- Timmelsjoch
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Timmelsjoch / Passo del Rombo Passkamm des Timmelsjochs von Norden
Nordwest Südost Passhöhe 2.474 m ü. A. Ötztal (Tirol, Österreich) Passeier (Südtirol, Italien) Wasserscheide Timmelsbach → Gurgler Ache → Ötztaler Ache → Inn → Donau Passer → Etsch Talorte Sölden, Zwieselstein St. Leonhard in Passeier, Rabenstein Ausbau Ötztal Straße (B186) schmale Asphaltstraße, enge Serpentinen, unbeleuchtete Tunnel, (Strada statale 44bis) Erbaut 1955-59 1933 Winter- und
NachtsperreMitte Oktober - Mitte Juni
20 h - 7 hGebirge Stubaier Alpen / Ötztaler Alpen Besonderheiten Höchster Kfz-tauglicher Grenzübergang Österreichs Profil Ø-Steigung 4,8 % (1.004 m / 21 km) 6,4 % (1.784 m / 28 km) Karte Koordinaten 46° 54′ 19″ N, 11° 5′ 51″ O46.90527811.097512474Koordinaten: 46° 54′ 19″ N, 11° 5′ 51″ O Das Timmelsjoch (ital. Passo del Rombo) liegt auf einer Höhe von 2.474 m ü. A.[1] und ist seit 1919 ein Grenzpass zwischen Österreich (Bundesland Tirol) und Italien (Provinz Südtirol). Das Joch ist der höchste unvergletscherte Übergang zwischen Reschenpass und Brennerpass, es verbindet das Ötztal (Sölden) mit Passeier (St. Leonhard in Passeier und weiter nach Meran). Das Timmelsjoch trennt außerdem die Ötztaler Alpen von den Stubaier Alpen, auf ihm verläuft ferner die Europäische Wasserscheide.
Inhaltsverzeichnis
Name
Ausdruck für die uralte Nutzung des Timmelsjoch ist schon sein Name. Das Wort Timmel wird auf das alte rätoromanische Wort tömbl zurückgeführt, das einen kleinen Hügel bezeichnete. Im Lateinischen erinnert das Wort tumulus für einen Grabhügel immer noch daran. Freilich ist nicht der Pass Timmelsjoch selbst mit der Bezeichnung „kleiner Hügel“ gemeint, vielmehr nimmt der Name Bezug auf die vom Gletscher gebildeten runden Schutthöcker, die noch heute den gesamten Timmelsjochweg säumen. Der italienische Name Passo del Rombo bedeutet „Pass des Dröhnens, Donners“ und ist jüngeren Datums und mehr romantisierend-nationalistischen Ursprungs als einer langen Tradition entsprechend.[2]
Geschichte
Über das Timmelsjoch drangen die ersten Siedler aus Passeier in das innere Ötztal vor. Es bildete im Mittelalter die Südgrenze der Grafschaft im Oberinntal und der Urpfarre Silz. Später verlief hier die Grenze des Gerichtes Petersberg bei Silz. Der Pass wurde schon 1241 als „Thymels“ urkundlich erwähnt. 1320 wurde ein Saumweg angelegt. Er war schon früh ein Handelsweg, auch die Kaufmannsgeschlechter Fugger und Welser haben ihn benützt. 1897 beschloss der Tiroler Landtag eine Straße über den Timmel, aber andere Projekte wurden vorgezogen.
Durch den Friedensvertrag von St. Germain verlief ab 1919 die Grenze zwischen Österreich und Italien über das Joch, und jeglicher offizieller Grenzverkehr war unterbunden. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs im April und Mai 1945 kehrten hier zahlreiche Soldaten der deutschen Wehrmacht aus Italien zurück in das Ötztal.
Timmelsjoch-Hochalpenstraße
Der Plan einer Straße über das Timmelsjoch wurde bald nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgenommen. Ein Vorreiter war dabei der damalige Landesrat und spätere Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, selbst ein gebürtiger Südtiroler.
Zwischen 1955 und 1959 wurde die Nordrampe errichtet, zu damaligen Baukosten von 28 Millionen Schilling (umgerechnet etwa 2 Millionen Euro).
Die Südrampe von Passeier herauf war bereits unter Benito Mussolini ab 1933 bis 2 km vor das Joch gebaut worden, doch mit dem Abschluss der Achse Berlin-Rom mit dem Treffen von Mussolini und Hitler wurden die Arbeiten eingestellt. Es dauerte noch bis zum 15. September 1968, als die Straßenverbindung in beiden Richtungen offiziell freigegeben werden konnte.
Die Straße ist in der Regel von Mitte Juni bis Mitte Oktober von 7 bis 20 Uhr geöffnet. Bedeutung hat die Straße, die vom LKW-Verkehr befreit ist, neben der Verkehrsverbindung vor allem als Ausflugsstraße für PKW und Motorräder.
Die Straße ist auch bei Radrennfahrern beliebt, stellt sie doch eine der größten durchgehenden Steigungen der Alpen dar. Es ist eine sportliche Herausforderung, die fast 1800 Höhenmeter, verteilt auf ca. 30 km Streckenlänge von St. Leonhard bis zur Passhöhe mit dem Rad zurückzulegen. Vor allem die fast 800 Höhenmeter lange Schlusssteigung in Serpentinen durch einen steilen Berghang ist beeindruckend. Jährlich findet im August der Ötztal-Radmarathon über das Timmelsjoch statt. Bei diesem Radmarathon stellt das Timmelsjoch eine besondere Schwierigkeit dar, ist es doch die letzte Steigung nachdem die Teilnehmer - meist Hobbyfahrer - schon von Sölden über Kühtai, Innsbruck, Brennerpass und Jaufenpass gefahren sind. 1988 führte der Giro d’Italia mit einer Etappe von Meran über das Timmelsjoch nach Innsbruck.
Das Timmelsjoch ist Österreichs höchstgelegener Straßengrenzübergang. Hinter dem Touristenort Hochgurgl befindet sich die Mautstelle für den mautpflichtigen Teil der Straße. Die Mautgebühr für die italienische Seite wird zusammen mit der Maut für die österreichische Seite eingehoben.
Bilder
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Timmelsjoch-Hochalpenstraße Südrampe, im Hintergrund die Kehren durch den Steilhang
Einzelnachweise und Quellen
- ↑ ÖK50
- ↑ Steffan Bruns: ALPENPÄSSE - Geschichte der alpinen Passübergänge. Vom Inn zum Gardasee. 1. Auflage. Bd. 3, L. Staackmann Verlag KG, München 2010, ISBN 978-3-88675-273-7, S. 80.
Weblinks
Commons: Timmelsjoch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Neigungsprofil der Auffahrt von St. Leonhard in Passeier
- Timmelsjoch-Hochalpenstraße
- Bilder vom Timmelsjoch
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