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Latsch (ital.: Laces) Lage von Latsch in SüdtirolBezirksgemeinschaft Vinschgau Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001/31.12.2010): 4.870/5.144 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:97,3 % deutsch
2,6 % italienisch
0,1 % ladinischKoordinaten 46° 37′ N, 10° 52′ O46.61666666666710.866666666667639Koordinaten: 46° 37′ N, 10° 52′ O Meereshöhe: 620 - 3.257 m s.l.m. (Zentrum: 639 m s.l.m.) Fläche/Dauer-
siedlungsraum:78,8/15,1 km² Fraktionen: Latsch mit St. Martin im Kofel, Goldrain, Morter, Tarsch Nachbargemeinden: Kastelbell-Tschars, Martell, Schlanders, Schnals, Ulten Partnerschaft mit: Calw Postleitzahl: 39021 Vorwahl: 0473 ISTAT-Nummer: 021037 Steuernummer: 00396990210 Politik Bürgermeister (2010): Karl Weiss Die Marktgemeinde Latsch (ital. Laces) mit 5144 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) liegt im mittleren Vinschgau in Südtirol.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Informationen
Das Dorf wird von der Etsch durchflossen. Südlich des Ortes erheben sich die Ortler-Alpen, nördlich die Ötztaler Alpen. Der Nationalpark Stilfser Joch befindet sich zu einem Teil auf dem Gemeindegebiet, die Stadt Meran liegt 25 km entfernt.
Höchster Punkt ist mit 3257 m das Hasenöhrl, das teilweise vergletschert ist.
Bedingt durch seine inneralpine Lage zwischen zwei hohen Gebirgsketten fällt in Latsch wenig Niederschlag, es sind in etwa 500 mm pro Jahr (zum Vergleich Innsbruck: 900 mm), aber in puncto Sonnenausbeute zählt Latsch alpenweit zu den am meisten beschienenen Orten.
Der Hauptort befindet sich zur Gänze im Talboden, ebenso die Fraktionen Goldrain und Morter, die Fraktion Tarsch hingegen breitet sich auf einem Murkegel etwas oberhalb des Ortes aus. Höchster Siedlungspunkt ist die Fraktion St. Martin im Kofel auf einer Höhe von 1740 m, die über die Seilbahn St. Martin zu erreichen ist.
Hauptwirtschaftsfaktor ist neben dem Obstbau der Tourismus mit über 55.000 Gästeankünften.
Sehenswürdigkeiten
In Latsch befinden sich mehrere historische Burganlagen, so die Burgruinen Obermontani und Untermontani im Ortsteil Morter. Besonders sehenswert sind der Flügelaltar von Jörg Lederer in der Spitalkirche und die Burgkapelle St. Stefan in der Fraktion Morter, die wegen ihrer Wandbemalungen den Beinamen Sixtinische Kapelle Südtirols trägt und zu den sehenswertesten Kapellen des Landes zählt.
Sehenswert ist auch die oberhalb der Fraktion Tarsch auf 950 m Seehöhe über einem früheren Quellheiligtum erbaute romanische St. Medardus-Kirche (11. od. 12 Jh.) mit Rundbogenfriesen und gekuppelten Rundbogenfenstern am Turm und Wandgemälden im Inneren aus dem 13. bis 15 Jh. (u. a. Kreuzigungsgruppe, Mäanderband, Rankenornament, diverse figurale Szenen). Die Kirche gehörte zu einem nicht mehr erhaltenen Pilgerhospiz am Übergang nach Ulten.
Das Schloss Goldrain ist Bildungs- und Kulturzentrum des gesamten Tales. Es erhielt seine heutige Gestalt in mehreren Bauabschnitten ab ca. 1475; Bauherren waren die aus Nordtirol stammenden späteren Grafen Hendl. Sehenswert sind vor allem die rechteckige Umfassungsmauer, diverse Portale und Freitreppen sowie die Loggiengalerie. Alle wesentlichen Werkstücke sind aus weißem Marmor hergestellt.
Erwähnenswert ist auch der etwa 5000 Jahre alte Menhir, der 1992 in der Bichlkirche nahe dem Ortseingang gefunden wurde.
Skigebiet
Das Skigebiet Latsch-Tarscheralm – Mitglied der Ortler Skiarena – erstreckt sich von der Talstation in 1.250 m bis auf 2.250 m am Nördersberg, hat zwei Aufstiegsanlagen und insgesamt 11 km Alpin-Pisten zu bieten, ebenso eine Naturrodelbahn. Seit 2006/07 ist kein Liftbetrieb auf der Tarscheralm möglich, da die Betreibergesellschaft Konkurs angemeldet hat. Eine Wiedereröffnung ist für den 22. Dezember 2010 geplant.
Politische Situation
Der Gemeinderat setzt sich seit den Wahlen im Mai 2005 aus sieben Räten der Bürgerliste sowie aus 13 der Südtiroler Volkspartei zusammen.
Partnerschaften
Latsch unterhält seit 1957 mit Calw eine Partnerschaft.
Sport
Latsch ist ein Austragungsort im Naturbahnrodel-Weltcup und war auch Ausrichter der Naturbahnrodel-Weltmeisterschaft 2005
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Marktgemeinde
- Germana Fleischmann (* 1957), Schriftstellerin und Künstlerin
- Richard Theiner (* 1958), Landesrat für Gesundheit, Sozialwesen und Familie im Südtiroler Landtag
- Carmen Tartarotti (* 1950), Regisseurin - ausgezeichnet 2009 mit dem Hessischen Filmpreis
- Werner Kiem (* 30. November 1962), Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary
Weblinks
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