Marquard von Ahlefeldt

Marquard von Ahlefeldt

Marquard von Ahlefeldt (* 9. Januar 1571; † 18. Juli 1608 in Uetersen) war Herr auf Haselau, Kaden und der Mörder von Detlev von Ahlefeldt.

Leben

Marquard von Ahlefeldt wurde am 9. Januar 1571 geboren. Er war der älteste Sohn von Wulff von Ahlefeldt und Ollegard (geb. von Buchwaldt) und wurde ab seinem 11. Lebensjahre von seinem Großvater Jasper von Buchwaldt, Herr auf Borstel und Sierhagen, erzogen. Später machte er eine große Reise durch Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden. Er starb am 18. Juli 1608 an den Folgen eines Schusses, den er von seinem betrunkenen Vetter Detlev von Ahlefeldt auf Haseldorf im Jahre 1599 erhalten hatte. Seine Gemalin war Magdalena von Pogwisch, Tochter des Henning von Pogwisch auf Farve und der Margaretha von Rantzau aus dem Hause Neversdorf. Seine Kinder, Wulff und Hennig starben in früher Jugend, ein Sohn ebenfalls mit Namen Wulff starb im Alter von 21 Jahren im April 1629.

Der Vetternmord

Die Gedenktafel an den Mord an der Haseldorfer Kirche

Benedikt von Ahlefeldt auf Haseldorf geriet wegen verschiedener Dinge, insbesondere über den Besitz und die Nutzung des Außendeichs an der Elbe, mit seinem Bruder Wulff von Ahlefeldt in heftigen Streit. Dieser Bruderzwist hatte nicht allein Prozesse und Rechtsstreitigkeiten, sondern auch arge Gewalttaten zur Folge und vererbte sich auf deren Söhne Detlef und Marquard. Es entstand zwischen den Vettern eine blutige Familienfehde. Bei einem Versöhnungsmahl in Haseldorf schoss der betrunkene Detlev seinem Vetter „ mit einer Pistole die Eingeweide im Bauch entzwei, welches er hernach über ein silbern Röhrlein hat heilen lassen “. Darauf sagte Detlev seinem Vetter förmlich Fehde an. Anfang März 1699 ritt Detlev mit seinem Vetter Hans Brockdorff und einigen Knechten zu einem Begräbnis nach Eckernförde. Unterwegs machten sie Rast in einem Bauernhaus in Braak, einem Dorf bei Hamburg. Am Abend wurde das Haus von Marquard und einer Anzahl von Reiter umstellt und beschossen. Dabei fielen einige Knechte von Detlev den Kugeln zum Opfer. Danach drang Marquard mit seinen Begleitern in das Haus ein und man entdeckte Detlev von Ahlefeldt und Brockdorff in einer Kiste, wo sie sich versteckt hatten. Darauf hin wurde das Feuer auf die Kiste eröffnet. Als die beiden Verwundeten sich später erhoben und den Deckel der Kiste öffneten, gerieten ihre Kleidung und die Kiste in Brand und beide kamen elendiglich in den Flammen um. Eine Gedenktafel an der Außenwand der Haseldorfer Kirche erinnert noch heute an diesen „ganz unkristlichen und erbärmlichen Mord“ (alte Chronik). Was danach mit Marquard geschehen ist, wurde nicht überliefert, wahrscheinlich war er „ ein Jahr außer Landes gegangen “, das war damals oft die einzige Folge solcher Bluttat. später wurde eine „Mannbuße“ entrichtet und einflussreiche Verwandte erwirkten beim Landesherrn die Begnadigung Marquards und versöhnten sich durch feierliche Abbitte mit der Sippe des Ermordeten. Über den Tod von Marquard berichtet die Herzhoren Chronik des Pastors Saucke: „daß Marquard von Ahlefeldt im Jahre 1608 in Uetersen einmal sein Pferd getummelt habe, dabei sei das Eingeweide, das er über ein silbernes Röhrlein hatte heilen lassen gebrochen, er sei vom Pferde gefallen, in den Degen gestürzt und gestorben“..„sanft, selig und voll Gottesfurcht “.

Quellen


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ollegard von Ahlefeldt — (auch: Ölgard von Ahlefeldt) (geborene von Buchwaldt) (* 1547 auf Gut Borstel; † 1618 auf Gut Kaden) war Erbherrin der Güter von Haselau und Kaden. Leben Sie war eine Tochter von Jasper von Buchwaldt, Herr auf Borstel und Sierhagen, und der Anna… …   Deutsch Wikipedia

  • Detlev von Ahlefeldt (Haseldorf) — Detlev von Ahlefeldt († 9. März 1599 in Braak) war Herr auf Osterrade und Haseldorf und wurde von seinem Vetter Marquard von Ahlefeldt ermordet. Leben Die Gedenktafel an den Mord an …   Deutsch Wikipedia

  • Benedikt von Ahlefeldt (Propst) — Benedikt (Bendix) von Ahlefeldt (* um 1435 auf Gut Seegaard bei Kliplev; † um 1505 in Haseldorf) war ein dänischer Amtmann und Klosterpropst zu Uetersen. Leben Benedikt von Ahlefeldt war der Sohn von Nicolaus von Ahlefeldt und Itha (geb. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Benedikt von Ahlefeldt (1593–1634) — Benedikt (Bendix) von Ahlefeldt (* 17. Mai 1593 in Haseldorf; † 18. Mai 1634 ebenda) war Erbherr auf Haseldorf, Osterrade, Kluvensiek und Klosterpropst zu Uetersen. Leben Er studierte an der Leucorea in Wittenberg und wurde nach seiner Rückkehr… …   Deutsch Wikipedia

  • Wulff von Ahlefeldt (Haselau) — Wulff von Ahlefeldt († 1572) in Hamburg war Erbherr von Haselau und dem Gut Kaden. Leben Er war der Sohn von Friedrich von Ahlefeldt und Catharina von Ahlefeldt, geborene von Pogwisch. Nach dem Tod seiner Eltern erbte er 1551 Haselau, den… …   Deutsch Wikipedia

  • Dorothea von Ahlefeldt — (* 4. August 1586 auf Schloss Heiligenstedten; † 23. Januar 1647) war amtierende Gutsherrin von Kollmar, Drage, Heiligenstedten und Besitzerin des Schlosses Heiligenstedten. Sie war die einzige Tochter von Balthasar von Ahlefeldt und Margarethe… …   Deutsch Wikipedia

  • Sievert von Pogwisch — (* 1587; † 27. August 1626 in der Schlacht bei Lutter) war ein deutscher Adliger, Diplomat, Gutsherr und Klosterpropst zu Uetersen. Leben Er entstammte der einflussreichen Ritterfamilie Pogwisch und war Herr der Güter Haselau, Hagen und Kaden,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gosche von Buchwaldt — (* 17. September 1624 in Jersbek (vermutlich); † 27. November 1700 in Hamburg) war Gutsherr des schleswigschen Gutes Olpenitz mit dem Meierhof Schönhagen in Schwansen, Kreis Eckernförde, und des ho …   Deutsch Wikipedia

  • Ahlefeld (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Ahlefeld Kartusche mit dem Wappen von Ahlefeld(t) …   Deutsch Wikipedia

  • Karlsburg (Winnemark) — Karlsburg ist ein Ortsteil der Gemeinde Winnemark in Schleswig Holstein. Gereby ist der frühere Name des seit ca. 1807 als Carlsburg, Schwansen oder Karlsburg bezeichneten Dorfes, welches am südlichen Ufer der Schlei südlich der Stadt Kappeln… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”