- Margarethenschrein
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Der Margarethenschrein ist ein gläserener, vergoldeter Sarg, der die Reliquien mehrerer Heiligen enthält. Er wurde wahrscheinlich von Kardinal Albrecht von Brandenburg in Auftrag gegeben und wird in dessen Reliquienauflistung, dem Halleschen Heiltum, aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Margarethenschrein ist ein vergoldeter Holzsarg. Auf den beiden Seite befinden sich jeweils drei Fenster. Auf der einen Seite ist noch eines der hölzernen vergoldeten Verschlußbretter mit Löwenkopf erhalten. Im Sarg befindet sich ein geschnitzter Leichnam, der Aussparungen für die einzelnen Knochen der Heiligen hat. Eine Inschrift besagt, dass es sich um Reliquien der Heiligen Margarethe, eine Jungfrau und Märtyrerin und eine der 11 beziehungsweise 11.000 Begleiterinnen der Ursula von Köln handelt. Im Halleschen Heiltum wird erklärt, dass es sich nicht nur um Reliquien von Margarete sondern auch von Juliane und einer unbekannten Jungfrau, beide auch aus dem Gefolge von Ursula und noch zwei weitere Heilige, der Aldegundis und der Anastasia.[1]
Geschichte
Kardinal Albrecht von Brandenburg hatte in Halle eine ansehnliche Sammlung von 20.000 Reliquien. Hierunter befand sich auch der Margarethenschrein, der im Zusammenhang stand mit seiner Lieblingsheiligen Ursula von Köln. Martin Luther behauptete jedoch, dass es sich bei dem Leichnam um die verstorbene Geliebte Rüdingerin handeln würde, die er jetzt als Heilige verehren würde. Nicolaus Vogt schreibt, dass angeblich nach dem Tode Albrechts, um weiteren Diskussionen vorzubeugen, der Leichnam durch eine andere Heilige ersetzt worden wäre.[2] Als Albrecht 1541 nach Aschaffenburg ins Exil ging nahm er den Schrein mit. Er befindet sich seit dem in der Stiftskirche St. Peter und Alexander. Heute steht er auf einem Baldachin von Hans Vischer im nördlichen Seitenschiff.[3]
Quellen
- ↑ Kerstin Merkel, Die heilige Margarethe im katholischen Exil - Eine neue Wallfahrt für Aschaffenburg, in "Ich armer sundiger mensch": Heiligen- und Reliquienkult am Übergang zum konfessionellen Zeitalter, Wallstein Verlag, 2002, ISBN 3892449929
- ↑ Niklas Vogt, Rheinische Geschichten und Sagen, Vierter und letzter Band, S. 34-36
- ↑ Kerstin Merkel, Albrecht und Ursula, Wanderung durch Literatur und Legendenbildung, in Wir wollen der Liebe Raum geben: Konkubinate geistlicher und weltlicher Fürsten um 1500., Wallstein Verlag, 2006, ISBN 3835300520
Weblinks
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