- Naomi Mitchison
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Naomi Mitchison (* 1. November 1897 in Edinburgh als Naomi May Margaret Haldane; † 11. Januar 1999 in Carradale in der Nähe von Campbeltown, Schottland) war eine britische Schriftstellerin, die historische, Science-Fiction- und Fantasy-Romane schrieb.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Naomi Mitchison war die Tochter von John Scott Haldane, Professor für Physiologie in Oxford, und Louisa Kathleen Trotter. Ihr Bruder war J. B. S. Haldane, ein Theoretischer Biologe und Genetiker, einer der Begründer der Populationsgenetik. Ihr Onkel war der Politiker und zweifacher Lordkanzler Richard Haldane.
Sie ging in Oxford zur Schule und unterbrach ihr Studium an der University of Oxford, um im ersten Weltkrieg freiwillig als Krankenschwester zu helfen. Nachdem sie sich mit Scharlach infiziert hatte, beendete sie ihre Ausbildung per Fernstudium am St Anne's College. 1916 heiratete sie Gilbert Mitchison, der später ein bekannter Politiker wurde. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen zwei früh starben (die Tochter Clemency 1940 kurz nach ihrer Geburt, der älteste Sohn Geoffrey 1927 neunjährig an Meningitis). Einer ihrer Söhne ist der britische Zoologe Avrion Mitchison.
Sie blieb bis ins hohe Alter aktiv und starb in ihrem Anwesen in Schottland, 101 Jahre alt.
Werk
Mitchison war eine produktive Schriftstellerin und veröffentlichte rund neunzig Bücher verschiedener Genres. Sie begann mit der Aufarbeitung ihrer Kriegserlebnisse in The Conquered, einem Roman über Caesars Eroberung Galliens, und widmete sich danach weiter historischen Romanen, u. a. über das alte Rom und hellenistische Griechenland. Sie schrieb aber auch Kinderbücher, Fantasy (darunter mit To The Chapel Perilous eine eigenwillige Adaption des Artus-Stoffes) und Science-Fiction. Insbesondere mit letzterer erregte sie Aufsehen, weil sie in Memoirs Of A Spacewoman offen feministische Positionen vertrat und bereits 1935 mit We Have Been Warned Sexualität in einer für diese Zeit ungewöhnlich offenen Weise thematisiert hatte (das Buch wurde oft abgelehnt und umgeschrieben, später auch zensiert). Sie war befreundet mit J. R. R. Tolkien und las das Manuskript von Der Herr der Ringe Korrektur. Ihre Bücher über Afrika gehen auf eine Begegnung mit dem Thronfolger der Bakgatla aus Botswana zurück, den sie bei einer ihrer Teegesellschaften kennenlernte; sie bereiste Afrika mehrmals und erhielt 1963 den Titel einer Mutter der Bakgatla.
Romane
- 1923 The Conquered, dt. Jenseits des Sieges, 1952, übersetzt von Ursula Clemen
- 1924 When the Bough Breaks and Other Stories
- 1925 Cloud Cuckoo Land
- 1926 The Laburnum Branch
- 1927 The Fairy Who Couldn't Tell A Lie
- 1928 Anna Comnena
- 1928 Black Sparta
- 1928 Nix-Nought-Nothing
- 1929 Barbarian Stories
- 1930 The Hostages, and other stories for boys and girls
- 1931 The Corn King and the Spring Queen, dt. Kornkönig und Frühlingsbraut, 1985, übersetzt von Annette Charpentier
- 1931 Boys And Girls And Gods
- 1931 The Prince of Freedom
- 1932 Powers Of Light
- 1933 The Delicate Fire
- 1935 We Have Been Warned
- 1936 The Fourth Pit
- 1937 An End And A Beginning
- 1939 The Blood Of The Martyrs
- 1947 The Bull Calves
- 1950 The Big House
- 1952 Travel Light, dt. Eine Reise durch die Zeit, 1987, übersetzt von Manfred Ohl und Hans Sartorius
- 1954 Graeme and the Dragon
- 1955 The Land the Ravens Found
- 1955 To The Chapel Perilous, dt. König Artus läßt schön grüßen, 1986, übersetzt von Annette von Charpentier
- 1956 Little Boxes
- 1957 Behold your King
- 1960 The Young Alexander the Great
- 1962 Memoirs Of A Spacewoman, dt. Memoiren einer Raumfahrerin, 1980, übersetzt von Rosemarie Hundertmarck
- 1965 Ketse And The Chief
- 1966 Friends And Enemies
- 1967 Big Surprise
- 1969 Family At Ditlabeng
- 1969 Don't Look Back
- 1969 Far Harbour
- 1970 Sun and Moon
- 1972 Cleopatra's People, dt. Kleopatras Kinder, 1987, übersetzt Brigitte Beyer und Helmut W. Pesch
- 1973 Sunrise Tomorrow: A Story Of Botswana
- 1973 A Life for Africa: The Story of Bram Fischer
- 1973 Danish Teapot
- 1974 Oil For The Highlands?
- 1975 Solution Three, dt. Lösung Drei, 1984, übersetzt von Peter Robert
- 1975 All Change Here
- 1976 Snake!
- 1979 Two Magicians (mit Dick Mitchison)
- 1980 The Vegetable War
- 1981 Mucking Around
- 1983 Not By Bread Alone
- 1987 Early In Orcadia
- 1987 Images Of Africa, dt. Geschichten aus Afrika, 1986, übersetzt von Annette von Charpentier
- 1988 As It Was
- 1991 The Oath-Takers
- 1991 Sea-Green Ribbons
- 1998 The Dark Twin (mit Marion Campbell)
Autobiographie
- 1973 Small Talk. Memories of an Edwardian Childhood
- 1975 All Change Here. Girlhood and Marriage
- 1979 You May Well Ask. A Memoir, 1920-1940
Literatur
- Jill Benton: Naomi Mitchison: A Biography (1990)
- Jenni Calder: The Nine Lives of Naomi Mitchison (1997)
Weblinks
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