Marina and the Diamonds

Marina and the Diamonds
Marina Diamandis

Marina and the Diamonds (manchmal stilisiert als Marina & the diamonds) ist der Künstlername der walisischen Singer-Songwriterin Marina Lambrini Diamandis (* 10. Oktober 1985 in Abergavenny, Wales; griechisch Μαρίνα-Λαμπρινή Διαμάντη). Der Zusatz „The Diamonds“ beruht auf Diamandis’ bürgerlichem Familiennamen und steht nicht für ihre Begleitband. Sie beschreibt es selbst folgendermaßen: “I'm Marina. You are the diamonds.”

Sie wurde im Vereinigten Königreich bekannt, nachdem sie bei der jährlichen Umfrage BBC Sound of 2010 als vielversprechendster Newcomer Platz zwei belegte.[1] Sie unterschrieb einen Vertrag bei 679 Recordings und nahm ihr Debütalbum The Family Jewels auf, das im Frühjahr 2010 veröffentlicht wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Marina Diamandis wurde in Abergavenny, Monmouthshire, Wales als Tochter eines Griechen und einer Waliserin geboren. Sie besuchte die Haberdashers' Monmouth School for Girls, wo sie ihr Talent entdeckte. Ihr Musikstil reicht von auf Keyboard basierenden Balladen bis hin zu schnelleren, am New Wave orientierten Liedern. Zu den Musikern, die sie inspirierten, zählte sie bei einem Interview im Vorfeld eines Festivals The Distillers, No Doubt, Patti Smith, Kate Bush und Madonna.

Nach der Scheidung ihrer Eltern zog sie im Alter von 16 Jahren mit ihrem Vater nach Griechenland. Zwei Jahre später kehrte sie nach Wales zurück, um zu studieren. Nachdem sie mit 18 ihr Studium abgebrochen hatte, zog sie nach London, wo sie zwei Monate lang eine Tanzausbildung absolvierte. 2005 nahm sie ein Jahr lang Gesangsunterricht an der West London Music School und sang für West-End-Musicals wie The Lion King vor.

Karriere

2007 – 2009: Anfänge

Diamandis nahm erste Lieder mit der Apple-Software GarageBand auf.[2] Über die Webseite Gumtree fand sie einen Produzenten für ein paar Songs, für die sie 500 Pfund zahlte.[3] Diese erschienen dann auf ihrer ersten EP, der Mermaid Vs. Sailor EP, die am 23. November 2007 veröffentlicht wurde. Diese EP wurde von Diamandis selbst auf CD-Rom gebrannt und über ihre MySpace-Seite vertrieben. Geschätzte 70 Exemplare wurden verkauft.[4]

Im Januar 2008 wurde der Talentsucher von Neon Gold Records auf die Musikerin aufmerksam. Davis buchte Diamandis für das Vorprogramm des australischen Sänger Gotye, wo das Label Warner sie entdeckte und ihr einen Plattenvertrag mit 679 Recordings besorgte. Noch im selben Jahr veröffentlichte sie ihre erste Single, eine Doppel-A-Seite mit den Liedern Obsessions und Mowgli's Road. Dieser folgte ihre zweite EP The Crown Jewels EP, die auch ihre zweite Single I Am Not a Robot enthielt. Am 7. Dezember 2009 wurde sie auf die Liste der Nominierten für den BBC Sound of 2010 gesetzt[5], wo sie den 2. Platz erreichte.[6]

2010: Debütalbum

Diamandis' Debütalbum mit dem Titel The Family Jewels erschien am 22. Februar 2010 im Vereinigten Königreich, in Deutschland am 14. Mai. Es erreichte Platz Fünf der Albumcharts in Großbritannien, wo es mit Gold ausgezeichnet wurde.[7] Das Album nahm Diamandis gemeinsam mit Pascal Gabriel auf, der bereits für Künstler wie Marc Almond, Yello, New Order oder Kylie Minogue gearbeitet hat.[8]Eine Wiederveröffentlichung der Single Mowgli's Road diente dem Album als Leadsingle. Am 14. Februar startete außerdem ihre erste Tour, die sieben Konzerte in Großbritannien, Irland und Kontinentaleuropa umfasste. Auch in den USA wurde Diamandis' Album veröffentlicht, zuvor jedoch ihre dritte EP The American Jewels unter dem amerikanischen Label Chop Shop Records.

