MuseumPasseier

MuseumPasseier

Das MuseumPasseier befindet sich in St. Leonhard in Passeier in Südtirol und ist im denkmalgeschützten Wirtschaftsgebäude des Sandhofs, dem Geburtsort des Freiheitskämpfers Andreas Hofer (1767-1810), untergebracht. Das Museum umfasst die Dauerausstellung „Helden & Hofer“, sowie einen Volkskundebereich und ein Freilichtgelände.

Inhaltsverzeichnis

Museumsbereiche

Helden & Hofer

Im erweiterten Stall des Sandhofs erlebt der Besucher auf 500 m² einen Parcours, in dem die Geschichte der Tiroler Aufstände von 1809 und die Person Andreas Hofer im Mittelpunkt stehen. Die Ausstellung zeigt die Ereignisse vor 200 Jahren aus einem europäischen Blickwinkel und spielt mit wechselnden Perspektiven. Das Rahmenthema „Helden“ weitet den Blick über die Grenzen Tirols hinaus. Neben zahlreichen bildlichen und schriftlichen Belegen sowie Originalen aus dem Besitz Andreas Hofers gibt es Filme, Hörstationen und eine Kinderschiene.

Volkskundebereich

Im ersten Stock des Museums befindet sich eine umfangreiche Sammlung verschiedenster volkskundlicher Gegenstände. Sie umfasst Objekte aus den Bereichen (Volks-)Kunst, Volksmusik, Volksmedizin, Handwerk, Brauchtum und bäuerliches Leben. Der Besucher kann Alltagsgegenstände des einfachen bäuerlichen Lebens aus dem Passeiertal der letzten Jahrhunderte besichtigen. Auch findet sich hier traditionelle Trachtenbekleidung und verschiedenste Möbelstücke.

Freilichtbereich

Im Freilichtbereich findet der Besucher einen typischen Passeierer Haufenhof mit Schmiede und Schnapsbrennerei, wasserbetriebener Mühle und Lodenwalke, Getreidekasten, Backofen, Kegelbahn, Bienenstand, Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude. Ebenso können im Freilichtbereich eine Ausstellung zu landwirtschaftlichen Geräten, sowie die Herz-Jesu-Kapelle (1899) und das Heilig-Grab-Kirchlein (1697) besichtigt werden.

Außenstellen

Jaufenburg

Die Jaufenburg oberhalb von St. Leonhard in Passeier liegt am Fuße des Jaufenpasses und beherbergt eine Ausstellung zur Talgeschichte sowie Wandmalereien aus dem Jahre 1538. Des Weiteren erhält man Einblick in die Baugeschichte, sowie Informationen über die Bewohner und Besitzer der Burg und deren Tätigkeiten in und außerhalb des Passeiertales.

Pfandler Alm

Die Pfandleralm befindet sich oberhalb von St. Martin in Passeier auf 1.350 Metern und ist der Ort der Gefangennahme Andreas Hofers. Sie ist vom Museum zu Fuß in zwei Stunden, vom Pfandlerhof, oberhalb von St. Martin, in vierzig Minuten erreichbar. Vor der Hütte, in der sich Andreas Hofer in den letzten Tagen vor seiner Gefangennahme aufhielt, wurde bereits 1880 eine Gedenktafel aus Marmor errichtet. Die alte Hütte brannte aber 1919 nach einem Unfall ab und wurde erst im Jahre 1983 von den Passeierer Schützen originalgetreu wiedererrichtet. Dabei stiftete der Südtiroler Schützenbund eine neue Gedenktafel. Beide Tafeln befinden sich bei der neuerrichteten Hütte, welche sich heute in Privatbesitz befindet.

Pfistradalm

Die Pfistradalm liegt in 1.350 Metern Meereshöhe und ist von St. Leonhard in Passeier aus in 1,5 Stunden zu Fuß zu erreichen. Hier befindet sich eine der ältesten und durch die Restaurierung im Jahr 2000 besterhaltensten Kaser Tirols. Im Mittelpunkt steht das traditionelle Almleben und man kann eine alte Almküche, sowie verschiedenste Utensilien aus dem früheren Almleben besichtigen. Auch das St. Anna Kirchlein steht Besuchern offen. Die Kaser ging 1833 von den Grafen Fuchs von Fuchsberg (die bis dahin auch Herren der Jaufenburg waren) in den Besitz der Gemeinde Latsch im Vinschgau über und wird heute noch von dieser, zusammen mit der „Eigenverwaltung für Nutzungsrechte“, verwaltet.

Franzosenfriedhof

Der Franzosenfriedhof befindet sich im Süden von St. Leonhard in Passeier und ist eine Gedenkstätte für die angeblich gefallenen französischen Soldaten in den letzten Novemberkämpfen 1809 im Passeiertal. Neueste Grabungen haben ergeben, dass hier keine Gefallenen begraben sind.

Bunker „Mooseum“

Das Bunker „Mooseum“ wurde 2009 eröffnet und befindet sich in Moos in Passeier ca. sieben Kilometer vom MuseumPasseier entfernt. Das Museum ist in einer in den 1940er Jahren von Mussolini errichteten aber nie fertiggestellten Bunkeranlage untergebracht. Der Besucher erhält hier Einblick in die Frühgeschichte des Passeiertales. 10.000 Jahre alte Fundstücke bezeugen die frühe Besiedlung des Gebirgstales. Ein weiterer Bereich des „Mooseums“ ist den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und den Erlebnissen und Erzählungen der Talbewohner gewidmet. Über eine Wendeltreppe gelangt man auf die Gefechtsebene, wo die Sperrgruppe „Moso“ – so der italienische Name des Dorfes Moos – eine eventuelle Invasion des verbündeten Nazideutschlands über das Timmelsjoch verhindern sollte. Neben dieser Bunkeranlage gibt es noch fünf weitere im Passeiertal, die von den italienischen Truppen aber weder genutzt noch fertiggestellt wurden. Der Außenbereich des Bunker „Mooseums“ ist dem Naturpark Texelgruppe gewidmet. Ein Steinbockgehege bietet hier die Möglichkeit die Wildtiere aus nächster Nähe zu betrachten. Daneben kann noch ein Vogelgehege besichtigt werden. Ein weiterer Bereich des Bunker „Mooseums“ ist auch dem 1983 aufgelassenen Bergwerk St. Martin am Schneeberg – dem ehemals höchstgelegenen Bergwerk Europas – gewidmet.

Quellen

  • Harald Haller: Die alte Kaser im Pfistrad. Vom mittelalterlichen Wohnhaus zum Alm-Museum, [o.O.] 2001.
  • Josef Rohrer: Helden & Hofer. Als Andreas Hofer ins Museum kam. Das Buch zur Ausstellung im Museum Passeier, Bozen 2009.
  • Museums-Broschüre zum Museum Passeier und zum Bunker Mooseum.

Weblinks

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