Margos Spuren

Margos Spuren

Margos Spuren (englischer Originaltitel Paper Towns) ist der dritte Roman des US-amerikanischen Schriftstellers John Green. Der Jugendroman erschien 2008 bei Dutton (Penguin Verlag) und wurde 2010 in der deutschen Übersetzung von Sophie Zeitz im Carl Hanser Verlag veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Erzählt wird die Geschichte von Quentin Jacobsen, bekannt als Q, der zu Beginn des Buches ein Kindheitserlebnis mit Margo Roth Spiegelmann schildert: Sie entdecken zu zweit eine Leiche im Jefferson Park, dem Spielplatz ihrer Siedlung. Am selben Abend steht Margo am Fenster seines Zimmers und stellt ihm ihre Nachforschungen vor, die sie über den toten Robert Joyner angestellt hatte.[1]

Neun Jahre später steht Margo erneut an Qs Fenster und nimmt ihn mit auf ein nächtliches Abenteuer. Dabei spielen sie mehreren Freunden, von denen Margo enttäuscht ist, Streiche und legen ihnen beispielsweise tote Fische in deren Zimmer. Anschließend betrachten sie von einem Hochhaus aus ihren typisch amerikanischen Vorort, Margo nennt die Siedlung „eine Stadt aus Plastik, in der Plastikmenschen wohnen“.[2]

Am nächsten Tag erscheint Margo nicht zur Schule. Da sie schon öfter verschwunden war und dabei immer Spuren hinterließ, versucht Q das Rätsel um Margo zu lösen. Immer mehr versinkt er in den von Margo zurückgelassen Hinweisen, liest ihre Bücher und fährt mit seinen Freunden zur Geisterstadt Osprey, wo er schließlich auch alleine die Nacht verbringt, während die anderen am Schulball den Abschluss feiern. [3] Es misslingt ihm lange, Margo zu verstehen, doch schließlich entdeckt er einen Kommentar auf der Seite Omnictionary, einen Wiki, bei dem ihm alles klar wird.

Im Wettlauf gegen die Zeit nehmen die vier Freunde eine 19-stündige Autofahrt nach New York in Kauf, wo sich Margo angeblich versteckt hält. Quentin findet sie in dem fiktiven Ort Agloe. Nach einer kurzen romantischen Begegnung trennt sich das Paar allerdings wieder und beschränkt sich vorerst auf E-Mail-Kontakt, da sie verschiedene Pläne für die Zukunft haben.

Kritik

In den USA wurde das Buch, wie die bisherigen Erscheinungen Greens, sehr positiv aufgenommen. So landete Paper Towns in der New York Times Bestsellerliste auf Platz 5.[4] Auch im deutschsprachigen Raum fand der Roman Anklang. So schrieb etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung:

„Genau dies macht den Charme von Greens Roman aus, der Zusammenprall zwischen Obsession und Selbstschutz, Quentins Bereitschaft, alles für Margo zu tun, die aber von anschwellendem Zorn auf die Entflohene begleitet wird: Wer so geht wie Margo, [...] muss damit rechnen, dass die Hinterbliebenen Fragen an ihn richten, von deren Antworten alles abhängt - das Bild, das bleibt, ebenso wie die Bilanz der Suche.[5]

Auszeichnungen

Film

Die Filmrechte wurden an die beiden Studios Mandate Pictures und Mr. Mudd verkauft, die bereits den erfolgreichen Film Juno produzierten.[6] John Green selbst schrieb das Drehbuch.

Omnictionary

Quentins Freund Radar beschäftigt sich im Roman intensiv mit dem fiktiven Wiki-Projekt Omnictionary. Von Fans wurde die Seite nachgebaut, die sich hauptsächlich Themen um Margos Spuren und den Autor drehen.

Ausgaben

Deutsche Ausgaben

  • John Green: Margos Spuren. Deutsch von Sophie Zeitz. Hanser Verlag, München, Februar 2010, ISBN 978-3-446-23477-2 (Deutsche Erstausgabe)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. John Green: Margos Spuren München 2010, S. 7f
  2. John Green: Margos Spuren München 2010, S. 65
  3. John Green: Margos Spuren München 2010, S. 181f
  4. New York Times Bestseller 2. November 2008. Aufgerufen am 30. Mai 2010
  5. Frankfurter Allgemeine Zeitung 17. März 2010
  6. Paper Towns MOVIE!!11!!! Nerdfighters

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