- Li Osborne
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Li Osborne (* 1883 in Mainz als Luise Wolf; † 1968 in Brè) war eine deutsche Fotografin.
In den 1920er Jahren machte sie sich einen Namen als Porträt- und Theaterfotografin. Ihre erste Fotoausstellung hatte sie 1920 in Kopenhagen. Ab 1922 führte sie ein Atelier in Baden-Baden, 1925 zog sie nach München. Es entstanden unter anderem Porträts von Bertolt Brecht und Sybille Binder, die sich heute im Museum Folkwang befinden. Eine Aufnahme von Rabindranath Thakur ist im Bestand der National Portrait Gallery in London. 1926 war Li Osborne auf der Deutschen Photographischen Ausstellung in Frankfurt am Main vertreten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde jüdischen Fotografinnen die Arbeit unmöglich gemacht. Ebenso wie zahlreiche Berufskolleginnen, darunter Ellen Auerbach, Grete Stern, Lucia Moholy und Marianne Breslauer, entschloss sich Li Osborne zur Emigration. Seit Mitte der 1930er Jahre lebte sie zunächst im Fextal, später in Locarno. 1948 zog sie nach Colchester, verbrachte die Sommermonate aber meist in der Schweiz.
Li Osborne war dreimal verheiratet. Von 1907 bis 1913 mit dem Offizier Leo Karl Benecke, von 1920 bis 1929 mit dem Psychiater Walter Osborne und ab 1930 mit William Dodge Hutchinson. In erster Ehe hatte sie eine Tochter, die im Alter von vier Jahren verstarb.
Literatur
- Ute Eskildsen (Hrsg.): Fotografieren hiess teilnehmen : Fotografinnen der Weimarer Republik. Richter, Düsseldorf 1994. ISBN 3-928762-26-5
- Klaus Honnef, Frank Weyers: Und sie haben Deutschland verlassen ... müssen . Fotografen und ihre Bilder 1928–1997. PROAG, Köln 1997. ISBN 3-932584-02-3
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