- Lew Jakowlewitsch Sternberg
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Lew (Chaim Leiba) Jakowlewitsch Sternberg (* 21. April 1861 in Schytomyr, Ukraine; † 14. August 1927 in Duderhof, heute Moschaiski bei Krasnoje Selo, Russland) war ein ukrainischer Ethnograph, der von 1889 bis 1897 die Niwchen (Giljaken), Uilta („Oroken“) und Ainu auf Sachalin und in Sibirien für das American Museum of Natural History in New York City erforschtete. Er war aktiv in jüdischen Bewegungen, ein begeisterter Marxist und als Student Theoretiker des Terrorismus.
Aus wohlhabender jüdischer Familie schloss er sich früh den Narodnaja Wolja an. Er wurde vom naturwissenschaftlichen Studium in Sankt Petersburg ausgeschlossen, 1886 während seiner Abschlussexamina an der juristischen Fakultät in Odessa auch als Narodnik (Volkstümler) verhaftet. Sternberg wurde für drei Jahre in Odessa inhaftiert und zehn Jahre in die Verbannung in den Norden der Insel Sachalin geschickt. Er konnte seine Promotion 1898 nachholen. Auf Sachalin lebte er zuletzt in Viakhtu, in der Nähe einer Giljaken Siedlung (heute Nivchen), Sternberg lernte die Sprache und durfte Feldforschung betreiben. 1897 begnadigt, erhielt er zwei Jahre später eine Anstellung am Museum für Anthropologie und Ethnographie und dozierte an der Universität Sankt Petersburg. Nach der Oktoberrevolution eröffnete er auf Sachalin ein ethnologisches Museum.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werke (Auswahl)
- Die Religion der Giljaken. In: Archiv für Religionswissenschaft. Band 8, Nr. 1, 1904, S. 244–274 und Band 8, Nr. 2, 1905, S. 456–473. Aus dem russischen Manuskript übersetzt von A. von Peters.
- The Social Organization of the Gilyak. New York 1999. Vorwort von Bruce Grant, S. XXIII–LVI).
Literatur
- Pamjati L'wa Jakowlewitscha Sternberga: Zum Gedenken an Lew Jakowlewlewitsch Sternberg (in Russisch). In: Sbornik Museja Antropologii i Etnografii. Band 7, 1928, S. 1–70.
- I. Winnikow: † Leo Sternberg. In: Anthropos. Band 23, 1928, S. 135–140.
- E. Kagaroff: Leo Sternberg. In: American Anthropologist. Band 31, 1929, S. 568–571.
- Brüllow-Schaskolsky: Leo Sternberg als Soziologe und Ethnologe. In: Zeitschrift für Völkerpsychologie und Soziologie. Band 6, 1930, S. 445–454.
- Sergei Kan: The Mystery of the Missing Monograph, or Why Shternberg's The Social Organization of the Gilyak Never Appeared among the Jesup Expedition Publications. In: European Review of Native American Studies. Band 14, Nr. 2, 2000, S. 19–38.
- Ulla Johansen: Leo (Lev Jakovlevic) Sternberg. In: Christian F. Feest und Karl-Heinz Kohl: Hauptwerke der Ethnologie. Kröner, Stuttgart 2001, S. 450–454.
- Sergei Kan: Lev Shternberg. Anthropologist, Russian Socialist, Jewish Activist. University of Nebraska Press, 2009.
Anmerkungen
- ↑ Ulla Johansen: Leo (Lev Jakovlevic) Sternberg. S. 451. Zur Bedeutung Sternbergs S. 452f.
Weblinks
- http://www.infonor.dk/Sternberg.htm (dänisch)
- http://memory.pvost.org/pages/shteinberglya.html (russisch)
- http://www.pgpb.ru/cd/primor/first/shter.htm (russisch)
Namensvarianten
Lev Jakovlevič Šternberg, Lev Iakovlevich Shternberg, Leo Sternberg, Lev Shternberg
Kategorien:- Ethnograph
- Ukrainer
- Geboren 1861
- Gestorben 1927
- Mann
- Mitglied der Narodnaja Wolja
- Die Religion der Giljaken. In: Archiv für Religionswissenschaft. Band 8, Nr. 1, 1904, S. 244–274 und Band 8, Nr. 2, 1905, S. 456–473. Aus dem russischen Manuskript übersetzt von A. von Peters.
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