Megalithanlagen im Schieringer Forst

Megalithanlagen im Schieringer Forst

Die Megalithanlagen im Schieringer Forst liegen südöstlich von Barskamp, einem Ortsteil von Bleckede, südlich der Walmsburger Straße (L231) nach Walmsburg im Forst. Kurz hintereinander liegen hier zwei Wanderparkplätze, von denen aus die drei Anlagen zu erreichen sind.

Inhaltsverzeichnis

Anlage 1

Südwestlich des „ersten Parkplatzes“ (von Barskamp aus) liegt ein etwa 60 m langes, etwa west-ost orientiertes rechteckiges Hünenbett mit der Sprockhoff-Nr. 706. Es entstand, wie die beiden anderen Anlagen, zwischen 3500 und 2800 v. Chr. als Megalithanlage der Trichterbecherkultur.

Die nahezu vollständigen und in situ befindlichen Einfassungssteine umschließen einen etwa einen Meter hohen Erdhügel. Aufrecht steht, vor der Fluchtlinie der südlichen Langseite am Westende, ein einzelner Wächterstein. Die im Osten gestörte Kammer befindet sich nahe dem östlichen Ende des Bettes. Sie besitzt noch fünf Tragsteine und drei in die Kammer verstürzte Decksteine. E. Sprockhoff vermutet, dass sie ursprünglich vier Decksteine besaß.

Anlage 2

Das zweite, etwa 45 m lange ost-west orientierte trapezoide Hünenbett (Spr. 708) befindet sich südwestlich des zweiten Parkplatzes. Auch hier sind nahezu alle Einfassungssteine erhalten und begrenzen den stattlichen Erdhügel. Alle 14 Tragsteine und ein Deckstein der langen, am Westende des Bettes gelegenen Kammer, befinden sich noch in situ. Drei weitere Decksteine liegen neben der Kammer. Sprockhoff hält den Zugang zur Kammer an der Nordseite in einer Lücke zwischen den Tragsteinen für möglich.

1876 wurde die Kammer von J. H. Müller untersucht. Dabei wurde eine Bodenpflasterung freigelegt. Darüber hinaus wurden Aschelager, Gefäßreste, geglühte Feuersteine und ein großer Brandplatz entdeckt, der von fein gespaltenen Granitstücken eingefasst war. Die Funde sind verschollen.

Südlich des Hünenbettes liegt der „Opferberg“ genannte, steile Grabhügel von etwa vier Metern Höhe. Eventuell erfolgte die Abplattung seiner Kuppe erst im 20. Jahrhundert, denn in alten Berichten wird er höher angegeben. Aufgrund der Ausmaße ist zu vermuten, dass er eine Steinkammer birgt.

Anlage 3

Etwa in der Mitte zwischen den beiden Hünenbetten liegen die Reste des Großsteingrabes (Spr. 707). Die Anlage ist so stark gestört, dass keine Bestimmung möglich ist.

Weitere Megalithanlagen befinden sich im Nordteil des Schieringer Forstes, unter ihnen befindet sich ein Urdolmen im kurzen Hünenbett.

Siehe auch

Nordische Megalitharchitektur

Literatur

  • G. Körner & Friedrich Laux: Vorgeschichte im Landkreis Lüneburg, 1971, S. 23 u. 87.
  • F. Krüger: Megalithgräber der Kreise Bleckede, Dannenberg, Lüneburg und Winsen a. d. Luhe. In: Neue Nachrichten aus Niedersachsen 1,1927, 20 - 31.
  • J. H. Müller & J. Reimers: Vor- und frühgeschichtliche Alterthümer der Provinz Hannover. Hannover 1893, S. 142.
53.23236111111110.817027777778

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