- Louis De Clercq
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Louis De Clercq (* 25. Dezember 1836, in Oignies, Pas-de-Calais; † 27. Dezember 1901, ebenda) war ein früher Fotograf des 19. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Leben
De Clercq stammte aus einer reichen nordfranzösischen Familie und zeigte schon seit seiner Jugend, angeregt durch die ägyptische Expedition Napoléons, Interesse an der Archäologie. 1859, nach einer Expedition nach Italien, ersuchte er beim französischen Staat nach einer Mission in den Orient. Gemeinsam mit dem Archäologen Guillaume Rey wollte er die Kreuzritterburgen in Syrien untersuchen und ihnen ein Werk widmen, De Clercq sollte die Fotografien fertigen.
Über 5 Monate reisten sie zusammen durch Syrien und trennten sich nach Abschluss des Projektes im Frühjahr 1860. De Clercq hatte in der Zeit Gefallen an der Reisefotografie gewonnen und setzte die Reise danach auf eigene Kosten fort. Sie führte ihn von Jerusalem nach Ägypten und endete schließlich in Spanien.
Nach seiner Rückkehr nach Paris veröffentlichte er unter eigenem Namen und in einer Auflage von 50 Exemplaren das umfangreiche 6-bändige Werk Voyage en Orient, das 222 Kalotypien enthielt, die ursprünglich für das Werk von für Rey erstellt worden waren.
In einer späteren Veröffentlichung zog er ein Resumée dieser Reise und präsentierte sich als archäologisch interessierter Reisender, der auf eigene Rechnung gehandelt habe. Er behauptete gar, er habe die von ihm selbst gemachten Entdeckungen Rey für dessen Werk über die Architektur der Kreuzritter zur Verfügung gestellt.
Die Alben wurden ein Erfolg. Sie zeigten ein ungewöhnliches Reiseziel und sie hatten nicht, wie damals üblich, Ägypten oder das Heilige Land zum Thema. Das Konzept, die Etappen der Kreuzzüge in Fotos wiederzugeben, war beispiellos. Die Bilder selbst waren formell meisterhaft. Die Panoramaaufnahmen waren perfekt durchkonstruiert und zeigten ein ausgeprägtes Gespür für die Landschaft, das man sonst nur in den Fotografien von Greene und Teynard findet.
Er stellte das gesamte Werk 1861 bei der Société française de photographie aus. 1862 zeigte er drei Fotografien auf der Weltausstellung in London.
Werke
- Voyage en Orient, 1860 (6 Bände)
Literatur
- Michel Frizot (Hrsg.): Neue Geschichte der Fotografie, Könemann Verlagsgesellschaft, Köln 1998, ISBN 3829013272.
Weblinks
- De Clercq bei Artcyclopedia
- Profil bei Artnet.de
- Museum of Fine Arts, Boston
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