Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) ist eine private Initiative, die sich die Bewahrung von Kulturdenkmalen und die Werbung für den Gedanken des Denkmalschutzes zur Aufgabe gemacht hat. Sie hat ihren Sitz seit 2010 in der ehemaligen Bayerischen Landesvertretung in Bonn. Vorstandsvorsitzende ist seit Anfang 2011 Rosemarie Wilcken, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Michael Krautzberger und Schatzmeister Andreas de Maizière. Gottfried Kiesow, von 1994 bis 2010 Vorsitzender des Vorstands, war bis zu seinem Tod Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung in der Nachfolge von Bernhard Servatius.[1] Geschäftsführer ist Wolfgang Illert.

Inhaltsverzeichnis

Zielsetzung

Geschäftsstelle der Stiftung in Bonn

Ziele sind die Bewahrung von Kulturdenkmalen und die Gewinnung möglichst vieler Bürger zur Mithilfe und Mitarbeit.

Bewahrung von Kulturdenkmalen

Es werden Projekte gefördert, die als Denkmal anerkannt sind und nachweislich als restaurierungswürdig gelten. Über die Vergabe der Mittel entscheidet die Wissenschaftliche Kommission der Stiftung, wobei als Kriterien die nicht ausreichende Förderung durch staatliche Mittel oder die durch eine Förderung durch die Stiftung ermöglichten zusätzlichen öffentlichen Mittel gelten. Zur Zeit (Stand 2006) können etwa 25 Prozent der beantragten Projekte gefördert werden; insgesamt konnte die Stiftung bisher für rund 3.200 Denkmale Mittel zur Verfügung stellen.

Öffentlichkeitsarbeit für Denkmalschutz

DenkmalAkademie im Höchster Schloß
Tag des offenen Denkmals 2006 im Höchster Schloß

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit sowie durch die von ihr herausgegebene Zeitschrift MONUMENTE – Magazin für Denkmalkultur (6 Ausgaben jährlich) versucht die Stiftung, dem Thema Denkmalschutz eine größere Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu verschaffen. Zu diesem Zweck wird auch jährlich am zweiten Septemberwochenende der Tag des offenen Denkmals bundesweit von ihr koordiniert. Es wird ebenfalls Schüler- und Jugendarbeit geleistet. Dazu gehört seit 2002 das Projekt denkmal aktiv − Kulturerbe macht Schule unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission. Dabei werden Schüler mit dem Denkmalschutz vertraut gemacht, indem sich deutsche Schulteams in Zusammenarbeit mit Museen und Fachleuten aus Natur- und Denkmalschutz fächerübergreifend mit einer Denkmalstätte in ihrer Nähe beschäftigen. Ist eine Schule zum zweiten Mal dabei, muss die mit zwei weiteren Bildungseinrichtungen eine Clustergemeinschaft bilden. Die teilweise sehr umfangreichen Arbeiten der Schüler und Studierenden beinhalten Entwicklungen von neuen Stadt-Spielen, Hörbücher zu denkmalgeschützten Gebieten oder Bewusstseinsanalysen im Bereich Bewusstsein, Wahrnehmung und Identität in Bezug auf Denkmäler.

Seit Anfang 2005 gibt die Stiftung das Onlinemagazin Monumente Online heraus. Der Verlag der Stiftung (Monumente Publikationen) trägt durch die Veröffentlichung von Büchern, Spielen, Kalendern und Briefkarten zum Thema Denkmal zum Aufbau und zur Pflege der Förderergemeinde bei.

Jugendarbeit

Junge Erwachsene zwischen 16 und 26 Jahren werden durch die Jugendbauhütten erreicht. In ihnen werden sie in einem Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege praktisch und theoretisch an das Thema Denkmalpflege herangeführt. Dazu arbeiten sie in Betrieben und Einrichtungen, die in der Denkmalpflege tätig sind und werden mit allen einschlägigen Themen vertraut gemacht.

