- Marrubium incanum
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Marrubium incanum Marrubium incanum
Systematik Euasteriden I Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Unterfamilie: Lamioideae Gattung: Marrubium Art: Marrubium incanum Wissenschaftlicher Name Marrubium incanum Desr. Marrubium incanum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Andorn (Marrubium) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist hauptsächlich entlang der Adria beheimatet, strahlt aber bis Frankreich, Sizilien und auf die Balkanhalbinsel aus.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Marrubium incanum ist ein ausdauernder Schaft-Hemikryptophyt mit Wuchshöhen von 30 bis 50 Zentimetern und nur schwachem Geruch.[1] Die Stängel sind dicht weißfilzig und haben meist viele kurze, aufrechte rein vegetative Zweige. Die Laubblätter am Hauptstängel sind länglich-eiförmig und am Grund keilförmig. Der Blattrand ist gekerbt-gezähnt. Die Oberfläche hat eine eingesenkte Nervatur[1] und ist dicht filzig behaart, auf der Blattoberseite gräulich-grün, auf der Blattunterseite weißlich. Der 2 Zentimeter lange[1] Blattstiel ist kürzer als die 3 × 4 Zentimeter große[1] Spreite.[2]
Der Blütenstand besteht aus kugelförmigen, dichten, 20- bis 25blütigen[1] Scheinquirlen, die in der Achsel laubblattähnlicher Tragblätter[1] stehen. Die Vorblätter sind pfriemlich, die längsten sind fast so lang wie der Kelch. Die Kelchröhre ist 6,5 bis 7 Millimeter lang, zehnrippig und mit Sternhaaren filzig behaart. Die fünf gleich langen Kelchzähne sind pfriemlich, 3 bis 4 Millimeter lang und kürzer als die Krone. Sie sind anfangs aufrecht und spreizen später sternförmig ab.[3] Sie sind spärlich mit Sternhaaren besetzt. Die Krone ist 13 bis 14 Millimeter lang,[1] milchweiß[1] gefärbt und auf der Außenseite flaumig behaart. Die Kronröhre verjüngt sich gleichmäßig zur Basis hin. Die Oberlippe ist eiförmig und auf ein Drittel in zwei lanzettliche oder schmal dreieckige Lappen geteilt. Die Seitenlappen der Unterlippe sind nahezu genauso groß wie der Mittellappen.[2]
Die Blütezeit reicht in Italien von Mai bis August.[1] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.[4]
Verbreitung und Standorte
Das Areal der Art hat sein Zentrum entlang der Küsten des Adriatischen Meeres. Auf der Apennin-Halbinsel konzentrieren sich die Vorkommen auf die adriatische Seite von den Marken bis zum Gargano, während die deutlich selteneren Vorkommen auf der tyrrhenischen Seite von der Toskana bis Kampanien reichen. Am Nordende der Adria haben die Vorkommen im Veneto und im Friaul Anschluss an die Vorkommen auf der Balkanhalbinsel, die sich entlang der Küste von Istrien bis Montenegro und Albanien erstrecken, aber auch weit ins Landesinnere bis Serbien und Bulgarien vordringen.[5] Die Art wurde auch auf Sizilien (letztmalig: 1925[6]) und Sardinien nachgewiesen; unbeständige Vorkommen gibt es auch in Frankreich.[3]
Marrubium incanum ist eine Kalkpflanze, die in Italien in Höhenlagen von 0 bis 1200 Metern vorkommt. Sie siedelt auf Ruderalstellen und auf Schafweiden.[1]
Literatur
- ↑ a b c d e f g h i j Sandro Pignatti (Hrsg.): Flora d'Italia. Vol. 1–3, Edagricole, Bologna 1982 (Nachdruck 2002), ISBN 88-506-2449-2.
- ↑ a b J. Cullen: Marrubium L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea, Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S. 137–138.
- ↑ a b Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band V. Teil 4: Labiatae – Solanaceae. 2. (unveränderter Nachdruck von 1927 mit Nachtrag) Auflage. Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin und Hamburg 1964, ISBN 3-489-78021-3.
- ↑ P. Goldblatt & D. E. Johnson (eds.). Index to plant chromosome numbers 1990–1991. In: Monographs in systematic botany from the Missouri Botanical Garden 51, 1994: i–ix, 1–267; Eintrag bei Tropicos
- ↑ August von Hayek: Prodromus Florae Peninsulae Balcanicae. Band 2. In: Repert. Spec. Nov. Regni Veg. Beih. 30(2), 1928–1931: 1152 S.
- ↑ G. Giardina, F. M. Raimondo & V. Spadaro (2007): A catalogue of plants growing in Sicily. In: Bocconea 20: 1–582.
Weblinks
- Lamarck: Encyclopédie méthodique: Botanique 3, 1792: 716 (Erstbeschreibung)
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