- Martin Sommerfeldt
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Martin Henry Sommerfeldt (* 5. Februar 1899 in Glücksburg; † 10. April 1969) war ein deutscher Journalist und Staatsbeamter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sommerfeldt war der Sohn eines Hofpredigers. Er besuchte das Gymnasium in Flensburg und Lübeck. Ab 1916 nahm er als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Krieg und seiner Teilnahme am Kapp-Putsch war er als Journalist beim Reichsboten tätig, später Chefredakteur der Täglichen Rundschau. Am 11. November 1920 heiratete Sommerfeldt Udi von Buch (* 13. August 1899 in Wedendorf; † 27. April 1945 in Potsdam). Die Ehe wurde am 26. Februar 1926 wieder geschieden.
Sommerfeldt, der als konservativ galt, wurde am 17. Februar 1933 als Oberregierungsrat in die damals von Herbert von Bose geleitete Pressestelle im Preußischen Staatsministerium aufgenommen, in der er als Vertrauensmann des preußischen Innenministers Hermann Göring galt. Nachdem Hermann Göring im April das Amt des Preußischen Ministerpräsidenten übernahm und Bose als Pressechef ins Büro des Stellvertreters des Reichskanzlers Franz von Papen wechselte, wurde Sommerfeldt zum neuen Leiter der Pressestelle im Preußischen Staatsministerium ernannt. In seiner Eigenschaft als Görings Pressechef verfasste er 1933 die erste Biografie des NS-Politikers. Im Mai 1934 wurde Sommerfeldt von seinem Amt als Pressechef wieder entbunden, die Leitung der Pressestelle ging nun auf den Leiter von Görings Stabsamt Erich Gritzbach über. Am 21. Juli 1934 folgte seiner Versetzung in den einstweiligen und im Oktober 1934 in den endgültigen Ruhestand.
In den späteren 1930er Jahren war Sommerfeldt Partner in dem Verlagshaus Mittler und Sohn. Während des Zweiten Weltkrieges war Sommerfeldt im Rang eines Majors Verbindungsmann des Oberkommandos der Wehrmacht zur Abteilung für Auslandspresse im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Am 6. Dezember 1944 ordnete Goebbels die Entlassung Sommerfeldts aus den Diensten des Ministeriums an, da dieser die Auslandspresse auf eine Weise mit militärischen Nachrichten bedient hatte, die nach seiner, Goebbels, Meinung „an Landesverrat“ gegrenzt habe und ihn „sehr suspekt gemacht habe“.[1]
In der frühen Nachkriegszeit tat sich Sommerfeldt noch durch die Publizierung zweier Memoirenbände hervor, die seine Tätigkeit und Erlebnisse zwischen 1933 und 1945 zum Inhalt haben.
Schriften
- „Göring, was fällt Ihnen ein!“. Mittler, Berlin 1932.
- Hermann Göring. Ein Lebensbild. Mittler, Berlin 1933. (auch als Hermann Göring. En Levnadsteckning 1933 in schwedischer Übersetzung erschienen)
- Kommune! Dargestellt auf Grund des neuesten amtlichen Materials. Mittler, Berlin 1934.
- Des Kirchenstreites Ende. Mittler, Berlin 1935.
- Ich war dabei. Die Verschwörung der Dämonen 1933-1939. Ein Augenzeugenbericht. Drei Quellen-Verlag, Darmstadt 1949.
- Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt. Ein Augenzeugenbericht des Auslandsprechers des OKW. Westdeutsche Verlags- und Druckerei-Gesellschaft, Frankfurt am Main 1952.
Literatur
- Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817-1934/38, Bd. 12 (4. April 1925 bis 10. Mai 1938), Teilband 2, 2004, S. 702.
- August Ludwig Degener: Degeners Wer ist's?, Bd. 10, 1935.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Elke Fröhlich (Hrsg.): Goebbels Tagebücher, Bd. 14, S. 363. (Eintrag vom 6. Dezember 1944)
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