M. Oelsner

M. Oelsner
Logo der Musikalienhandlung M. Oelsner

Die Musikalienhandlung M. Oelsner in Leipzig ist eines der ältesten deutschen Notenfachgeschäfte; sie wurde 1860 als Antiquariat gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Leipziger Kramerhaus. Hier wurde 1860 die Antiquariatsbuchhandlung von Karl Gustav Stangel eröffnet.

Der Buchhändler Karl Gustav Stangel eröffnete am 21. Februar 1860 im Kramerhaus, dem Sitz der Leipziger Kramerinnung, am Neumarkt 31 (Eingang Kupfergasse 11) eine Antiquariatsbuchhandlung. Am 1. Oktober 1876 wurde Landelin Kaeseberg Inhaber der Buchhandlung, der Buchhändler Maximilian Oelsner (1859–1912) wurde am 1. November 1879 Mitinhaber. Am 1. Juli 1880 übernahm Maximilian Oelsner das Geschäft vollständig, machte daraus eine Sortimentsbuchhandlung und benannte diese 1881 in M. Oelsner um. 1884, mit Eröffnung des Neuen Gewandhauses, gliederte Oelsner seinem Geschäft eine Musikalienabteilung und ein Musikantiquariat an.

Nach Auflösung der Kramerinnung 1887 ging das Haus in städtischen Besitz über und wurde 1899 zugunsten des Städtischen Kaufhauses abgebrochen. Maximilian Oelsner zog schon am 30. September 1880 in das Gebäude Neumarkt 18 (später in Hausnummer 36 umnummeriert) schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Wegen des Neubaus des Kaufhauses Theodor Althoff musste das Geschäft wiederum verlegt werden, am 30. September 1912 zog man in die Reichsstraße 16. Nach dem Tod Maximilian Oelsners wurde sein Sohn, der Diplom-Kaufmann Curt Oelsner am 5. März 1912 Inhaber. Dieser verlegte am 1. April 1915 den Firmensitz zurück an den Neumarkt 21–27 in das neu erbaute Messehaus Dresdner Hof. Curt Oelsners Witwe, die Malerin Johanna Oelsner, führte ab dem 18. Juni 1937 nach dem Tod ihres Mannes das Geschäft weiter. Am 1. Juli 1969 übergab sie die Firma – die sich während der gesamten DDR in Privateigentum befand – ihrem Enkel, dem Musikwissenschaftler Michael Rosenthal. Rosenthal verlegte am 12. April 1976 die Musikalienhandlung in die Schillerstraße 3, am 30. Oktober 1998 bezog man ein größeres Ladenlokal in der Schillerstraße 5.

Viele bekannte Musiker waren oder sind Kunden der Musikalienhandlung, z. B. Max Reger, Arthur Nikisch, Karl Straube, Yehudi Menuhin, Lucia Popp, Edda Moser, Dietrich Fischer-Dieskau, Peter Schreier, Kurt Masur oder Riccardo Chailly. 1975, nach dem Verbot der Klaus Renft Combo, stand übergangsweise sogar Klaus Renft hinter der Ladentheke. M. Oelsner ist eine von nur noch sehr wenigen Musikalienhandlungen in Deutschland, die den Hauptteil ihrer Umsätze mit Noten machen, in Sachsen ist sie die einzige ihrer Art.

Der Inhaber von M. Oelsner, Michael Rosenthal, ist Mitglied des Beirats für das Deutsche Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek, außerdem gehört er dem Direktorium der Neuen Bachgesellschaft an.

Sortiment

  • Noten aller Art
  • Musikliteratur
  • Konzert- und Theaterkarten für alle Genres
  • Musikantiquariat
  • Klassik-CDs
  • Kleininstrumente, Saiten, Notenständer

Literatur

  • Michael Rosenthal: M. Oelsner, Leipzig. Zur Geschichte einer Musikalienhandlung. Edition Peters, Leipzig 1985
  • Ronald Pschierer: Geschäfte mit Geschichte. Traditionsreiche Einzelhandelsunternehmen in Westsachsen. Hrsg. vom Handelsverband Sachsen e. V., Leipziger Messe-Verlag, Leipzig 2001, S. 79, ISBN 3-9806175-8-0
  • Tobias Wolff: Mehr als ein Laden. Eine Institution wird 150 – die Leipziger M. Oelsner Musikalienhandlung feiert Jubiläum. In: Leipziger Volkszeitung vom 20./21. Februar 2010, S. 12

Weblinks

  • Website der Musikalienhandlung M. Oelsner Leipzig

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oelsner — ist der Familienname folgender Personen: Gustav Oelsner (1859–1956), deutscher Architekt und Stadtplaner Hermann Oelsner (1870–1923), britischer Romanist Joachim Oelsner (* 1932), deutscher Altorientalist Johann Wilhelm Oelsner (1766–1848),… …   Deutsch Wikipedia

  • Oelsner — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Pour consulter un article plus général, voir : Nom de famille germanique. Oelsner est le patronyme de plusieurs personnalités ayant la nationalité… …   Wikipédia en Français

  • Oelsner-Monmerqué — Gustave Oelsner Monmerqué Pour les articles homonymes, voir Oelsner et Monmerqué. Gustave Oelsner Monmerqué est un homme de lettres franco allemand né le 30 juin 1814 à Paris et mort le 29 avril 1854 à Montpellier. Fils de… …   Wikipédia en Français

  • Oelsner — 1. Herkunftsnamen zu Ortsnamen wie Oelsa (Sachsen), Oelschen (Schlesien), Oelsen (Sachsen, Sachsen Anhalt, Brandenburg), Ölsen (Brandenburg, Thüringen), Oels(e) (Schlesien). 2. Wohnstättennamen zu Flurnamen slawischen Ursprungs (vgl. z.B. die… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Konrad Engelbert Oelsner — (* 11. Mai 1764 in Goldberg in Schlesien; † 18. Oktober 1828 in Paris) war ein deutscher politischer Publizist zur Zeit der Französischen Revolution. Die aufgeklärte und politisch interessierte Öffentlichkeit in Deutschland verdankte damals… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustave Oelsner-Monmerqué — Pour les articles homonymes, voir Oelsner et Monmerqué. Conrad Gustave Godefroy Oelsner Monmerqué (né à Paris le 30 juin 1814, mort à Montpellier le 29 avril 1854) est un journaliste, écrivain et agent diplomatique franco allemand. Sommaire 1 …   Wikipédia en Français

  • Gustav Oelsner — „Haus der Jugend“, Berufsschulzentrum und Altonaer Theater …   Deutsch Wikipedia

  • Thomas Oelsner — Nation Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wilhelm Oelsner — (* 6. Juli 1766 in Goldberg; † 18. November 1848) war Königlich Geheimer Kommerzien und Konferenzrat, Ritter des roten Adlerordens, Industrieller, Pädagoge und Philologe. Bruder des deutschen Publizisten Konrad Engelbert Oelsner. Johann Wilhelm… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Oelsner-Monmerqué — Gustave Oelsner Monmerqué Pour les articles homonymes, voir Oelsner et Monmerqué. Gustave Oelsner Monmerqué est un homme de lettres franco allemand né le 30 juin 1814 à Paris et mort le 29 avril 1854 à Montpellier. Fils de… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”