M.d.F.b.

M.d.F.b.

Die Abkürzung m.d.F.b. steht für mit der Führung beauftragt. Sie wird im Schriftverkehr für Personen verwendet, die eine Führungsposition nur vorübergehend, nicht aber auf Dauer wahrnehmen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Abkürzung kommt ursprünglich aus dem militärischen Sprach- bzw. Schriftgebrauch und lässt sich ab spätestens 1914 nachweisen. Sie wurde in der kaiserlichen Armee, der Reichswehr, der Wehrmacht[1]und der Nationalen Volksarmee[2]benutzt. Während des Nationalsozialismus fand sie auch bei anderen militärischen und paramilitärischen Organisationen[3]sowie der NSDAP[4] Verwendung.

In der kaiserlichen Armee, der Reichswehr und der Wehrmacht wurden Offiziere, die eine Dienststellung erhielten, der ihr Dienstgrad nicht entsprach, mit der Führung beauftragt. Mit Erreichen des entsprechenden Dienstgrades entfiel der Zusatz. Die Beauftragung wurde für militärische Führungspositionen ab der Ebene Bataillon vorgenommen. In der Nationalen Volksarmee wurden Offiziere mit der Führung beauftragt, wenn der für die Besetzung des Dienstpostens eigentlich vorgesehene Offizier nicht verfügbar war, und nach Ende der Vakanz wieder von der Führung entbunden. Eine Beförderung während der Wahrnehmung der Führungsaufgabe erfolgte nicht. Im Regelfall wurde eine Beauftragung für Dienstposten von Kommandeuren und Chefs der Stäbe ab Division aufwärts vorgenommen.

Der entsprechende Offizier zeichnete im militärischen Schriftverkehr mit dem Zusatz m.d.F.b. Davon zu unterscheiden ist die Zeichnung mit dem Zusatz i. V. (in Vertretung).

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Koblischke: Grosses Abkürzungsbuch: Abkürzungen, Kurzwörter, Zeichen, Symbole, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig, 1985
  • Reinhard Stumpf: Die Wehrmacht-Elite: Rang- u. Herkunftsstruktur d. dt. Generale u. Admirale 1933 - 1945 in: Wehrwissenschaftliche Forschungen : Abt. Militärgeschichtl. Studien , 29. Boppard am Rhein : Boldt, 1982. ISBN 978-3764618155
  • Kurt-Georg Klietmann: Die Waffen-SS. Eine Dokumentation, Verlag Der Freiwillige, Osnabrück, 1965
  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA: ein biographisches Handbuch, Ch. Links-Verlag, Berlin, 2000, ISBN 978-3-86153-438-9

Einzelnachweise

  1. Die Wehrmacht-Elite
  2. Die Generale und Admirale der NVA
  3. Die Waffen-SS. Eine Dokumentation
  4. Robert Ley: Organisationsbuch der NSDAP

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