Magnum Legendarium Austriacum

Magnum Legendarium Austriacum

Das Magnum Legendarium Austriacum, oder Großer Österreichischer Legendenzyklus, ist die bedeutendste hagiographische Zusammenstellung des 12. Jahrhunderts und stellt eines der herausragendsten Werke mittelalterlicher Bilderhandschriften dar.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Begonnen wurde das Legendarium wahrscheinlich irgendwann zwischen 1160 und 1170, wenn auch andere Forschungen seine Entstehung ins 13. Jahrhundert verlegen.[1]

Der Titel ist hierbei ein wenig irreführend, da er nicht etwa als Titel der Manuskripte zu verstehen ist, noch konkret dessen Entstehungsort, sondern sich schlicht daraus herleitet, dass sich dieses Werk nur in österreichischen Bibliotheken erhalten hat.[2] Zum Ort seiner Entstehung wird diskutiert und es gibt mehrere – mehr oder minder gut argumentierte – diesbezügliche Thesen:

Die Bedeutung dieses Werkes liegt nicht nur in der künstlerischen Gestaltung, sondern es handelt sich um eine der frühesten irischen Handschriftenüberlieferungen dieser Art – die nächst älteren irischen Legendarien stammen erst aus dem 14. und 15. Jahrhundert[8].

Details

Im Wesentlichen handelt es sich um eine Sammlung von den einzelnen Tagen im kirchlichen Jahrkreis zugeordneten Heiligenlegenden, Viten, Wundergeschichten und Passionen hauptsächlich irischer Heiliger. Einzelne Teile wurden in verschiedenen österreichischen Bibliotheken gefunden.

Der Text ist in frühgotischer Minuskel gehalten.

Auf Grund der Unterschiede in Stil und Ausführung lässt sich der Zyklus in 3 Teile unterteilen, welche wiederum - nach ihren Fundorten - in unterschiedliche Codizes unterteilt sind.

Literatur

  • Claudia Gundacker: Die Viten irischer Heiliger im Magnum Legendarium Austriacum. Diplomarbeit, Wien, August 2008 (pdf, othes.univie.ac.at).
  • Claudia Gundacker: Magnum Legendarium Austriacum. In: Die Kuenringer. Das Werden des Landes Niederösterreich. Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung im Stift Zwettl vom 16. Mai bis 26. Oktober 1981. Redigiert von Herwig Wolfram, Karl Brunner und Gottfried Stangler. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 110, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Kulturabteilung, Wien 1981. XXXI, 748. 8°. Objekt-Nr.: 254, S. 246. (online 1. Teil), Objekt-Nr.: 335, S. 312. (2. Teil), Objekt-Nr.: 194, S. 190. (3. Teil, alle uni-klu.ac.at)

Einzelnachweise

  1. Albert Poncelet: De Magno Legendario Austriaco. 1898
  2. Zitiert wörtlich Anton Kern: Magnum Legendarium Austriacum, 1948, S. 429-434.
  3. Adolf Hofmeister. In: Denkmaeler der Pommerschen Geschichte. 1924.
  4. Pádraig Ó Riain: Feastdays of the Sains. A History of Irish Martyrologies. 2006.
  5. Karl Uhlriz: Monumenta palaeographica. 1914.
  6. Joseph van der Straeten: Le Grand Légendrier Autrichien dans les Manuscrits de Zwettl. 1995.
  7. Charlotte Ziegler: Zisterzienserstift Zwettl, Katalog der Handschriften des Mittelalters. 1992.
  8. Stephen Norman Tranter, Hildegard L. C. Tristram: Early Irish literature. 1989, S. 261

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Legendarium — bezeichnet eine Sammlung von Legenden, unter anderem Anjou Legendarium Legendarium Windbergense Legenda aurea Magnum Legendarium Austriacum einen Teilaspekt der Tolkienschen Fantasiewelt, siehe Tolkiens Welt …   Deutsch Wikipedia

  • Declán of Ardmore — Declan redirects here. For other uses, see Declan (disambiguation). Declan Carvings at Saint Declan s Church, Ardmore Born 5th century Ireland Died …   Wikipedia

  • Joseph van der Straeten — Pater Joseph van der Straeten (* 2. Dezember 1918 in Gent; † 8. Februar 2010 in Brüssel) war ein jesuitischer Bollandist und befasste sich als solcher mit der Erforschung der Überlieferung von Heligenlegenden.. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”