- Landkreis Leer
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Wappen Deutschlandkarte 53.247.48Koordinaten: 53° 14′ N, 7° 29′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Verwaltungssitz: Leer (Ostfriesland) Fläche: 1.086,03 km² Einwohner: 164.705 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 152 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: LER Kreisschlüssel: 03 4 57 NUTS: DE94C Kreisgliederung: 19 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Bergmannstraße 37
26789 Leer (Ostfriesland)Webpräsenz: Landrat: Bernhard Bramlage (SPD) Lage des Landkreises Leer in Niedersachsen Der Landkreis Leer ist ein Landkreis im Nordwesten von Niedersachsen und bildet den südlichen Teil Ostfrieslands.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Leer grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Emden und an den Landkreis Aurich sowie geringfügig an die Landkreise Wittmund und Friesland, im Osten an die Landkreise Ammerland und Cloppenburg, im Süden an den Landkreis Emsland und im Westen an die niederländische Provinz Groningen. Er hat ferner im Westen eine kurze Küste am Dollart, umfasst aber auch die westlichsten der ostfriesischen Inseln, Borkum und Lütje Hörn. Der Landkreis besteht auf dem Festland aus den vier historischen Landschaften Rheiderland (Westen), Overledingerland (Südosten), Moormerland (Norden) und Lengenerland (Nordosten).
Die Südgrenze entspricht der historischen Grenze zwischen der Grafschaft Ostfriesland und dem Niederstift Münster. Sie ist bis heute eine der deutlichsten protestantisch-katholischen Konfessionsgrenzen in Deutschland.
Geschichte
Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen im Jahre 1867 wurde am 1. April 1885 aus den alten Ämtern Leer und Stickhausen sowie der selbständigen Stadt Leer der Kreis Leer gebildet.[2] Verwaltungssitz wurde die Stadt Leer. Am 1. Oktober 1932 wurde der Nachbarkreis Weener aufgelöst und in den Kreis Leer eingegliedert. Seit 1939 lautet die amtliche Bezeichnung des Kreises Landkreis Leer. 1972 wurden die Gemeinden Petkum und Widdelswehr des Landkreises Leer in die Stadt Emden eingemeindet. 1973 wurden Hatshausen, Jheringsfehn und Boekzetelerfehn aus dem Landkreis Aurich in die Gemeinde Moormerland des Landkreises Leer eingemeindet. Gleichzeitig wurde auch Neuefehn aus dem Landkreis Aurich in die Gemeinde Neukamperfehn des Landkreises Leer eingemeindet.
Politik
Kreistag
Dem Kreistag gehören 54 gewählte Abgeordnete und der Landrat an, ihm gehören seit der Kommunalwahl am 11. September 2011 acht Parteien bzw. Wählergemeinschaften an.
Aktuelle Zusammensetzung des Kreistages nach der Kommunalwahl 2011 (Gültig ab 1. November 2011):
- SPD: 39,6 % / 21 Sitze
- CDU: 33,1 % / 18 Sitze
- Grüne: 13,5 % / 7 Sitze
- AWG: 4,6 % / 3 Sitze
- Die Linke: 2,7 % / 2 Sitze
- BfR (Bürger für Rhauderfehn): 2,6 % / 1 Sitz
- FDP: 2,0 % / 1 Sitz
- Die Friesen: 1,1 % / 1 Sitz
Landrat
Landrat des Landkreises Leer ist seit dem Jahr 2001 Bernhard Bramlage. Zum Ende seiner ersten Wahlperiode im Amt des Landrates im Jahr 2006 kandidierte Bramlage ein weiteres Mal für den Posten. Bei der Kommunalwahl am 10. September 2006 wurde er mit 67,7 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt.
