Ungarische Nordbahn

Ungarische Nordbahn
Das Streckennetz der Ungarischen Nordbahn

Die Ungarische Nordbahn, ungarisch Magyar északi vasút (MÉV) war eine Eisenbahngesellschaft in Ungarn. Sie war Eigentümer und Betreiber der Strecke von Pest nach Salgótarján und einer Zweigbahn von Salgótarján nach Josephstollen. Der Sitz der Gesellschaft war in Pest.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ihren Ursprung hatte die Ungarische Nordbahn in der 1863 gegründeten k.k. privilegierten Pest-Losoncz-Neusohler Eisenbahn- und Steinkohlen-Gewerkschaft. Am 19. Januar 1863 erhielt diese Gesellschaft die Konzession für die Strecken Pest–Salgótarján und Salgótarján–LosoncNeusohl. Zweiglinien waren von Neusohl über Sillein nach Oderberg und von Hatvan nach Gyöngyös vorgesehen. Zwei Verbindungsbahnen sollten zudem den durchgehenden Eisenbahnverkehr mit der Theißbahn ermöglichen.

Schon während des Baues ihrer ersten Strecke geriet die Gesellschaft in finanzielle Schwierigkeiten. Im Sommer 1865 waren alle Mittel aufgebraucht und das Unternehmen musste Konkurs anmelden. Das Konkursverfahren wurde am 6. Oktober 1866 nach Inanspruchnahme massiver staatlicher Hilfen beendet. Das Unternehmen wurde in Ungarische Nordbahn-Gesellschaft umbenannt. Im Jahr 1867 konnte schließlich die Hauptverbindung nach Salgótarján und zum Josephstollen in Betrieb genommen werden.

Das Verkehrsaufkommen auf der Strecke bleib jedoch hinter den Erwartungen zurück, sodass das Unternehmen erneut in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Im Jahr 1868 wurden die Eisenbahnstrecken der Gesellschaft mit einer Betriebslänge von 16,67 Meilen (125,46 km) durch den ungarischen Staat erworben. Die Gesellschaft löste sich daraufhin auf.

Die Ungarische Staatsbahn erweiterte die Strecke bis 1873 nach Norden bis Ruttka (heute: Vrútky), wo sie an die Hauptlinie der Kaschau-Oderberger Bahn (Ks.Od.) anschloss. Damit war die für Ungarn wichtige direkte Bahnverbindung in das Oberschlesische Steinkohlenrevier hergestellt.

Strecken

  • Pest–Salgótarján
  • Salgótarján–Josephstollen

Lokomotiven

Lokomotiven der Ungarischen Nordbahn[1]
Nr. Anzahl Hersteller Baujahr Achsformel Verbleib Bild
1–2, 9–16 10 Sigl/Wiener Neustadt 1865–1869 C n2 MÁV 2221–2230; bis 1924 ausgemustert MAV 2230.jpg
3–8 6 Sigl/Wien, Sigl/Wiener Neustadt 1865–1867 1B n2 MÁV 1101–1106; bis 1915 ausgemustert MAV IIa 1106.jpg

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Daten auf www.pospichal.net

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ungarische Nordbahn — Ungarische Nordbahn, in Ungarn gelegene normalspurige Eisenbahn, ehemals Privatbahn mit dem Sitz in Budapest, umfaßte zur Zeit der Verstaatlichung (1868) die Strecken Pest Salgó tarján und Salgó tarján Josefstollen, zusammen 16∙67 Meilen (125∙46… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Ungarische Eisenbahnen — (s. Karte Taf. I). Inhaltsübersicht: I. Geschichte. – II. Technischer Charakter. – III. Statistisches. – IV. Tarifwesen. – V. Gesetzgebung und Verwaltung. – VI. Die ungarischen Eisenbahnen nach dem Weltkrieg. – Literatur. I. Geschichte. a) Von… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Nordbahn — heißen: Eisenbahnstrecken: Hessische Nordbahn Warburg–Kassel–Bebra–Gerstungen, siehe Friedrich Wilhelms Nordbahn Pfälzische Nordbahn Neustadt an der Weinstraße–Monsheim Berliner Nordbahn Berlin–Neubrandenburg–Stralsund Tecklenburger Nordbahn… …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft priv. — Österreichisch ungarische Staatseisenbahngesellschaft priv. (1367∙937 km), 1855 gegründete Privateisenbahngesellschaft; ihre ungarischen Linien wurden 1891, die österreichischen Linien 1908 verstaatlicht. Seither betreibt die Gesellschaft unter… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Strasshof an der Nordbahn — Strasshof an der Nordbahn …   Deutsch Wikipedia

  • Österreichische Eisenbahnen — (mit Karte). Inhalt: I. Geschichte. II. Geographische Bemerkungen. III. Technische Anlage. IV. Gesetzgebung und Verwaltung. V. Statistik und Literatur. I. Geschichte. Die ältesten Pferdebahnen. Aus den uralten, in ihren ersten Anfängen mehrere… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Polte-Werke — Die Polte Armaturen und Maschinenfabrik OHG in Magdeburg war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein bedeutender Hersteller von Großarmaturen sowie einer der größten Munitionsproduzenten der Welt[1]. Der Konzern war einer der wichtigsten… …   Deutsch Wikipedia

  • Marchfeld — March Das Marchfeld ist eine etwa 900 km² große Tegel und Schotterebene, die den östlich an Wien grenzenden Teil Niederösterreichs bildet, eine der größten Ebenen Österreichs. Es wird im Osten von der March, dem Grenzfluss Österreichs zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Österreich [2] — Österreich, Kaisertum (vgl. die Karte »Österreichisch Ungarische Monarchie« bei S. 210), umfaßt das westlich der Leitha gelegene Staatsgebiet (Zisleithanien) der Österreichisch Ungarischen Monarchie (s. d.), oder die »im Reichsrat vertretenen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Lokomotive — (locomotive engine; locomotive; locomotiva). Inhaltsübersicht: I. Einrichtung und Aufgabe. – II. Bezeichnung der L. – III. Einteilung der L. 1. Allgemeines. 2. Schlepptenderlokomotiven 3. Tenderlokomotiven. 4. L besonderer Bauart. 5.… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”