Das zentrale Projekt Jugendbauhütten der DSD wurde im Jahr 2009 zehn Jahre alt. Die erste Jugendbauhütte wurde in Quedlinburg mit Jugendlichen geplant und realisiert. Inzwischen wurden diese Projekte in Brandenburg/Berlin, Duisburg/Raesfeld, Görlitz, Mühlhausen, Romrod, Soest, Stralsund und Wismar durchgeführt. 2009 eröffneten drei weitere Jugendbauhütten in Regensburg, Stade und mit dem Schwerpunkt Gartendenkmalpflege mit Sitz in Potsdam. Insgesamt wurden damit 1.400 Jugendliche an Arbeiten der Denkmalpflege herangeführt. Die Jugendbauhütte Lübeck nahm als 13. Jugendbauhütte der DSD ihre Arbeit am 1.September 2011 auf.

Finanziert werden Jugendbauhütten zu einem großen Teil von der DSD selbst, aber auch von anderen Stiftungen und Organisationen sowie von Bundesländern, Landschaftsverbänden (NRW) und Kommunen. Viele der Jugendlichen, die ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege in einer Jugendbauhütte hinter sich bringen, machen anschließend ein Studium der Geschichte, der Kunstgeschichte oder eine entsprechende Handwerkerlehre.

Geschichte

Plakette an Förderprojekten

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wurde 1985 im Schloss Gracht bei Bonn gegründet, sie steht seitdem unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Bundespräsidenten. Durch die Wende in Deutschland 1989 stand die noch recht junge Stiftung vor einer großen Aufgabe, da speziell im Osten der neuen Republik viele Gebäude vom Verfall bedroht waren.

Die Zahl der Förderer, sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, beläuft sich inzwischen auf über 170.000, aus privater Hand erhielt die Stiftung seit 1991 über 120 Millionen Euro. Insgesamt konnten seit der Gründung etwa 400 Millionen Euro für Förderprojekte bereitgestellt werden. Etwa 80 Ortskuratorien (Stand: 2011) unterstützen durch ihre ehrenamtliche Arbeit die Ziele der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vor Ort.

Von 1992 bis 2008 koordinierte und leitete Robert Knüppel als Geschäftsführer und Generalsekretär die Tätigkeit der heute (2009) rund 100 haupt- und nebenberuflichen Mitarbeiter der Stiftung. Seit 2009 ist er Mitglied des Stiftungsvorstandes.

Dem langjährigen früheren Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Gottfried Kiesow, der auch Kuratoriumsmitglied der Deutschen Stiftung Welterbe war, wurden zahlreiche Ehrenbürgerschaften und Auszeichnungen in Würdigung seines Einsatzes und der Arbeit der Stiftung für den Erhalt historischer Bauwerke verliehen.

25-jähriges Jubiläum

Die DSD konnte am 17. April 2010 ihren 25. Geburtstag feiern. Dies war u.a. Anlass für Rückschau, Bilanz und Standortbestimmung: die DSD veröffentlichte eine Jubiläumsschrift.[2]

Auszeichnungen

Am 10. September 2006, dem Tag des offenen Denkmals 2006, wurde die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als „Ort des Tages“ im Rahmen der Aktion „365 Orte im Land der Ideen“ der Initiative Deutschland – Land der Ideen gekürt.

Kooperationen

Seit Juni 1992 präsentiert das ZDF in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die Sendereihe Bürger, rettet Eure Städte. Regelmäßig werden historische Baudenkmale und Stadtensembles, die vom Zerfall bedroht sind, kurzfristig vorgestellt.[3][4]

Seit 1990 veranstaltet der Deutschlandfunk gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die Benefiz-Konzertreihe Grundton D. Hierbei finden die Musikveranstaltungen in bedrohten Baudenkmalen der östlichen Bundesländer statt, deren Erlös dem Erhalt des jeweiligen Veranstaltungsortes zukommt.[5][6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Oberste Denkmalschützerin, Der Prignitzer, 7. Januar 2011, abgerufen 14. Januar 2011, 16.50 Uhr
  2. domradio.de vom 30. April 2010
  3. ZDF-Redakteur Werner von Bergen zur Sendereihe Bürger, rettet Eure Städte
  4. Die Sendungen von Bürger, rettet Eure Städte bei Stream-TV
  5. Grundton D auf der Website des Deutschlandfunks
  6. Grundton D auf der Website der Stiftung
  7. Auftrag und Geschichte

Weblinks

 Commons: Deutsche Stiftung Denkmalschutz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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