Strzelce Krajeńskie

Strzelce Krajeńskie
Strzelce Krajeńskie
Wappen von Strzelce Krajeńskie
Strzelce Krajeńskie (Polen)
Strzelce Krajeńskie
Strzelce Krajeńskie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Strzelce Krajeńskie-Drezdenko
Fläche: 4,94 km²
Geographische Lage: 52° 53′ N, 15° 31′ O52.88333333333315.516666666667Koordinaten: 52° 53′ 0″ N, 15° 31′ 0″ O
Höhe: 72 m n.p.m
Einwohner:

10.188
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 66-500
Telefonvorwahl: (+48) 95
Kfz-Kennzeichen: FSD
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga krajowa 22: Kostrzyn nad Odra/DeutschlandGrzechotki/Russland
Droga wojewódzka 156: LipianyDrezdenko
Schienenweg: PKP-Linie 203: Kostrzyn nad Odra/DeutschlandTczew
Strzelce Krajeńskie Wschód–Strzelce Krajeńskie
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 36 Ortschaften
22 Schulzenämter
Fläche: 318,6 km²
Einwohner:

17.373
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 55 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0806043
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Tadeusz Feder
Adresse: pl. Wolności 48
66-500 Strzelce Krajeńskie
Webpräsenz: www.strzelce.pl
Ansicht um 1900

Strzelce Krajeńskie (deutsch: Friedeberg (Neumark)) ist eine Kleinstadt in der polnischen Woiwodschaft Lebus. Außerdem ist sie Amtssitz des Powiat Strzelecko-Drezdenecki (Kreis Friedeberg-Driesen). Die Gmina Strzelce Krajeńskie ist eine Stadt- und Landgemeinde, die ihren Sitz in Strzelce Krajeńskie hat.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Strzelce Krajeńskie liegt im Osten der Woiwodschaft Lebus zwischen dem Pommerschen Höhenrücken und dem Netzebruch. Die nächste größere Stadt ist Landsberg/Warthe, die über die Fernverkehrsstraße 22 (ehemalige deutsche Reichsstraße 1) in 26 Kilometern südwestlicher Richtung zu erreichen ist. Eine Stichbahn verbindet die Stadt mit der Bahnlinie BerlinKüstrinTczew (Dirschau) (–Danzig).

Stadt Strzelce Krajeńskie (Friedeberg (Neumark))

Geschichte

Lage um 1900

Anstelle von Friedeberg gab es bereits im frühen Mittelalter eine slawische Siedlung. In strategisch günstiger Lage, am so genannten Markgrafenweg von Landsberg nach Osten, erbaute der brandenburgische Markgraf Konrad eine Burg, vor deren Toren er Zuwanderer aus dem Westen ansiedelte. Konrad hatte 1254 diesen Teil der Neumark als Mitgift zur Hochzeit mit der Tochter des großpolnischen Herzogs Przemysł I. erhalten. 1260 verlieh der Markgraf dem Burgort das Magdeburger Stadtrecht und den Namen Friedeberg.

Im 14. Jahrhundert gewann die Stadt an Bedeutung, als sie 1345 das alleinige Schifffahrtsrecht für Netze und Warthe erhielt, 1348 zum Gerichtsort erhoben und ihr 1363 die Markgerechtigkeit verliehen wurde. Weniger gut erging es ihr im nächsten Jahrhundert. Die brandenburgischen Kurfürsten hatten das Interesse an der Neumark verloren, und auch der Deutsche Orden, der das Land 1402 erwarb, tat wenig für die Weiterentwicklung. Das Machtvakuum nutzten Raubritter, polnische und hussitische Heere, um plündernd durch das Land zu ziehen. Die Hussiten zerstörten 1433 die Stadt. Auch der Dreißigjährige Krieg, als schwedische und kaiserliche Truppen die alte Heerstraße, an der Friedeberg lag, für ihre Durchmärsche nutzten, hinterließ schwere Verwüstungen. Am Ende des Krieges hatte die Stadt nur noch etwa 40 Einwohner.

Nach der Gründung des preußischen Königreiches 1701 rückte die Neumark wieder mehr in den Blickpunkt des Interesses. Friedeberg profitierte unmittelbar vom Trockenlegungsprogramm für den Netzebruch, das 1770 von Friedrich dem Großen veranlasst worden war. Mit der preußischen Verwaltungsneuordnung wurde Friedeberg 1816 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg. Bei der Anlegung moderner Verkehrswege konnte die Stadt zunächst nur Nutzen von der Reichsstraße 1 Berlin–Königsberg ziehen, die sie unmittelbar berührte. Die ebenso wichtige Strecke der Ostbahn verlief allerdings sieben Kilometer südlich, erst 1897 konnte durch den Bau der Friedeberger Kleinbahn der Anschluss an das Hauptbahnnetz geschaffen werden. Den Charakter einer Ackerbürgerstadt konnte Friedeberg auch während der Phase der Industrialisierung ausgangs des 19. Jahrhundert nicht abschütteln, denn nur kleine Betriebe der Möbel- und Lederwarenherstellung siedelten sich an.

