- Marsyas von Pella
-
Marsyas (altgr. Μαρσύας; † nach 306 v. Chr.), Sohn des Periandros aus Pella, war ein antiker makedonischer Historiker im 4. vorchristlichen Jahrhundert.
Marsyas war mütterlicherseits ein Halbbruder des Feldherrn und späteren Diadochenherrschers Antigonos Monophthalmos. Er war ein Jugendgefährte (syntrophos) des Prinzen Alexander, den er auf dessen Asienfeldzug begleitete. In den Diadochenkriegen nahm er 306 v. Chr. als Seeoffizier (nauarchos) an der Seite seines Neffen Demetrios Poliorketes an der Schlacht von Salamis (Zypern) teil. Er starb vermutlich im frühen 3. Jahrhundert v. Chr.
Offenbar im hohen Alter war Marsyas als Autor dreier Werke tätig. Neben einer Abhandlung über die Erziehung des jungen Alexander und einer Geschichte Attikas in zwölf Büchern verfasste er auch in zehn Büchern die Geschichte Makedoniens (Makedonika) von dessen Anfängen unter König Karanos bis zur Rückkehr Alexanders aus Ägypten 331 v. Chr., wo die Erzählung abrupt endet. Diese Werke sind nur noch fragmentarisch erhalten (FGrHist Nr. 135). Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen jüngeren Historiker Marsyas von Philippi, der ebenfalls über makedonische Geschichte schrieb (FGrHist Nr. 136).
Quellen
Literatur
- Hans Gärtner: Marsyas 2. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 1052.
- Waldemar Heckel: Marsyas of Pella, Historian of Macedon, in: Hermes Bd. 108 (1980), S. 444-462
Wikimedia Foundation.