- Ludgerikirche (Hesel)
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Die evangelisch-lutherische Ludgerikirche in Hesel, Landkreis Leer (Ostfriesland), wurde 1742 als barocke Saalkirche erbaut.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von den Vorgängerbauten ist nichts bekannt. Vermutet wird eine Saalkirche aus dem 13. Jahrhundert.[1] Nach der Reformation wechselte die Kirchengemeinde zunächst zum reformierten, anschließend (nach 1585) zum lutherischen Bekenntnis. Der untere Teil der heutigen Kirche bis zum Fensteransatz wurde aus großen Backsteinen im Klosterformat aus dem Vorgängerbau auf den alten Fundamenten errichtet. Das Kirchenschiff wurde dabei um 1,5 m verkürzt, verbreitert und um 1,5 m erhöht. Ab der Unterkante der Rundbogenfenster wurden bis nach oben zeitgemäßere kleinere Backsteine verwendet.[2] Der mittelalterliche freistehende Glockenturm nach dem „Parallelmauertyp“ wurde im Jahr 1909 abgerissen und durch einen neuromanischen Westturm ersetzt, der eine Höhe von etwa 40 m erreicht.[1]
Ausstattung
Der Innenraum wird von einem hölzernen Tonnengewölbe abgeschlossen. Vor der Ostwand befindet sich die Orgelempore, die mit dem Altar eine Einheit bildet. Der Altar mit reichem Schleierwerk wurde 1622 erworben und stammt ebenso wie die Kanzel aus dem Vorgängerbau. Meister Anthonio Bildschnitzer verfertigte den Altar, der seitlich von den Figuren des Petrus und Paulus flankiert wird. Der Maler, der die Abendmahlsszene mit der Fußwaschung verband, ist unbekannt.[3] Die Kanzel datiert von 1654 und ist mit Ecksäulen und geschnitzten Evangelistendarstellungen in Rundbogenfeldern versehen. Sie könnte vom selben Schöpfer wie die Kanzel in der St.-Georg-Kirche (Nortmoor) stammen.[4] Schalldeckel und Treppe wurden im 18. Jahrhundert ergänzt. Die drei Messingkronleuchter datieren von 1706, 1747 und 1868. Zum Inventar gehört eine Dose, die das Ehepaar Johann Onnen und Trinke Tjabben im Jahr 1741 stiftete. Von der Orgel, die Johann Friedrich Wenthin im Jahr 1793 schuf, ist nur noch das seitliche Schnitzwerk erhalten. Folkert Becker und Sohn aus Hannover ersetzten das Werk 1886/87 durch einen Neubau in einem neugotischen Gehäuse. Die Firma Alfred Führer erstellte 1961–1962 einen Orgelneubau mit 13 Registern auf zwei Manualen und Pedal hinter einem neobarock erneuerten Prospekt. Im Jahr 2005 erfolgte durch Harm Dieder Kirschner eine Renovierung und Veränderung der Disposition.[5]
Literatur
- Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010, ISBN 978-3-86795-021-3, S. 190.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Ludgerikirche (Hesel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage der Kirchengemeinde
- Mathilde Bogena (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Hesel (PDF-Datei; 28 kB)
- Genealogie-Forum: Hesel
Einzelnachweise
- ↑ a b Mathilde Bogena (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Hesel (PDF-Datei; 28 kB), gesehen 15. Mai 2011.
- ↑ Genealogie-Forum: Hesel, gesehen 3. Oktober 2010.
- ↑ Homepage der Kirchengemeinde, gesehen 3. Oktober 2010.
- ↑ Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. 2010, S. 190.
- ↑ Walter Kaufmann: Die Orgeln Ostfrieslands. Ostfriesische Landschaft, Aurich 1968, S. 137f.
53.3050247.588677Koordinaten: 53° 18′ 18″ N, 7° 35′ 19″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Leer
- Kirchengebäude der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
- Ludgerikirche
- Saalkirche
- Barockes Kirchengebäude in Niedersachsen
- Backsteinkirche
- Hesel
- Erbaut in den 1740er Jahren
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