Als 1938 die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen aufgelöst wurde, kam Friedeberg mit dem Landkreis zur Provinz Pommern. Zu dieser Zeit lebten etwa 6.100 Einwohner in der Stadt. Bei den Kämpfen um die Stadt zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Friedeberg zu 80 Prozent zerstört. Nach Übernahme durch die polnische Verwaltung erhielt die Stadt 1946 den Namen Strzelce Krajeńskie. Dieser Name geht auf die slawische Bezeichnung des Ortes zurück, der bereits vor der deutschen Besiedlung im 13. Jahrhundert in Form von Strelci vorhanden war und etwa Ort der Bogenschützen bedeutet. [3]

Sehenswürdigkeiten

Die St.-Marien-Kirche wurde 1433 als dreischiffige Hallenkirche aus Backsteinen errichtet und im Innenraum mit einem Sterngewölbe ausgestattet. 1697 wurde der Turm mit einem barocken Aufsatz versehen. Nach der Zerstörung 1945 wurde die Kirche wieder aufgebaut.

Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch über 1.000 Meter der bis zu acht Meter hohen Feldsteinmauer und das gotische Driesener Tor (Młyńska) erhalten.

In der Nähe des Driesener Tores befindet sich ein 1764 aus Backsteinen gebauter Getreidespeicher.

Der Berliner Bildhauer Steinemann schuf das Kriegerdenkmal 1870/71 des Kreises Friedeberg, welches 1879 eingeweiht wurde. Auf dem Sockel stand ein Germania-Standbild.

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

Gmina Strzelce Krajeńskie

Allgemeines

Die Stadt- und Landgemeinde Strzelce Krajeńskie liegt im äußersten Nordosten der Woiwodschaft Lebus und zählt mehr als 17.000 Einwohner. Ihre Gemeindefläche beträgt 318,57 km², damit nimmt sie 25,52% der Fläche des Powiat Strzelecko-Drezdenecki (Kreis Friedeberg-Driesen) ein.

Nachbargemeinden sind:

Gemeindegliederung

  • Ortsteile (Schulzenämter):
  • Bobrówko (Breitenstein)
  • Bronowice (Braunsfelde)
  • Brzoza (Birkholz)
  • Buszów (Büssow)
  • Danków (Tankow)
  • Gardzko (Hohenkarzig)
  • Gilów (Geilenfelde)
  • Licheń (Lichtenau)
  • Lipie Góry (Mansfelde)
  • Lubicz (Blumenfelde)
  • Machary (Machern)
  • Ogardy (Wugarten)
  • Pielice (Pehlitz)
  • Przyłęg (Altenfließ)
  • Sidłów (Zeitlow)
  • Sławno (Schönfeld)
  • Sokólsko (Falkenstein)
  • Strzelce Klasztorne (Klostergut)
  • Tuczno (Schönrade)
  • Wełmin (Buchwerder)
  • Wielisławice (Wildenow)
  • Żabicko (Seegenfelde).
  • Übrige Ortschaften:

Buszewko (Neumühle F), Chwytowo, Ciecierzyn (Arendshof), Czyżewo (Voigtei), Długie (Dolgen), Golczewice (Marienland), Małe Osiedle, Ogardzki Młyn (Wugartener Mühle), Piastowo (Bachmannshof), Pieńkowice, Puszczykowo (Käuzchenberg), Sródlesie (Tonnenspring), Tuczenko und Wilanów (Wildenower Försterei).

Verkehr

Straßen

Strzelce Krajeńskie liegt an der bedeutenden polnischen Landesstraße 22, die von der deutschen Grenze bei Kostrzyn nad Odra (Küstrin) bis nach Grzechotki (Rehfeld) an der Grenze nach Russland führt. Sie entspricht in fast ihrem ganzen Verlauf der früheren deutschen Reichsstraße 1, die von Aachen über Berlin und Königsberg (Preußen) bis nach Eydtkuhnen reichte.

In Strzelce Krajeńskie kreuzt sie die Woiwodschaftsstraße 156, die von Lipiany (Lippehne) kommend südwärts bis nach Drezdenko (Driesen) verläuft.

Schienen

Durch das Gemeindegebiet führt die PKP-Linie 345 von Kostrzyn nad Odra (Küstrin) nach Tczew (Dirschau). Es ist die Strecke der früheren Preußischen Ostbahn von Berlin bis nach Königsberg (Preußen). Der Bahnhof Strzelce Krajenńskie Wschód (Ost) dieser Strecke (früher "Friedeberg (Neumark)") liegt sechs Kilometer südlich der Stadt. In der Stadt liegt der Bahnhof Strzelce Krajeńskie, der seit den 1990er Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Vor 1945 reichte diese Linie der Friedeberger Bahnen bis nach Alt Libbehne (heute polnisch: Lubiana Pyrzycka).

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  3. Stadtgeschichte von Strzelce Krajeńskie

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