- Louis-Jules Mancini-Mazarini
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Louis-Jules Mancini-Mazarini, duc de Nevers, (* 16. Dezember 1716 in Paris; † 25. Februar 1798 ebenda) war ein französischer Politiker und Schriftsteller.
Mancini-Mazarini war ein Sohn des Duc de Nevers, Philipp Jules Mancini und dessen Ehefrau Marianna Spinola. Philippe Mancini war sein Großvater und damit war er ein direkter Nachkomme von Kardinal Mazarin.
Mancini-Mazarini konnte als Schriftsteller schon früh erfolgreich debütieren und hatte seinen künstlerischen Durchbruch mit einigen erfolgreichen Theaterstücken. Diesen Umstand verdankte er 1742 seine Aufnahme in die Académie française als Nachfolger für den verstorbenen Bischof von Clermont, Jean-Baptiste Massillon (Fauteuil 4). Ihm selbst folgte 1796 der Schriftsteller Gabriel-Marie Legouvé auf diesem Platz nach.
In Paris heiratete Mancini-Mazarini Hèlène Françoise Phélypeaux de Pontchartrain (1715-1781). Das Ehepaar hatte zusammen mehrere Kinder, darunter Hélène Julie, die später den Comte de Gisors, Louis-Marie Foucquet de Belle-Isle heiratete und Adélaïde Diane, die spätere Ehefrau des Herzogs Louis-Hercule de Cossé-Brissac.
1748 entsandte man Mancini-Mazarini in diplomatischer Mission zum Heiligen Stuhl nach Rom und 1756 mit gleicher Aufgabe nach Berlin zu Friedrich dem Großen. 1763 vertrat er die Interessen des französischen Hofs bei Georg III. in London und zwischen 1763 und 1787 diente er als Minister unter Ludwig XVI..
Gerade durch sein letztes Amt fiel er während der Jahre der Terrorherrschaft in Ungnade und wurde inhaftiert. Er überlebte diese Zeit und starb im Alter von 82 Jahren am 25. Februar 1798 in Paris und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.
Siehe auch Haus Mazarin-Mancini
Werke (Auswahl)
- als Autor
- La Colette fixée. Comédie en 3 actes en vers; avec un divertissement. Paris 1746 (zusammen mit Charles-Antoine Leclerc de La Bruère und Claude-Henri de Fusée de Voisenon).
- Fables de Mancini-Nivernois. Paris 1796.
- als Übersetzer
- Horace Walpole: Essai sur l'art des jardins modernes. Paris 1785.
Literatur
- Paul Mesnard: Histoire de l'académie française depuis sa fondation jusqu'en 1830. Charpentier, Paris 1857.
Weblinks
- Kurzbiografie der Académie française (französisch)
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