- Marmarica
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Die Marmarica (griechisch Μαρμαρική Marmarike) ist eine antike Landschaft an der Nordküste von Afrika zwischen Ägypten und Kyrenaia.
Die Bewohner nannte man Marmaridai (lateinisch Marmaridae). Nach Pseudo-Skylax erstreckte sich deren Siedlungsgebiet von Apis in Ägypten aus westwärts.[1] Nach Ptolemäus dagegen erstreckt sich die Marmarica (die er als Nomos bezeichnet) von Darnis (dem heutigen Darna in Libyen) im Westen bis Petra Megale (dem heutigen Bardia, das fast an der heutigen ägyptisch-libyschen Grenze liegt) im Osten.[2] Im Itinerarium Antonini verläuft die westliche Grenze westlich von Limniade und Darnis.[3]
Römischem Einfluss unterworfen wurden die Marmaridai nach Florus um die Zeitwende von Publius Sulpicius Quirinius im Zuge des Feldzuges gegen die Garamanten.[4] Die wenig zuverlässige Historia Augusta berichtet von erfolgreichen Kämpfen des Probus gegen die Marmaridai, wobei Tenagino Probus, damals Praefectus Aegypti, und nicht der spätere römische Kaiser Probus gemeint sein dürfte.[5]
In der Spätantike wurde das Gebiet auch als Libya inferior oder Libya Sicca bezeichnet, im Gegensatz zu der Libya superior genannten Kyrenaia. An der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert drangen libysche Stämme in das Gebiet ein. Die Bemühungen Justinians um eine Wiederherstellung alter und den Bau neuer Verteidigungsanlage führten zu einer vorübergehenden Sicherung der Marmarica.
643 wurde die Marmarica im Zuge der islamischen Expansion von Arabern erobert.
Literatur
- Werner Huß: Marmarica. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 926–927.
- Hermann Kees: Marmarica. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIV,2, Stuttgart 1930, Sp. 1881–1883.
- Anna-Katharina Rieger: Archäologie eines ariden Raumes - die Strukturierung einer ressourcenarmen Landschaft durch den Menschen am Beispiel der antiken Marmarica (Nordwestägypten). In: Roxana Kath, Anna-Katharina Rieger (Hrsg.): Raum – Landschaft – Territorium. Zur Konstruktion physischer Räume als nomadischer und sesshafter Lebensraum. Reichert, Wiesbaden 2009
Einzelnachweise
Kategorie:- Antike Geographie (Afrika)
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