Nu Jiang (Saluen) 怒江-Flussnetz: Nanka Jiang 南卡江 | Nangun He 南滚河 | Nanding He 南定河 | Nanma He 南马河 | Mangku He 芒库河 | Nanyi He 南衣河
Lancang Jiang (Mekong) 湄公河-澜沧江-Flussnetz: Zi Qu 子曲 | Za Qu 扎曲 (Lancang Jiang 澜沧江) | Ba Qu 巴曲 | Ji Qu (später: Ngom Qu) 吉曲 | Xiang Qu 香曲 | Ngom Qu 昂曲 | Yangbi Jiang 漾濞江 | Weiyuan Jiang 威远江 | Buyuan Jiang 补远江 (Luosuo Jiang 罗梭江) | Bi Jiang 沘江 | Nanyun He 南允河 | Luozha He 罗闸河 | Xiaohei Jiang 小黑江
Roter Fluss 红河-Flussnetz: Yuan Jiang 元江 (Hong He 红河) | Babian Jiang 把边江 | Lixian Jiang 李仙江 | Tengtiao Jiang 藤条江 | Panlong Jiang 盘龙江 (Klarer Fluss) | Pumei He 普梅河 | Nanxi He 南溪河 (Nebenfluß des Hong He) | Qu Jiang 曲江 (Nebenfluß des Hong He) | Dianxi He 甸溪河
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