- Kreis Siegen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten (Stand 1974) Bestandszeitraum: 1816–1974 Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Arnsberg Verwaltungssitz: Siegen Einwohner: 240.400 (1969)
Kfz-Kennzeichen: SI (seit 1. April 1952[1]) Kreisgliederung: 10 Gemeinden Lage des Kreises Siegen in Nordrhein-Westfalen <imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
Der Kreis Siegen war ein von 1817 bis 1974 bestehender Kreis im Regierungsbezirk Arnsberg. Mit diesem gehörte er zunächst zur preußischen Provinz Westfalen, ab 1946 schließlich zum deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Von 1923 bis 1969 hieß die Verwaltungseinheit Landkreis Siegen. Kreisstadt war Siegen. Am 1. März 1923 schied die Stadt Siegen aus dem Kreis Siegen aus und wurde kreisfreie Stadt, blieb aber Sitz des Landkreises Siegen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung am 1. Juli 1966 durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen wurde die Stadt Siegen wieder in den Landkreis Siegen eingegliedert.
Der Kreis wurde auf Grund des Sauerland/Paderborn-Gesetzes am 1. Januar 1975 aufgelöst. Rechtsnachfolger ist der neue Kreis Siegen, ab 1984 Kreis Siegen-Wittgenstein.
Inhaltsverzeichnis
Städte und Gemeinden
Verwaltungsgliederung am 1. Januar 1908
Städte
Ämter und Gemeinden
- Amt Burbach
- Amt Eiserfeld
- Amt Ferndorf
- Amt Freudenberg
- Amt Keppel
- Amt Netphen
- Afholderbach
- Anzhausen
- Beienbach
- Brauersdorf
- Breitenbach
- Deuz
- Dreisbach-Tiefenbach
- Eckmannshausen
- Eschenbach
- Feuersbach
- Flammersbach
- Frohnhausen
- Gernsdorf
- Grissenbach
- Hainchen
- Helgersdorf
- Herzhausen
- Irmgarteichen
- Nauholz
- Nenkersdorf
- Niedernetphen
- Niedersetzen
- Obernau
- Obernetphen
- Obersetzen
- Oelgershausen
- Rudersdorf
- Salchendorf
- Sohlbach
- Unglinghausen
- Walpersdorf
- Werthenbach
- Amt Weidenau
- Amt Wilnsdorf
Verwaltungsgliederung 1969–1974
Bis zur Auflösung des Kreises gehörten diesem die Gemeinden Burbach, Wilnsdorf, Netphen und Neunkirchen sowie die Städte Eiserfeld, Freudenberg, Hilchenbach, Hüttental, Kreuztal und Siegen an.
Vorgeschichte
Das Siegerland war früher Eigentum des Hauses Nassau und wurde nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt von Napoleon Bonaparte dem Großherzogtum Berg zugeschlagen. Am 6. November 1813 konnte Wilhelm Friedrich von Oranien, inzwischen König der Niederlande, das Siegerland wieder an sich nehmen. Dieses tauschte er allerdings 1815 mit Preußen gegen das Großherzogtum Luxemburg. Preußen erwarb außerdem von Nassau 1815 und 1816 Selbach und Burbach und die vier Hickendörfer. Aus diesen Ländereien wurde 1817 der Kreis Siegen im Regierungsbezirk Arnsberg gebildet, nachdem das Gebiet vorher kurz der Provinz Jülich-Kleve-Berg angegliedert worden war.[2] Von 1816 bis Anfang 1817 gehörte der Kreis Siegen zunächst zum Regierungsbezirk Koblenz in der Provinz Großherzogtum Niederrhein.[3]
Einwohnerzahlen
Nachfolgend die Einwohnerzahlen des Kreises Siegen von 1819 bis 1969:[4]
Jahr Einwohner 1819[5] 33.532 1855[5] 46.642 1880 71.425 1885[6] 77.674 1890 82.088 1900 98.511 1910 114.828 Jahr Einwohner 1925 93.298 1933 103.498 1939 107.655 1950 141.306 1960 162.800 1967[7] 230.174 1969 240.400 Politik
Ergebnisse der Kreistagswahlen von 1946 bis 1969
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:
Jahr CDU SPD FDP KPD BHE1 1946 59,5 30,0 5,4 5,1 1948 19522 34,4 29,3 17,1 2,3 9,6 19563 32,6 34,1 16,5 7,2 1961 38,2 39,8 14,8 6,3 19644 36,6 46,6 12,2 1969 43,5 49,7 6,8 1 BHE: 1952 und 1956: BHE, 1961: GB/BHE
2 1952: zusätzlich: DRP/NR: 6,6 %
3 1956: zusätzlich: GVP: 9,6 %
4 1964: zusätzlich: UWG: 3,4 %Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene. Die Zahlen von 1948 liegen nicht vor.
