- Charles Correa
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Charles Correa (* 1. September 1930 in Sikandarabad, Andhra Pradesh) ist ein indischer Architekt und Stadtplaner.
Er gilt als verbindendes Element von traditionell-spiritueller Architektur und westlichem Kulturverständnis. Vielbeachtete Bauwerke sind die "Permanent Mission of India" in New York City, USA, und das Mahatma Gandhi zugedachte "Gandhi Smarak Sangrahalaya" in Ahmedabad, Indien. Correa ist verheiratet mit der Künstlerin Monica Correa und lehrt am MIT und in Harvard.
Correa nahm anfangs begeistert die Formensprache der internationalen Moderne an. Für das 28-stöckige Hochhaus der Kanchenjunga Apartments im Mumbai (1970-1983) mit seiner Übernahme westlicher Apartment-Grundrisse erntete er Kritik, die er mit der notwendig zu beachtenden Relation zwischen Bau- und Grundstückskosten in dieser Stadt rechtfertigte. Diese Kritik hing mit der Erwartungshaltung an den wohl einflussreichsten Verfechter einer traditionsbewussten Bauweise zusammen. Sein Gandhi Smarak Sangrahalaya auf dem Gelände des Sabarmati-Ashram in Ahmedabad von 1958–1963 ist ein klarer und bescheidener Entwurf für ein Museum zum Gedenken an Mahatma Gandhi, der hier zwischen 1917 und 1930 gelebt hatte. Quadratische Module um einen zentralen Hof respektieren die Vorgaben des Vastu Vidiya. Die strenge Einfachheit der mit Walmdächern gedeckten Bauteile wird durch die einem indischen Dorf entsprechende unregelmäßige Verteilung gelockert.[1]
Die 1978 fertiggestellten 160 Wohneinheiten der Tara Group Housing in Neu Delhi sind diagonal getreppte und verschachtelte Reihenhäuser auf 0,8 ha Fläche. Stockwerksartig vorkragend sind sie klimagerecht gemäß den Gassen in der Wüstenstadt Jaisalmer. Die Kanchenjunga Apartments sind eine in die Höhe gebaute Entsprechung: in die Fassade eingebrochene Eckbalkone reichen über zwei Stockwerke und schaffen eine notwendige Perforation in der Blockform.
Aus der Fülle unterschiedlicher Entwürfe, die sich alle sehr konsequent mit der indischen Tradition beschäftigen, würde die Kreisform des Parlamentsgebäudes des Bundesstaates Madhya Pradesh in Bhopal auch ohne mythologischen Bezug herausragen. Auf einem flachen Hügel mit Blick über einen Teil der Stadt liegen sämtliche Funktionsräume und innerhalb einer kreisrunden Außenmauer mit 140 Meter Durchmesser, innerhalb welcher der große Sitzungssaal ebenfalls kreisrund angelegt ist und von einer Rundkuppel überspannt wird. Der bedeutendste Stupa des Landes in Sanchi ist rund 50 Kilometer entfernt. Dass im Zentrum ein quadratischer Innenhof, der Tradition entsprechend, für Brahma freigehalten wurde, muss bei Correa nicht betont werden. Die Bauzeit dauerte von 1980 bis 1997.[2]
Auszeichnungen
Correa wurde mit den indischen Nationalpreisen Padma Shri (1972), dem Praemium Imperiale (1994), dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (2005) und dem Padma Vibhushan (2006) ausgezeichnet.
Einzelnachweise
- ↑ Hasan-Uddin Khan: Charles Correa: Architect in India. Butterworth Architecture, London 1987, S. 20–25
- ↑ Vidhan Bhavan, Bhopal, India. Abbildungen in Prospekt. – Vidhan Bhavan. ArchNet Zahlreiche Fotos
Weblinks
- Charles Correa. In: archINFORM.
- Charles Correa: Architect in India. ArchNet Link zu: Hasan-Uddin Khan (Hrsg.): Charles Correa: Architect in India. Butterworth Architecture, London 1987. Volltext als PDF, 58 MB
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