Im Frühjahr 2010 arbeitete Diamandis mit dem amerikanischen Songwriter und Produzenten Benny Blanco und dem Gitarristen Dave Sitek an neuem Material.[9] Sie deutete außerdem eine Wiederveröffentlichung ihres Debütalbums The Family Jewels mit einigen Bonustracks an, ähnlich wie Lady Gagas Album The Fame Monster.[10] Außerdem möchte sie in Zukunft statt Studioalben überwiegend EPs veröffentlichen. Sie begründete dies mit der Erklärung, durch EPs einen ständigen Fluss an Liedern zu ihren Fans bringen zu können, anstatt diese längere Zeit auf ein neues Studioalbum warten zu lassen.

Diamandis' Single Hollywood, ein Indie-Popsong über die Verführbarkeit des „Amerikanischen Traums“, wurde ebenfalls im Frühjahr 2010 veröffentlicht. Das Lied erreichte sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien die Top 15 der Singlecharts und machte Diamandis international bekannt. Bereits vor der Deutschlandveröffentlichung wurde die Single von vielen Radiostationen gespielt und lag daher auf Rang Zwölf der Deutschen Radiocharts.[11] Am 21. Mai 2010 stieg der Song dann auf Platz 15 der deutschen Singlecharts ein. In Österreich wurde er zeitgleich veröffentlicht und erreichte Position 17.

Seit 2011: Zweites Studioalbum

Während ihrer Tournee 2010 gab Diamandis bekannt, dass sie an einem zweiten Album arbeite.[12] Die erste Single Radioactive erschien am 1. Oktober 2011 in Großbritannien und am 7. Oktober 2011 in Deutschland.[13] Das Album wird voraussichtlich den Namen Electra Heart tragen und Anfang 2012 erscheinen.[14]

Musikstil

Diamandis bezeichnete ihre Musik in einem Interview als „experimentelle Popmusik“.[15] Von der Fachwelt wird ihr Musikstil sehr vielfältig beschrieben und oft mit dem anderer Musikerinnen verglichen:

„Marina Diamandis [...] vermischt auf "The Family Jewels" die Natürlichkeit der jungen Kim Wilde, die Chuzpe Lily Allens, die guten Momente der frühen Pat Benatar und die naturgemäße Unantastbarkeit von Abba [...]. Noch schöner als das schmissige, auf der Stelle einprägsame Hit-Material wie "I Am Not A Robot", "Mowgli's Road", "Are You Satisfied?" und "Hollywood" aber sind die aufrichtigen Bekenntnisse in den eher unscheinbareren Stücken.[16]

Jan Wigger (Spiegel Online)

„Marinas Songs haben alles. Sie sind gleichzeitig catchy und kantig - catchy genug für die Charts, kantig genug, um auch das Indie-Umfeld zu rühren. "Oh my God, you look just like Shakira/ No no, you're Catherine Zeta/ Actually, my name's Marina" stellt sie sich in "Hollywood", ihrer Abrechnung mit dem Traum der Träume ("Living in a movie scene puking American dreams ..."), vor und präsentiert sich als Wanderin zwischen den Welten. [...] Marina ist [...] das fehlende Glied zwischen Siouxsie und Lady Gaga. [...] Ironie wie bei Katy Perry? Marina Diamandis besteht jede Echtheitsprüfung. Manchmal driftet ihr Hi-Energy-Freak-Pop ins Esoterische ab - nicht einmal das wirkt aufgesetzt oder ausgedacht, sondern hat Charme.[17]

Frank Lähnemann (Rolling Stone Online)

„Diamandis [...] besitzt [...] eine Stimme, die in Timbre und Vortrag zweifellos Wiedererkennungswert besitzt und [...] einige Referenzen bedient - das geht dann von Abba und Kate Bush über zu Tori Amos und manchmal auch Pink – natürlich dürfen in der Liste auch Kate Nash und ganz besonders Florence Welch alias Florence and the Machine nicht fehlen. Die Songs selber sind stark um diese Stimme herumgestrickt und bieten kraftvolle, ja teilweise gar überbordende Arrangements, die in Sachen Polyphonie keine Kompromisse machen.[18]

