- Michele Parrinello
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Michele Parrinello (* 7. September 1945 in Messina) ist ein italienischer Physiker, der sich mit physikalischer Chemie und speziell Computer-Simulationsmethoden in Physik und Chemie beschäftigt.
Parrinello studierte Physik an der Universität Bologna, wo er 1968 sein Diplom (Laurea) machte. Später war er Professor an der International School for Advanced Study (SISSA) in Triest und danach Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart, dessen Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied er noch ist. Er ist seit 2001 Professor für Computational Science in der Fakultät für Chemie und Angewandte Biowissenschaften an der ETH Zürich. Bis 2003 war er Direktor des Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS) in Manno (Tessin).
2009 erhielt er mit Roberto Car die Dirac-Medaille (ICTP) für ihre Entwicklung einer ab initio Simulationsmethode, die die quantenmechanische Dichtefunktionaltheorie für Berechnungen der Elektronenstruktur mit Methoden der molekularen Dynamik zur Simulation der klassischen (Newtonschen) Atombewegungen kombiniert. Sie nennen ihr Verfahren Ab initio molecular dynamics, es ist auch als Car-Parrinello Methode bekannt. Das Verfahren wurde von beiden 1985 entwickelt[1], als beide in Triest waren, und fand vielfältige Anwendungen in der Festkörperphysik, der Biochemie, der Chemischen Physik, den Materialwissenschaften.
Parrinello arbeitete auch über die Simulation struktureller Phasenübergänge mit Methoden der molekularen Dynamik, der Theorie von Ionen-Flüssigkeiten, Pfadintegral Berechnungen von Lösungen geschmolzener Salze in Metallen, Ziegler-Natta Katalyse, Protonen-Transfer in Wasser. Er entwickelte mit Rahman die Parrinello-Rahman-Methode der molekularen Dynamik, mit der Phasenübergänge in Festkörpern unter Druck untersucht werden können.
1990 erhielt er mit Car den Hewlett Packard Preis der European Physical Society. 1995 erhielten beide den Rahman Prize der American Physical Society, deren Fellow er ist. 1995 wurde er Ehrenprofessor der Universität Stuttgart. 1994 erhielt er den Boys-Rahman Prize der Royal Chemical Society. 2001 erhielt er den Preis für Theoretische Chemie der American Chemical Society. 2009 erhielt er mit Car den Sidney Fernbach Award der IEEE. 2011 erhielt er den Marcel-Benoist-Preis ausgezeichnet. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Royal Society, der Accademia dei Lincei und der International Academy of Quantum Molecular Science. Parrinello ist mehrfacher Ehrendoktor.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Physiker (20. Jahrhundert)
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- Geboren 1945
- Mann
- Hochschullehrer (Triest)
- Hochschullehrer (ETH Zürich)
- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Mitglied der Accademia dei Lincei
- Ehrenprofessor einer Hochschule (Deutschland)
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