Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz

Marie-Curie-Gymnasium
Schulgebäude des Marie-Curie-Gymnasiums
Schulform	Gymnasium
Gründung	2002
Ort	Dallgow-Döberitz
Land	Brandenburg
Staat	Deutschland
Koordinaten	52° 32′ 28″ N, 13° 2′ 43″ O52.54111111111113.045277777778Koordinaten: 52° 32′ 28″ N, 13° 2′ 43″ O
Träger	Landkreis Havelland
Schüler	749
Lehrer	45 (inkl. Referendare)
Leitung	Elke Mohr
Website	www.marie-curie-gymnasium-dallgow.de

Das Marie-Curie-Gymnasium in Dallgow-Döberitz ist der derzeit einzige Schulneubau im Bundesland Brandenburg, dessen Gründung im Jahre 2000 beschlossen wurde, um den besonders im westlichen Speckgürtel Berlins stark wachsenden Bevölkerungszahlen Rechnung zu tragen. Die Schülerzahlen bestätigen diese Prognosen bisher eindrucksvoll: Der Schulbetrieb wurde im Jahre 2002 mit 56 Schülern aufgenommen, im Schuljahr 2010/2011 waren es schon 749 Schüler^[1] und die Kapazität der jetzt fünfzügigen Schule reicht für bis zu 900 Schüler.

Das Gymnasium war 2007 Drehort der Neuverfilmung des Spielfilms Die Welle.

Geschichte

Auf Beschluss des Kreistages vom 9. Oktober 2000 wurde das Gymnasium als "Gymnasium Dallgow-Döberitz" neu gegründet. Bereits im August 2002 nahmen zwei siebte Klassen noch in den Räumen der alten Grundschule den Unterrichtsbetrieb auf. Es galt damals mit 56 Schülern als "kleinstes Gymnasium Deutschlands"^[2]. Am 26. August 2003 wurde es auf Beschluss des Kreistages durch Landrat Dr. Schröder und Bildungsminister Reiche in Marie-Curie-Gymnasium umbenannt, am 29. August 2003 fand die Grundsteinlegung für den Neubau statt^[3]. Der Unterricht fand zunächst noch in den Räumen der alten Grundschule statt - der Neubau des heutigen Gebäudes wurde zum 31. Januar 2005 eröffnet und bezogen. Dieser wurde jedoch schnell zu klein, weshalb am 3. September 2009 ein von vornherein planerisch vorgesehener zweiter Bauabschnitt eröffnet wurde^[4]. Damit wird dem prognostizierten starken Bevölkerungszuwachs Rechnung getragen - die Gemeinde Dallgow-Döberitz hat mit 42,7% Zuwachs bis zum Jahr 2030 das höchste prognostizierte Bevölkerungswachstum in ganz Brandenburg ^[5].

2009 wurde erstmals das Abitur am Marie-Curie-Gymnasium abgelegt.

Architektur und Gebäude

Für den Bau des völlig neu entstehenden Gymnasiums fand 2001 ein offener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Losverfahren statt, welchen das Architekturbüro Grüntuch Ernst gewann.^[6] Der Neubau wurde zunächst als dreizügiges Gymnasium ausgeführt - dieser Bauabschnitt wurde am 31. Januar 2005 eröffnet. Aufgrund des zu erwartenden Bevölkerungszuwachses war von vorneherein die Option einer Erweiterung zum fünfzügigen Gymnasium mit vorgesehen. Für diesen wurde am 14. Juni 2008 der Grundstein gelegt.^[7] Seit dem Schuljahr 2009/2010 ist dieser Abschnitt ebenfalls eröffnet, so dass in diesem Jahr erstmals fünf siebte Klassen neu aufgenommen werden konnten.

Das Gymnasium verfügt über eine in das Gebäude integrierte Dreifelder-Sporthalle im Untergeschoss, welche als Besonderheit sowohl innerhalb des Gebäudes, als auch von der Straße aus von oben einsehbar ist.

Einige Ansichten des architektonisch interessanten Schulgebäudes finden sich z. B. in einer Broschüre auf www.candarch.de. Das Heft GEO Wissen Nr. 44 - Die ideale Schule ^[8] hebt im Artikel "Baustoff Fantasie" auf Seite 70/71 ebenfalls die Architektur der Schule als besonders gelungen hervor.

Pädagogische Arbeit, Ausstattung und Angebote

Es werden die Fremdsprachen Englisch, Spanisch, Französisch und Latein angeboten. In der siebten Klasse findet eine einwöchige Sprachreise nach London statt.

In der zehnten Klasse wird ein zweiwöchiges Hochschulpraktikum durchgeführt, um den Schülern kurz vor der Festlegung der Leistungskurse einen ersten Einblick in den Hochschulbetrieb zu geben.

Seit dem Schuljahr 2009/2010 verfügt die Schule in den fünfzügigen Jahrgängen (derzeit nur siebte Klasse) über zwei Regel- und drei Profilklassen. Die Profilklassen weisen hierbei ein mathematisch-naturwissenschaftliches Profil auf, was sich insbesondere an einem erhöhten Stundenanteil in diesen Fächern sowie der Unterrichtung in den Fächern Chemie und Informatik bereits ab der siebten Klasse manifestiert.

