Milevsko

Milevsko
Milevsko
Wappen von Milevsko
Milevsko (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Písek
Fläche: 4249 ha
Geographische Lage: 49° 27′ N, 14° 22′ O49.45083333333314.36461Koordinaten: 49° 27′ 3″ N, 14° 21′ 36″ O
Höhe: 461 m n.m.
Einwohner: 8.997 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 399 01
Verkehr
Straße: TáborRožmitál pod Třemšínem
Bahnanschluss: TáborPísek
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 6
Verwaltung
Bürgermeister: Zdeněk Herout (Stand: 2009)
Adresse: nám. E. Beneše 420
399 01 Milevsko
Gemeindenummer: 549576
Website: www.milevsko-mesto.cz/

Milevsko (ältere Schreibweise Milewsk; deutsch Mühlhausen) ist eine Stadt im Okres Písek in Tschechien. Sie liegt 22 Kilometer nordöstlich von Písek.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Milevsko liegt im Mittelböhmischen Hügelland am Milevský potok (Mühlhauser Bach). Nachbarorte sind Přeborov und Březi im Norden, Přeštěn und Tynice im Nordosten, Božetice im Osten, Sepekov und Líšnice im Südosten, Křižanov und Veseličko im Süden, Tukáveč und Květov im Südwesten, Zbelitov und Velká im Westen und Hrejkovice im Nordwesten. Durch Milevsko verläuft die Landesstraße 19.

Geschichte

Milevsko entwickelte sich um das 1184 von Georg von Mühlhausen (Jiři z Milevska) gegründete Prämonstratenserkloster Milevsko, dessen Klosterkirche „Mariä Heimsuchung“ unter dem ersten Abt Gerlach (Jarloch) errichtet wurde. Als Städtchen wurde Milevsko erstmals 1327 im Zusammenhang mit dem Salzhandel erwähnt. Im 14. Jahrhundert erlangte das Kloster seine größte kulturelle und wirtschaftliche Blüte. Nachdem das Kloster 1420 von den Hussiten zerstört worden war, gelangte der Klosterbesitz 1437 an Ulrich II. von Rosenberg und 1473 an die Herren von Schwanberg. 1575 wurde das Kloster aufgehoben und die Klosteranlage an die Schwanberger verkauft, denen die Hodějovský von Hodějov folgten. Sie bauten die gesamte Klosteranlage zu einem Herrensitz um, verloren jedoch nach der Schlacht am Weißen Berg wegen ihrer Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand ihre Besitzungen. Nachfolgend übergab der Kaiser die ehemaligen Klosterbesitzungen 1623 an das Kloster Strahov, von dem das Kloster wiederbegründet und die Klosterkirche barockisiert wurde. 1759 wurde Milevsko zur Stadt erhoben. 1785 erfolgte im Rahmen der Josephinischen Reformen die Aufhebung des Klosters, wodurch die weitere wirtschaftliche und kulturellen Entwicklung von Milevsko zum Stillstand kam. Bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaft 1848 blieb die Herrschaft Mühlhausen im Besitz des Klosters Strahov.

Im 17. Jahrhundert errichtete die jüdische Gemeinde eine Synagoge und einen Friedhof. 1889 erhielt Milevsko Eisenbahnanschluss an der Strecke Písek–Tábor-Iglau. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das traditionelle Handwerk, vor allem die Produktion von Töpfereiwaren.

Gemeindegliederung

Die Stadt Milevsko besteht aus den Ortsteilen

  • Dmýštice
  • Klisín
  • Milevsko (Mühlhausen)
  • Něžovice
  • Rukáveč und
  • Velká

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Klosterkirche „Mariä Heimsuchung“ aus dem 12. Jahrhundert wurde im 13. Jahrhundert erweitert und nach dem Dreißigjährigen Krieg barockisiert.
  • Die bereits 1184 erwähnte romanische St.-Ägidius-Kirche wurde im 14. Jahrhundert im Stil der Gotik umgebaut.
  • Die St.-Bartholomäus-Kirche wurde 1866 an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 16. Jahrhundert errichtet.
  • Altes Rathaus aus dem 17. Jahrhundert
  • Neues Rathaus, errichtet 1901/02 im Stil der Neorenaissance
  • Barockpfarrhaus aus dem Jahr 1715
  • Sparkassengebäude aus dem Jahr 1909
  • Bankgebäude von 1907 im Jugendstil
  • Synagoge
  • Jüdischer Friedhof

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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