Landräte des Landkreises Siegen bis 1975[8] [9]
- 1815–1846: Wolfgang Friedrich von Schenck (1768-1848)
- 1846–1854: Arnold Ludwig von Holtzbrinck (1811-1886), Versetzung nach Altena 1854[10][11]
- ?: Kreissekretär Manger (?)[12]
- 1855–1876: Albert von Dörnberg (1824-1915)
- 1877–1894: Gustav Gottfried Keil(1836-1894)
- 1894–1900: Ernst Rudolf Schepp (1857-1901)
- 1900–1919: Ernst Bruno Bourwieg (1865-1944)[13]
- 1919–1935: Heinrich Goedecke (1881-1959)
- 1935–1936: Gerhard Melcher (vertretungsweise)
- 1936–1939: Justus Weihe (1891-1980)[14]
- 1939–1940: Heinrich Jansen (1876-1945)
- 1941–1944: Justus Weihe (1891-1980)
- 1945: Fritz Fries (1887-1967), SPD
- 1946: Heinrich Otto (1893-1983), KPD
- 1946–1954: Joseph Büttner (1898-1978), CDU
- 1954–1956: Karl Roth (1902-1980), FDP
- 1956–1958: Hermann Schmidt (1917-1983), SPD
- 1958–1961: Joseph Büttner (1898-1978), CDU
- 1961–1964: Wilhelm Albert Kettner (-1990), CDU
- 1964–1983: Hermann Schmidt (1917-1983), SPD (ab 1975 Landrat des neuen Kreises Siegen)
Amtszeit und Namen der Oberkreisdirektoren:
- 1946 Otto Schwarz (1891-1964), SPD
- 1946 Bernhard Meuser (1883-1949), CDU
- 1946–1963 Erich Moning (1902-1967), parteilos [15]
- 1964–1972 Heinz Kuhbier (* 16. April 1907 in Gummersbach; † 28. November 1998), parteilos[16][17]
- 1972–1999 Karlheinz Forster, SPD, ab 1975 Oberkreisdirektor des neuen Kreises Siegen (ab 1984 Kreis Siegen-Wittgenstein)
Einzelnachweise
- ↑ "Zurückgeblättert...", Siegener Zeitung vom 30. April 2011
- ↑ August Horn: Das Siegthal - von der Mündung des Flusses bis zur Quelle, Verlag von T. Habicht, Bonn 1854
- ↑ Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung, Coblenz: Pauli, 1817, Seite V
- ↑ verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
- ↑ a b Das Berg-, Hütten- und Gewerbe-Wesen des Regierungs-Bezirk Arnsberg, Verlag von Julius Gäbeler, Iserlohn 1857
- ↑ T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen; Bonn 1887
- ↑ Otto Schaefer: Der Kreis Siegen - Eine Sachkunde für Grundschulen, 1968
- ↑ Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Westfalen, Siegen-Quelle enthält wohl einige Ungenauigkeiten bzgl. der Daten und Namen [1]
- ↑ Zeittafel Kreis Siegen-Wittgenstein
- ↑ Siegerländer Heimatkalender 1969, S.62, S.112
- ↑ Lebenslauf von Holtzbrinck [2]
- ↑ Gabriele Aschöwer: Arnold Ludwig von Holtzbrinck. Landrat und Wirtschaftsförderer mit Tradition[3]
- ↑ Lebenslauf Ernst Bruno Bourwieg [4]
- ↑ Lebenslauf Jusutus Weihe[5]
- ↑ Nachruf im Siegerländer Heimatkalender 1969, S.159
- ↑ „Den Toten ein ehrendes Gedenken“, Siegerländer Heimatkalender 2000, S.41, 75. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
- ↑ Siegerländer Heimatkalender 1990, S.12, 65. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
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