Das Angebot der Schule wird durch eine im Gebäude untergebrachte Schulsozialstation des Arbeiter-Samariter-Bundes sinnvoll ergänzt ^[9] , welche vielfältige ergänzende Angebote für Schüler bietet, aber auch die pädagogische Arbeit der Lehrer unterstützt.

Da das Schulgebäude sehr neu ist, wurde es umfangreich mit technischen Lehrmitteln ausgestattet. So gibt es z. B. mehrere PC-Kabinette, interaktive White-Boards, Medienampeln in Fachräumen und einen Demo-Raum, in welchem z. B. der Ablauf eines Experimentes per Kamera auf eine große Leinwand übertragen werden kann.

In einer Mediathek können sowohl Medien entliehen und eingesehen, als auch Recherchen am PC durchgeführt werden. In Freistunden wird dieses Angebot daher sehr rege genutzt, ebenso wie die von einer Schülerfirma betriebene Cafeteria.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Schule pflegt seit 2005 eine Partnerschaft mit dem Lyzeum Ogolnoksztalcace^[10] in Strzelce Krajeńskie (Polen). Weiterhin wird eine Partnerschaft mit einer Schule in Houston (USA) vorbereitet.^[11]

Besonderheiten

• Von 2006 bis 2009 veranstaltete die Schule jährlich im Olympischen Dorf Elstal die Jesse Owens Memorial Staffel gegen Rassismus.^[12]
• Am Marie-Curie-Gymnasium wurden im Sommer 2007 große Teile der Neuverfilmung des Spielfilms Die Welle gedreht.
• Schüler betreiben im Rahmen des Medienkompetenzprojektes "Schulradio-Network" der Medienanstalt Berlin-Brandenburg^[13] das Schülerradio "Radio Aktiv".
• Das Gymnasium hat seit 4. Juli 2008 einen Kooperationsvertrag mit der TU Berlin.^[14]
• Das Marie-Curie-Gymnasium ist die einzige Schule Deutschlands, welche einen eigenen, von Schülern gegründeten Verlag^[15] unter dem Namen MPIE Curie Edition hatte.
• Mit Kay-Christopher Wagenitz kandidierte ein Abiturient des Marie-Curie-Gymnasiums als parteiloser Direktkandidat für die Landtagswahlen 2009 in Brandenburg im Landkreis Uckermark I, dem Wahlkreis des amtierenden brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und erreichte 0,5% der Stimmen.^[16]

Einzelnachweise

1. ↑ Schulproträt des Marie-Curie-Gymnasiums auf dem Bildungsserver des Landes Brandenburg, http://www.bildung-brandenburg.de/schulportraets/index.php?id=gesamtdossier&schulnr=121125&type=98&cHash=a8932c6d93
2. ↑ Info 110 1/2003 Polizei Brandenburg, http://www.internetwache.brandenburg.de/fm/85/INFO_01_03.pdf
3. ↑ Grundsteinlegung und Namensgebung, http://www.havelland.de/fileadmin/dateien/landrat/Presse/2003/260803.htm
4. ↑ Eröffnung des zweiten Bauabschnittes, http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11598886/61759/Das-Marie-Curie-Gymnasium-nahm-gestern-seinen-Anbau.html
5. ↑ Das Land der Rentner, Der Tagesspiegel vom 2. Mai 2007, http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brandenburg;art128,1917812.
6. ↑ Neubau eines Gymnasiums mit Begabtenförderung / Marie-Curie-Gymnasium, http://www.competitionline.de/4013173/alias/beitraege
7. ↑ Grüntuch und Ernst bauen im Havelland, http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Gruentuch_Ernst_bauen_im_Havelland_257529.html
8. ↑ GEO Wissen Nr. 44 - Die ideale Schule, http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_wissen/62343.html
9. ↑ Schulstation des ASB Falkensee u.a. am Marie-Curie-Gymnasium, http://www.asb-falkensee.de/asb-schulstationen
10. ↑ Web-Seite der polnischen Partnerschule Lyzeum Ogolnoksztalcace http://www.liceumstrzelce.republika.pl/
11. ↑ Schulporträt auf dem brandenburgischen Bildungsserver, http://www.bildung-brandenburg.de/schulportraets/index.php?id=gesamtdossier&schulnr=121125&type=98&cHash=a8932c6d93
12. ↑ Jesse Owens Memorial Staffel, http://www.cometorun.de/index.php
13. ↑ Schulradio Network, http://www.schulradio-network.de/schulen.html
14. ↑ Technische Universität Berlin und Marie-Curie-Gymnasium unterzeichnen Kooperationsvertrag, http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/2008/juni_nr_123-166/medieninformation_nr_1642008/
15. ↑ Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums realisieren EU-weit einzigartiges Wirtschaftskonzept., http://www.presseanzeiger.de/meldungen/wissenschaft-forschung/261029.php
16. ↑ Ergebnisse der Landtagswahlen 2009 in Brandenburg, http://www.wahlergebnis.brandenburg.de/ltw09/frameset.php5?file=status_karte&wahl=3&frame=true

Weblinks

• Offizielle Website des Marie-Curie-Gymnasiums Dallgow-Döberitz - Weitere umfassende Informationen über das Gymnasium

 Commons: Marie-Curie-Gymnasium Dallgow-Döberitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

• Offizielle Seite des Marie-Curie-Gymnasiums Dallgow-Döberitz
• Portrait der Schule auf dem brandenburgischen Bildungsserver