- Marienkapelle Hohenberneck
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Marienkapelle Ansicht der Marienkapelle von Norden.
Direkt unterhalb die via imperiiBauzeit: 1480 – 1485 Stilelemente: spätgotisch Bauherr: Veit von Wallenrode Lage: 50° 3′ 9″ N, 11° 40′ 31″ O50.05243611.675376Koordinaten: 50° 3′ 9″ N, 11° 40′ 31″ O Standort: Bad Berneck im Fichtelgebirge
Bayern, DeutschlandZweck: katholisch, ab 1528 wahrscheinlich evangelisch-lutherisch Burgkapelle Die Ruine der Marienkapelle ist die ehemalige Burgkapelle der Burg Hohenberneck. Sie liegt auf dem Schlossberg von Bad Berneck im Fichtelgebirge zwischen dem Alten Schloss und der Burgruine Hohenberneck und ist frei zugänglich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahre 1478 wurde Veit von Wallenrode mit dem Burgstall der ehemaligen Walpotenburg als markgräfliches Lehen belehnt. Bereits 1480 wurde mit dem Bau der Marienkapelle begonnen, spätestens nach 5 Jahren war sie fertiggestellt. Die zugehörige Burg befand sich damals noch im Rohbau. Im Landbuch des Amtes Berneck wird aber schon 1536 ein schadhaftes Dach erwähnt, dieser Schaden wurde in der Folge jedoch behoben, wie die nachfolgenden Belehnungen belegen. Magister Johann Will bezeichnet 1692 die Burg Hohenberneck als ödes, also unbewohntes Schloss[1]. Vermutlich geriet seit etwa dieser Zeit die Burgkapelle wie auch die zugehörige Burg in Verfall. Die letzte Belehnung erledigte sich 1739 mit dem Tod von Karl Friedrich von Wallenrode, dem letzten Lehnsnehmer.
Baubestand
Die Kapelle wurde aus anstehenden Diabas-Bruchstein sowie Sandstein erbaut. Der spätgotische Stil der Burgkapelle zeigt sich heute am deutlichsten im überkreuzenden Stabwerk des Kapelleneingangs. Oberhalb des Eingangs erkennt man noch Postament und Baldachin, dort stand einst eine als wundertätig geltende Marienstatue. Die in gotischen Minuskeln geschriebene Bauinschrift auf der linken Seite des Eingangs belegt als Bauherrn Veit von Wallenrode: "Da man zählt nach Christi Geburt 1480 Jahre am St. Jürge-Abend (= 22. April) durch Veit von Wallenrode ist der erste Stein an dieser Kapelle gelegt."
Dem Eingang gegenüber gelegen ist der nach Osten gerichtete Chor in Form eines halben Achtecks. Im Hauptraum befand sich zu beiden Seiten des Chorbogens jeweils ein Nebenaltar. Das Kreuzgewölbe, dessen Ansätze noch deutlich zu erkennen sind, überwölbte Chor und Schiff. Eine Empore oberhalb des Eingangs kann anhand der noch vorhandenen Kragsteine rekonstruiert werden. Zwei gotische Fenster mit einfachem Maßwerk erhellten das Innere. Die Löcher im Mauerwerk ("Gerüstlöcher") dienten der Aufnahme von Balken, auf die die eigentlichen Gerüstbretter beim Bau gelegt wurden.
Links des Chores gelangt man in die ehemalige Sakristei. Von dieser führte ein direkter Zugang zum direkt daneben gelegenen "umplankten Pfaffenhaus", also eine Predigerwohnung, die ebenfalls zum Lehensbesitz gehörte. Vom Pfaffenhaus sind keine Reste mehr vorhanden.
Neben der eigentlichen kirchlichen Funktion diente die Kapelle auch der Verteidigung, denn direkt unterhalb der Kapelle führte die alte Reichsstraße "Via Imperii" vorbei. Diese Straße konnte über Schießscharten (Maulscharten) im Erdgeschoss und im oberen Stock, die über die Empore zugänglich waren, gesichert werden. Die Riegelbalkenlöcher beim Kapelleneingang zeigen, dass die Balken für die Verriegelung des Tores in der Mauerdicke aufbewahrt wurden.
Literatur
- Johann Theodor Benjamin Helfrecht: Ruinen, Alterthümer und noch stehende Schlösser auf und an dem Fichtelgebirg. Gottfried Adolph Grau, Hof 1795 (online).
- Hellmut Kunstmann: Burgen in Oberfranken, II. Teil. Die Burgen der edelfreien Geschlechter im Obermaingebiet. E. C. Baumann, Kulmbach 1955.
- Gustav Schmidt: Einstige Burgen um Bad Berneck. In: Heimatbeilage zum oberfränkischen Schulanzeiger. Regierung von Oberfranken, Bayreuth 2002
Weblinks
- Panoramaleben.de: Interaktive Innenansicht der Kapelle [1]
Einzelnachweise
- ↑ M. Johann Willen: Das Teutsche Paradeiß in dem vortrefflichen Fichtelberg. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 15, Heft 3.
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