Marcell Restle

Marcell Restle

Marcell Stanislaus Restle (* 15. Januar 1932 in Bad Waldsee) ist ein deutscher Byzantinist mit der Spezialisierung auf Byzantinische Kunstgeschichte.

Marcell Restle studierte Kunstgeschichte, Byzantinistik, Christliche Archäologie, Kirchengeschichte sowie Islamische Kunstgeschichte an den Universitäten Tübingen, München (LMU) und Istanbul. Er wurde 1957 an der LMU mit der Arbeit Kunst und byzantinische Münzprägung von Justinian I. bis zum Bilderstreit promoviert. 1961/62 war er Reisestipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts. Zudem forschte er in den 1960er Jahren vor Ort zur Höhlenarchitektur in Kappadokien. 1968 wurde er habilitiert und im Jahr darauf Universitätsdozent, 1975 außerplanmäßiger Professor und 1982 in Nachfolge von Klaus Wessel Ordinarius für byzantinische Kunstgeschichte an der LMU. 1997 ging er in den Ruhestand, Nachfolger wurde Johannes G. Deckers.

Restle beschäftigt sich insbesondere mit der byzantinischen Kunstgeschichte in der heutigen Türkei, vor allem in der Region Kappadokien. Er forschte zur Architektur, Numismatik und beispielsweise im Rahmen des Tabula Imperii Byzantini auch zur historischen Geografie und Topografie des Byzantinischen Reiches. Mit Klaus Wessel begründete er 1963 das Reallexikon zur byzantinischen Kunst.

Schriften

  • Die byzantinische Wandmalerei in Kleinasien (3 Bände), Bongers, Recklinghausen 1967
  • Reclams Kunstführer. Istanbul, Reclam, Stuttgart 1976, ISBN 3-15-010262-6 (Reclams Universal-Bibliothek 10262)
  • Studien zur frühbyzantinischen Architektur Kappadokiens, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaftem, Wien 1979, ISBN 3-7001-0293-3 (Denkschriften der Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Band 138; Veröffentlichungen der Kommission für die Tabula Imperii Byzantini, Band 3)
  • mit Friedrich Hild: Kappadokien. Kappadokia, Charsianon, Sebasteia und Lykandos, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaftem, Wien 1981, ISBN 3-7001-0401-4 (Tabula Imperii Byzantini, Band 2)
  • Herausgeber: Festschrift für Klaus Wessel zum 70. Geburtstag. In memoriam, Edition Maris, München 1988, ISBN 3-925801-02-2 (Münchener Arbeiten zur Kunstgeschichte und Archäologie, Band 2)

Literatur

  • Lithostrōton. Studien zur byzantinischen Kunst und Geschichte. Festschrift für Marcell Restle, Hiersemann, Stuttgart 2000, ISBN 3-7772-0030-1

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Restle — ist der Familienname folgender Personen: Marcell Restle (* 1932), deutscher Byzantinist Simret Restle Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Höhlenarchitektur in Kappadokien — Kirchenfassade im Açıksaray bei Gülşehir …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Byzantinisten — In der Liste bekannter Byzantinisten werden Personen gesammelt, die für dieses Fach habilitiert wurden, als Autoren relevant sind oder andere bedeutende Beiträge zur Byzantinistik geleistet haben. Byzantinisten beschäftigen sich im allgemeinen… …   Deutsch Wikipedia

  • Tabula Imperii Byzantini — Die Tabula Imperii Byzantini (abgekürzt TIB) ist ein Forschungsprojekt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zur historischen Geographie des byzantinischen Reiches. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Zweck 2 Bände der Tabula Imperii… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Wessel — (* 16. April 1916 in Berlin; † 5. Dezember 1987) war ein deutscher Christlicher Archäologe und Byzantinischer Kunsthistoriker. Klaus Wessel legte 1934 sein Abitur ab, leistete noch im selben Jahr seinen Reichsarbeitsdienst ab und begann mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Arianzos — ist ein Landgut in der Nähe von Karbala (Gelveri) und Nazianz in Kappadokien, wahrscheinlich beim heutigen Sivrihisar. Arianzos ist der Geburtsort der Brüder Gregor von Nazianz und Cäsarius von Nazianz. Literatur Friedrich Hild, Marcell Restle:… …   Deutsch Wikipedia

  • August Heisenberg — (* 13. November 1869 in Osnabrück; † 22. November 1930 in München) war ein deutscher Byzantinist. Heisenberg studierte zunächst Klassische Philologie in Marburg, in Leipzig und in München. Während seiner Studienzeit in Marburg, vom Sommersemester …   Deutsch Wikipedia

  • Christliche Archäologie — Die Christliche Archäologie ist die Wissenschaft, die die kulturellen Hinterlassenschaften der Christen der ersten sechs Jahrhunderte als historische Quellen untersucht. Entstanden im Rom des späten Mittelalters und der Renaissance angesichts der …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Dölger — (* 4. Oktober 1891 in Kleinwallstadt, Unterfranken; † 5. November 1968 in München) war ein deutscher Byzantinist. Dölger wurde als Sohn eines Arztes geboren. Nachdem er zunächst in München Klassische Philologie studierte, kam er, dank der… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte von Orpheus und Eurydike — Hermes, Eurydike und Orpheus (Relief in der Villa Albani, Rom) Orpheus war der berühmteste Sänger in der griechischen Mythologie. Nach ihm wurden die Orphik und der Orphismus benannt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”