"Thomas Henz (valve-magazine.net)"

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[19] Anmerkungen
DE AT CH UK US GR
2010 The Family Jewels 12 18 100 5 138 7 Veröffentlicht: 14. Mai 2010
Label: 679 Recordings
UK: Gold

EPs

Jahr Titel Anmerkungen
2007 Mermaid Vs. Sailor EP Veröffentlicht: 23. November 2007
Label: –
2009 iTunes Live: London Festival '09 Veröffentlicht: 1. Juni 2009
Label: 679 Recordings
Exklusiv auf iTunes veröffentlicht.
The Crown Jewels EP Veröffentlicht: 11. Juni 2009
Label: Neon Gold Records
2010 The American Jewels EP Veröffentlicht: 23. März 2010
Label: Chop Shop Records
Nur in den USA veröffentlicht.

Singles

Jahr Titel Chartpositionen [19]
DE AT CH UK US
2008 Obsessions
The Family Jewels
2009 I Am Not a Robot
The Family Jewels
26
Mowgli's Road
The Family Jewels
2010 Hollywood
The Family Jewels
15 17 12
Oh No!
The Family Jewels
38
Shampain
The Family Jewels
2011 Radioactive
Electra Heart
25

Auszeichnungen und Nominierungen

Jahr Auszeichnung Nominierung Kategorie Ergebnis
2010 BBC Sound of 2010 Marina and the Diamonds Sound of 2010 2. Platz
BRIT Awards Marina and the Diamonds Critics' Choice Nominiert
SHREDnews Marina and the Diamonds Ten Artists To Watch in 2010 5. Platz
NME Awards Marina and the Diamonds Hottest Woman Nominiert
BT Digital Music Awards Marina and the Diamonds Breakthrough Artist of the Year Nominiert
MTV Europe Music Awards Marina and the Diamonds Best UK & Irish Act Gewonnen
Marina and the Diamonds Best European Act Nominiert
UK Festival Awards Marina and the Diamonds Best Breakthrough Act Nominiert
4Music Video Honours Marina and the Diamonds Hottest Girl of 2010 8. Platz
Marina and the Diamonds Box Biggest Breakthrough of 2010 10. Platz
Hollywood Best Video of 2010 Nominiert

Weblinks

 Commons: Marina and the Diamonds – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/8437856.stm
  2. http://www.bbc.co.uk/wales/music/sites/marina-and-the-diamonds/
  3. http://www.bbc.co.uk/music/introducing/artists/marinaandthediamonds/
  4. http://marinaandthediamonds.net/discog/
  5. http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/8388589.stm
  6. http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/8437856.stm
  7. http://www.bpi.co.uk/certifiedawards/Search.aspx
  8. http://www.tonspion.de/musik/marina-and-diamonds/musik/817434 Artikel und kostenloser Download bei tonspion.de
  9. http://www.digitalspy.co.uk/music/interviews/a192242/ones-to-watch-marina-and-the-diamonds.html
  10. http://www.digitalspy.co.uk/music/interviews/a192242/ones-to-watch-marina-and-the-diamonds.html
  11. http://www.radiocharts.com/html/charts_de_main.htm
  12. http://www.valve-magazine.net/news/41/1889
  13. http://www.amazon.de/Radioactive/dp/B005RT6XT6/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1317655383&sr=8-2
  14. http://www.warnermusic.de/marinaandthediamonds/news/
  15. http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-04/16599302-swr3-new-pop-festival-mit-aura-dione-und-marina-and-the-diamonds-trendfestival-der-popmusik-vom-23-bis-25-september-in-baden-baden-007.htm
  16. http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,694358,00.html
  17. http://www.rollingstone.de/news/article.php?article_file=1274363058.txt&showtopic=Platten
  18. http://www.valve-magazine.net/content/view/1534/71/
  19. a b Chartquellen: DE AT CH UK

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