Ehemalige Landräte und Oberkreisdirektoren
Landräte
- 1885–1890: Johann Theodor Meyer
- 1890–1894: Dr. Albert Lots
- 1894–1899: Dr. Graf Georg Erhard von Wedel-Gödens
- 1899–1904: Graf Clemens von Wedel
- 1904–1909: Freiherr Ferdinand Schenk zu Schweinsberg
- 1910–1930: Geh. Regierungsrat Ludwig Kleine
- 1930–1945: Hermann Conring
- 1945–1949: Hans Windels
- 1950–1951: Ernst Stendel
- 1951–1952: Dr. Wübbo van Lessen
- 1952–1956: Hermann Conring, CDU
- 1956–1963: Theus Bracht, SPD
- 1963–1964: Jürgen Thiemens
- 1964–1965: Hermann Übel
- 1965–1973: Anton Wübbena-Mecima, CDU
- 1973–1982: Alfons Pawelczyk, SPD
- 1982–1986: Harm Weber, SPD
- 1986–1997: Helmut Collmann, SPD
- 1997–2001: Andreas Schaeder, SPD (erster direkt gewählter Landrat im Landkreis Leer)
- seit 2001: Bernhard Bramlage, SPD
Oberkreisdirektoren
- 1946–1947: Heinz Noll
- 1948–1955: Peter Oskar Schuster
- 1955–1978: Peter Elster
- 1979–1991: Gerhard von Haus
- 1991–1997: Andreas Schaeder
Landräte des Kreises Weener
- 1885–1888: Dr. Mathias Knaus
- 1888–1893: Lümko Iderhoff
- 1893–1904: Dr. Adolf Kriege
- 1904–1909: Karl Gosling
- 1909–1926: Erich Bachmann
- 1927: Freiherr Hans von Oldershausen
- 1927: Dr. Emil Wehriede
- 1928–1932: Dr. Benno Eide Siebs
Wappen
Im Wappen des Landkreises spiegelt ein vierblättriges Kleeblatt die vier historischen Landschaften Rheiderland, Overledingerland, Moormerland und Lengenerland wider. Neben dem Kleeblatt stehen Ähren, welche die landwirtschaftliche Prägung des Gebietes symbolisieren. Ähren und Kleeblatt krönen einen blauen Wappenschild, auf dem ein weißer Löwe mit einer gestürzten goldenen Krone um den Hals zu sehen ist. Dies ist das alte Wappen des Häuptlings Focko Ukena, der im 15. Jahrhundert über das Gebiet des heutigen Landkreises herrschte.Das Wappen des Landkreises Leer wurde am 12. August 1952 durch das Niedersächsische Innenministeriumverliehen und mit der 1. Hauptsatzung des Landkreises am 22. Oktober 1958 gebilligt.
Verkehr
Straße
Der Landkreis Leer bietet ein gut ausgebautes Netz von Bundes- und Landstraßen. Zudem verläuft durch das Kreisgebiet die Bundesautobahn A 28 von Leer in Richtung Oldenburg und die A 31 aus Emden in Richtung des Ruhrgebiets. Sie treffen am Dreieck Leer aufeinander. Die kurze A 280 zwischen der A 31 bei Weener und der niederländischen Grenze bei Neuschanz verläuft komplett auf dem Leeraner Kreisgebiet. Im Landkreis gibt es zudem 376 Kilometer an Kreisstraßen.
Schiene
Der Landkreis Leer wird von der Eisenbahn-Nord-Südstrecke Emden - Leer - Meppen - Rheine durchzogen, die 1854 von den Hannöverschen Staatsbahnen eröffnet worden ist. Die Ost-West-Verbindung Oldenburg - Weener - Neuschanz stellten die Oldenburgischen Staatsbahnen 1869 bis Leer und 1876 ab Ihrhove her. Heute besteht eine direkte Verbindung von Leer bis nach Groningen.
Auf der zum Kreis gehörenden Insel Borkum betreibt die Borkumer Kleinbahn und Dampfschiffahrt GmbH seit dem Jahre 1888 mehrere Inselbahnstrecken in der Schmalspur 900 mm.
Als weitere Schmalspurbahn kam im Jahre 1900 die Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund hinzu. Mit der kreiseigenen Kleinbahn Ihrhove-Westrhauderfehn GmbH war das Bahnnetz 1912 vollendet.
Damit umfasste das Schienennetz mit Personenverkehr auf dem Festland 84 Kleinbahnen. Davon wurden nur die 29 km Kleinbahnen stillgelegt, auf deren Strecke heute der Ostfriesland-Wanderweg verläuft:
- 1956: Aurich - Stikelkamp - Leer Klb. (18 km Meterspur)
- 1961: Ihrhove - Westrhauderfehn (11 km)
Heute werden im Landkreis Leer mit Leer und Weener nur noch zwei Stationen auf dem Festland mit Personenverkehr bedient.
Städte und Gemeinden
In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2010[3].
- Borkum, Stadt (5133)
- Bunde (7524)
- Jemgum (3643)
- Leer (Ostfriesland), Stadt, Selbstständige Gemeinde (34.301)
- Moormerland (22.382)
- Ostrhauderfehn (10.658)
- Rhauderfehn (17.293)
- Uplengen (11.467)
- Weener, Stadt (15.710)
- Westoverledingen (19.828)
Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Samtgemeindeverwaltung
- 1. Samtgemeinde Hesel (10.313)
- Brinkum (650)
- Firrel (845)
- Hesel * (4096)
- Holtland (2320)
- Neukamperfehn (1650)
- Schwerinsdorf (752)
- 2. Samtgemeinde Jümme (6453)
- Insel Lütje Hörn
(0,31 km², unbewohnt)
Weblinks
Commons: Landkreis Leer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von Landkreis Leer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Kreisordnung für die Provinz Hannover (1884)
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung
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