Mega-Tschad

Mega-Tschad
Maximale Ausdehnung des Mega-Tschad im Holozän

Als Mega-Tschad (auch Paleo-Tschad) bezeichnet man einen Paleo-See im Tschadbecken in Zentralafrika, der zuletzt im Mesolithikum einen "Mega-See" formte. Seinen tiefsten Punkt hatte er in der heutigen Bodélé-Depression. Mit einer Fläche von etwa 340.000 km² war er vor ca. 7000 Jahren nur 8 % kleiner als der heute weltgrößte See, das Kaspische Meer. Im Rahmen der SRTM-Mission konnte die ursprüngliche Uferlinie bei etwa 325 m nachgewiesen werden, was einer maximalen Tiefe von etwa 170 m entspricht. [1][2]

Der See hinterließ aber auch recht deutlich sichtbare Spuren in der Landschaft, wie am Angamma-Kliff oder am Talausgang der Dilia de Lagané.

Der See erstreckte sich vom Tibesti bis zum Ennedi-Massiv im Norden und im Süden bis zum heutigen Tschadsee und bedeckte dabei rund ein Drittel des heutigen Tschad. Vor etwa 4000 Jahren begann er zu schrumpfen und teilte sich in die drei Seen: Tschadsee, Fitri-See und Bodele-See.[3] Heute noch sichtbare Überbleibsel sind neben dem Tschadsee die Seen von Ounianga und der Fitri-See.

Man geht inzwischen davon aus, dass dieser See mindestens zwei Mal in der Erdgeschichte gefüllt war. Vor etwa 55.000 Jahren soll er sogar eine Ausdehnung von 1,95 Millionen km² gehabt haben.[4]

Einzelnachweise

  1. Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, Vol. 239, No. 1-2. (12 September 2006), pp. 16-27.
  2. http://www.geog.ox.ac.uk/research/climate/projects/bodex/bodele_shorelines.pdf Lake shoreline in the sahara
  3. http://www.climate4you.com/ClimateAndLandscapes.htm#Lake%20Chad
  4. http://www.na.unep.net/publications/Analyzing_Environment.pdf

Quelle

Marc J. Leblanc ,Christian Leduc, Frank Stagnitti, Peter J. van Oevelen, Chris Jones, Linus A. Mofor, Moumtaz Razack, Guillaume FavreauEvidence for Megalake Chad, north-central Africa, during the late Quaternary from satellite data 2,6 MB PDF Format

Weblinks

http://www.citeulike.org/user/EsepBib/article/813439


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