- Charles Péguy
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Charles Pierre Péguy (* 7. Januar 1873 in Orléans; † 5. September 1914 bei Villeroy) war ein französischer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Peguy wurde am 7. Januar 1873 in Orléans als Sohn eines Tischlers und einer Stuhlflickerin geboren. Da der Vater Desire früh stirbt, wächst der Junge zwischen seiner Mutter und Großmutter, einer analphabetischen Bäuerin auf. Zuerst besuchte er die Volksschule in Orléans, dann als Stipendiat das dortige Gymnasium und schließlich das Lycée Lakanal in Sceaux. Das Abitur absolviert er mit sehr gutem Erfolg und tritt im November 1892 seinen Militärdienst an. Da er Halbwaise ist, ist dieser auf ein Jahr begrenzt, so diente er 1892/93 in Orléans. Nach einer im Juli 1894 erworbenen „Licence“ in Philosophie schafft Péguy im dritten Versuch die Aufnahmeprüfung für die École Normale Supérieure, die er im August 1898 jedoch nach Nichtbestehen der Agrégation verlässt. Péguy verzichtet auf eine Universitätslaufbahn, wird Buchhändler und Schriftsteller.[1]
1895 wurde er Mitglied der Sozialistischen Partei. 1897 erscheint unter Pseudonym sein erstes Drama Jeanne d'Arc. 1898 fällt er durch die Abschlussprüfung der École Normale Supérieure. In der Folge gründet er mit Freunden in Paris die Buchhandlung Librairie Georges Bellais. In der Dreyfus-Affäre schließt er sich der von Émile Zola in J'accuse formulierten Kritik an. 1899 tritt er aus der Sozialistischen Partei wieder aus.
1906 wandte sich Péguy wieder dem Katholizismus zu. In der Folge werden in seinem Werk auch nationalistische Töne deutlicher.
1914 fiel Péguy als Leutnant im französischen Infanterieregiment Nr. 276 in der Marneschlacht.
Werke
- Jeanne d'Arc. 1897.
- Notre patrie. 1905.
- Clio. Dialogue de l'histoire et de l'âme païenne. 1909.
- Le mystère de la charité de Jeanne d'Arc. 1910.
- Victor-Marie, Comte Hugo. Solvuntur objecta. 1910.
- Notre jeunesse. 1910.
- Le porche du mystère de la deuxième vertu. 1911.
- Le mystère des Saints Innocents. 1912. 1946 vertont als Oratorium durch den französischen Komponisten Henry Barraud für Orchester, Bariton, Rezitativ und Orchester.
- L'argent, L'argent suite. 1913.
- Ève. 1913.
Literatur
- Hella Tiedemann-Bartels: Verwaltete Tradition – Die Kritik Charles Péguys. Alber, Freiburg/München 1986, ISBN 3-495-47600-8.
- Henri Guillemin: Charles Péguy. Paris 1981.
- Ernst Robert Curtius: Charles Péguy. In: Ernst Robert Curtius: Die literarischen Wegbereiter des neuen Frankreich. Kiepenheuer, Potsdam 1918.
Weblinks
Wikisource: Charles Péguy – Quellen und Volltexte (Französisch)Wikiquote: Charles Péguy – Zitate- Literatur von und über Charles Péguy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Centre Charles Péguy (französisch)
- Alexander Dobler: Charles Péguy. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 7, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-048-4, Sp. 133–136.
Einzelnachweise
- ↑ Elke Lindhorst: Die Dialektik von Geistesgeschichte und Theologie in der modernen Literatur Frankreichs. Dichtung in der Tradition des «Renouveau Catholique» von 1890–1990. Königshausen und Neumann, Würzburg 1995, ISBN 3-8260-1020-5, S. 24ff.
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