MÁV-Baureihe BCmot

MÁV-Baureihe BCmot
MÁV-Baureihe Bcmot
Bcmot
Nummerierung: MAV: Bcmot 351
Anzahl: MÁV: 128
Hersteller: Ganz & Cie, Budapest
Baujahr(e): 1926–1937
Ausmusterung: nach 1970
Achsformel: 1'A
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11.490 mm
Gesamtradstand: 6.700 mm
Dienstmasse: 17,8 t
Reibungsmasse: 8,9 t
Radsatzfahrmasse: 8,9 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Installierte Leistung: 90 PS
Treibraddurchmesser: 750 mm
Motorentyp: GANZ
Motorbauart: 6-Zylinder-Reihe
Nenndrehzahl: 1.150/min
Leistungsübertragung: mechanisch
Bremse: Druckluftbremse KNORR
Handbremse
Sitzplätze: 47
Klassen: 2./3.

Die MÁV-Baureihe Bcmot war ein zweiachsiger Motortriebwagen für den Nebenbahnverkehr der Ungarischen Staatsbahnen (MÁV).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wie überall in Europa, nahm auch die Ungarischen Staatsbahnen in der Mitte der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts die Produktion von Motorwagen mit Verbrennungsmotor auf. Der Bcmot von Ganz & Cie ist der erste serienmäßig dort hergestellte Triebwagen. 1926 erschien der Bcmot 351 und wurde auf den Gleisen des Nebenbahnnetzes ausgiebig getestet. Dabei brachte das Fahrzeug günstige Betriebsergebnisse, so dass in den Jahren bis 1937 insgesamt 128 Fahrzeuge dieses Konzeptes geliefert wurden.

Auch der Gysev und anderen Privatbahnen wurden für den Nebenstreckendienst Fahrzeuge geliefert. Bereits 1928 ließ die MÁV in Szentes ein Triebwagendepot errichten. Es zählte zu den ersten seiner Art in Europa. Die hier eingesetzten Fahrzeuge leisteten täglich 7.000 Zugkilometer.

Über viele Jahre leisteten die Fahrzeuge Dienst auf Nebenbahnen. Dabei erfuhren sie zahlreiche technische Verbesserungen. Zur Ablösung kam es erst in den 1970er Jahren durch die Triebwagen der Reihe Bzmot. Viele Fahrzeuge sind erhalten geblieben. Fahrfähig sind die Bcmot 353, Bcmot 390, Bcmot 397 und der Bcmot 468.

Technische Merkmale

Die technische Beschreibung und die angeführten technischen Daten beziehen sich auf den Bcmot 351. Die Daten der späteren Lieferungen weichen geringfügig ab.

Der Wagenkasten bestand aus einem blechverkleidetem Stahlskelett. Der Fahrgastraum bot 12 Sitzplätze in der 2. Wagenklasse und 35 Sitzplätze in der 3. Klasse. Außerdem besaß er eine Toilette und einen Gepäckraum. Die beiden Führerstände befanden sich an den Enden des Wagenkastens. Für Strecken mit Achslast unter 10 t wurden Fahrzeuge mit drei Achsen als Mittelachsfahrzeuge geliefert.

Ursprünglich waren die Fahrzeuge mit Mittelpufferkupplung verschiedenster Bauart für die unterschiedlichsten Bahnverwaltungen ausgerüstet. Später erhielten sie normgerechte Zug- und Stoßvorrichtungen.

Die Antriebsanlage war unter dem Wagenboden angebracht und so aufgehängt, dass sie möglichst wenig Schwingungen an den Fahrgastraum abgab. Ursprünglich bestand sie aus einem Benzinmotor. Von 1930 an wurden die Fahrzeuge mit einem Dieselmotor nach Bauart Ganz-Jendrassik ausgerüstet. Auch die älteren Fahrzeuge erhielten diesen Motor als Tausch. Dadurch konnte die Geschwindigkeit auf 60 km/h erhöht werden.

Dem Motor schloss sich über eine Hardyscheibe das dreigängige Wechselgetriebe an. Die Zahnräder der einzelnen Gänge waren ständig im Eingriff, die Kraftübertragung wurde pneumatisch geschaltet.

Zur Kühlung diente der auf dem Wagendach angebrachte Rippenkühler. Ursprünglich war auch der Kraftstoffbehälter auf dem Dach angeordnet, später wurde dessen Anordnung unter dem Fahrzeugboden verlegt. Die Heizung des Fahrgastraumes erfolgte durch das Kühlwasser des Verbrennungsmotors.

Siehe auch

Literatur

  • Generaldirektion der MAV, Autonomieabteilung für Presse, Reklame und Propaganda (Hrsg.): Eisenbahnnostalgie in Ungarn. Hungaria Sport Egri Nyomda, Eger 902436.
  • Mihály Kubinsky (Hrsg.): Ungarische Lokomotiven und Triebwagen. Akadémiai Kiadó, Budapest 1975, ISBN 963-05-0125-2.

Weblinks


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