- Miliduch
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Miliduch († 806) war ein sorbischer Herrscher.
Über Herrschaftsgebiet und verfassungspolitische Stellung Miliduchs ist sich die Forschung noch immer uneins. Laut den Annales regni Francorum war er nur dux, also Fürst. Dem Chronicon Moissacense zufolge war er dagegen König (rex).
Auch der Name wird in den Quellen unterschiedlich angegeben: Die Annales nennen ihn Miliduoch, im Chronicon Moissacense finden sich die Lesarten Melito und Nusito. Selbst in älterer und jüngerer Forschungsliteratur finden sich unterschiedliche Schreibweisen. Im Sorbischen wird er gemeinhin als Miliduch benannt.
Sicher ist, dass er im Frühjahr oder Sommer des Jahres 806 in einer Schlacht an der Elbe von den fränkischen Truppen, die unter dem Befehl Karls des Jüngeren, einem Sohn Karls des Großen standen, besiegt und getötet wurde.
„Et inde post non multos dies Aquasgrani veniens Karlum filium suum in terram Sclavorum, qui dicuntur Sorabi, qui sedent super Albim fluvium, cum exercitu misit; in qua expeditione Miliduoch Sclavorum dux interfectus est, duoque castella ab exercitu aedificata, unum super ripam fluminis Salae, alterum iuxta fluvium Albim.“
– Annales regni Francorum, Anno 806
Quellen
- Annales regni Francorum, a. 806, ed. F. Kurze (MGH SRG 6, 121)
- Chronicon Moissacense, a. 806, ed. G.H. Pertz (MGH SS 1, 308)
Literatur
- Walter Schlesinger: Die Verfassung der Sorben, in: Herbert Ludat: Siedlung und Verfassung der Slawen, 1960, 78f., 80, 100f.
- Miliduch oder Miliduoch. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 21, Leipzig 1739, Spalte 197.
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