- Naturschutzgebiet Nordufer Plauer See
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53.5260212.29782Koordinaten: 53° 31′ 34″ N, 12° 17′ 52″ O
Das Naturschutzgebiet Nordufer Plauer See ist ein 631 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern zwischen den Orten Karow und Alt Schwerin. Es umfasst den nordwestlichen Bereich des Plauer Sees mit Feuchtwiesen und ehemaligen Torfstichen, den westlich anschließenden Hofsee sowie einen bewaldeten Teil nördlich der Bundesstraße 192 mit dem Samoter See und Plumsee. Die Ausweisung erfolgte am 19. September 1960 mit einer Erweiterung im Jahr 1990.
Der Schutzzweck besteht im Erhalt eines strukturreichen Wald-, Seen- und Moorgebietes.
Das Naturschutzgebiet befindet sich im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und ist nach EU-Recht als Vogelschutzgebiet[1] und FFH-Gebiet eingestuft.[2]
Der aktuelle Gebietszustand wird nur als gut angesehen, wobei der nördliche Teil des Schutzgebiets noch an Entwässerungsgräben angeschlossen ist, was sich nachteilig auf den Schutzzweck auswirkt.
Das Schutzgebiet ist auf zwei öffentlichen Naturlehrpfaden am Samoter See und Hofsee begehbar. Südlich der Bundesstraße existiert ein Aussichtsturm.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Wasserhaushalt
Die Flächen des heutigen Naturschutzgebiets liegen eingebettet in eine eiszeitliche Abflussrinne am Südrand eines Sanders, der sich im Pommerschen Stadium der letzten Eiszeit ausbildete. Nacheiszeitlich lagerten sich in den Seen bis zu drei Meter mächtige Mudden ab. Zwischen dem Samoter See und dem Plauer See bildete sich ein Durchströmungsmoor heraus mit bis zu drei Meter mächtigen Torfschichten. Auf der Schmettauschen Karte aus dem Jahr 1794 sind Torfstiche erkennbar. Die Flächen um den Samoter See und den Moorsee wurden als Acker genutzt und erst im 19. Jahrhundert aufgeforstet. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie und der Straße in den Jahren 1846 bis 1848 wurde das Moor geteilt. Durch Entwässerungsmaßnahmen wurde der Wasserspiegel gesenkt.
Pflanzen- und Tierwelt
Die Seen im nördlichen Gebietsteil sind von einem breiten Gehölzgürtel gesäumt mit Schwarz-Erle, Weide und Sumpffarn.[3] Der zentrale Teil des Gebiets besteht aus Torfstichen, aus denen die ursprüngliche Moor-Vegetation durch Birken-Erlenbruchwald ersetzt wird.[4]
Rohrdommel, Kranich, Eisvogel, Raubwürger, Bekassine, Beutelmeise und Kormoran sind Brutvögel im Schutzgebiet. Zahlreiche Enten- und Gänsearten nutzen im Frühjahr und Herbst die offenen Flächen zum rasten. Zahlreiche Fledermausarten können beobachtet werden, darunter Großer Abendsegler, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Zwergfledermaus und Braunes Langohr. Fischotter leben in diesem Gebiet.
Literatur
- Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Nordufer Plauer See 67. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 556f.
Weblinks
- NSG-Verordnung
- Schutzgebietsvorstellung auf einer privaten Webseite
- Kartenportal Umwelt M-V mit Geodaten (Schutzgebietsgrenze, Biotopkartierung etc.)
Einzelnachweise
Kategorien:- Naturschutzgebiet im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
- Naturschutzgebiet im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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