Marienhütte

Marienhütte
Die Marienhütte um 1900, fotografiert von Peter Weller (1868–1940)

Die Marienhütte war eine von zwei Eisenhütten im Ortsgebiet von Eiserfeld im Kreis Siegen im heutigen Nordrhein-Westfalen.

Geschichte

Im Jahr 1876 wurde die „Gewerkschaft Marienhütte, Huthsteiner u. Cie, Eiserfeld“ gegründet. Die Hütte mit einem Hochofen war eine der ersten im Siegerland nach dem Bahnbau 1862 gegründeten Hüttenwerke.[1] Noch im selben Jahr konnte mit dem Bau der Hütte begonnen werden. Der Hochofen wurde 14 m hoch und nach schottischem System erbaut. Ein Maschinen- und ein Kesselhaus sowie ein Koksschuppen und vier Röstöfen wurden gebaut. Der Konzessionsgesuch stammt aus dem Jahr 1877, der 8. Juni 1878 wurde als Abnahmetag genannt. 1882 folgte ein zweiter Hochofen nach dem gleichen System. Er wurde am 20. November des selben Jahres abgenommen. Durch beide Hochöfen zusammen konnten bis zu 50 t pro Tag herstellen.[2] Bis zu 150 Mitarbeiter beschäftigte die Grube. 1888 wurde die Seilbahn über den 413 m hohen Rothenberg zur Gosenbacher Grube Storch & Schöneberg gebaut. Um 1900 erzeugte die Hütte mit 55 Mitarbeitern ca. 30.000 t Roheisen. 1909 wurde der erste Hochofen durch ein neues, 19 m hohes Aggregat gleicher Bauart ersetzt. 1916 wurde auch der zweite Hochofen ersetzt. Die Hütte wechselte in diesen Jahren mehrfach ihren Besitzer; Westfälische Stahlwerke, Rombacher Hüttenwerke AG. Teilweise wurde die Hütte unter dem Namen „Bismarckhütte“ geführt. 1925 erfolgte die Stilllegung der Hütte aufgrund der Weltwirtschaftskrise. Der Abriss der Anlagen erfolgte in den Jahren 1927 und 1928.

Einzelnachweise

  1. Ranke / Korff: Hauberg und Eisen - Landschaft und Industrie im Siegerland um 1900, München 1980; Abb. 119
  2. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein (Hrsg.): Im Land der Erzgruben, Eisenhütten und Hauberge - Unterwegs mit dem Fotografen Peter Weller; Verlag Vorländer, Siegen; 2011; S. 67.

Literatur

  • Horst G. Koch (Hrsg.): Eiserfeld im grünen Kranz der Berge. Koch, Siegen 1992, ISBN 3-928343-02-5
50.8497222222227.9891666666667

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marienhütte — (Mariahütte), Eisenwerk, s. Kainsdorf und Kotzenau …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Marienhütte — Marienhütte, s. Cainsdorf …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Königin-Marienhütte — Königin Marienhütte, Eisenhüttenwerk bei Kainsdorf im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirke Zwickau …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Georg-Marienhütte — Georg Marienhütte, Dorf im preuß. Regbez. und Landkreis Osnabrück, an der Eisenbahn G. Hasbergen, hat eine evang. Kirche, Denkmäler des Generaldirektors Wintzer und des Direktors Holster, großes Eisenwerk, Eisengießerei, eine mechanische… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Erzgebirgische Panoramabahn — Zwönitz–Scheibenberg Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902 Kursbuchstrecke (DB): 170m (1944) Streckennummer: 6274; sä …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Lamprecht — (* 16. April 1846 in Kallies, Pommern; † 1. November 1909) war ein deutscher Glasmacher und Ofenbauer. Im Ort Gnarrenburg gingen viele soziale Einrichtungen von Hermann Lamprecht und der Marienhütte aus. Dort wurde die Straße zur Marienhütte in… …   Deutsch Wikipedia

  • Gnarrenburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Brillit — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Findorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Glinstedt — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”