- Charlotte Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel
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Charlotte Christine (* 28. August 1694 in Wolfenbüttel; † 22. Oktoberjul./ 2. November 1715greg. in Sankt Petersburg), Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel, Zarewna von Russland, war die dritte Tochter des Herzogs Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel und dessen Gemahlin Christine Luise von Öttingen.
Leben
1711 wurde Charlotte Christine mit dem Zarewitsch Alexei von Russland, dem Sohn des russischen Zaren Peter I., verheiratet. Charlotte genoss zwar die Zuneigung Peters I., wurde jedoch von ihrem unberechenbaren und trunksüchtigen Gatten, den sein eigener Vater später zu Tode foltern ließ, bald misshandelt. 1714 gebar sie eine Tochter, starb aber einige Tage nach der Geburt des späteren Zaren Peter II. Anfang November 1715 an Kindbettfieber. Als erstes Mitglied des Kaiserhauses wurde sie in der damals noch unvollendeten Peters- und Paulskathedrale in Sankt Petersburg beigesetzt.
Literarisches Nachleben
50 Jahre nach ihrem Tod tauchten Gerüchte auf, Charlotte sei damals nicht gestorben, habe später als Frau eines französischen Offiziers in Amerika gelebt und ihren Lebensabend, finanziell unterstützt von ihrer Nichte Kaiserin Maria Theresia von Österreich, in Europa verbracht.
Dieses Schicksal wurde vom Schriftsteller Heinrich Zschokke in einer Novelle thematisiert. Die Schauspielerin und Schriftstellerin Charlotte Birch-Pfeiffer verarbeitete das Leben Charlotte Christines später in einem Opernlibretto, zu dem Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha die Musik komponierte.
Literatur
- Ferdinand Spehr: Charlotte, Christine Sophie. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 103.
- Charlotte Birch-Pfeiffer: Santa Chiara oder die Auferstandene. Romantische Oper in drei Aufzügen, Reclam, Leipzig 1900
- Je.W. Ptschelow: Monarchen von Russland (Монархи России), Olma-Press, Moskau 2003, Seite 428
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