- Neumann-Antenne
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Als Neumann-Antenne wird eine Gruppenantenne bezeichnet, die für mehrere Radiofrequenzbänder konzipiert ist, über vertikal gestockte Dipolkombinationen verfügt und kein Anpassgerät benötigt.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung
Die Antenne kommt im Amateurfunk zum Einsatz. Sie ist in der ursprünglichen Version für die Radiobänder 10-, 15- und 20 Meter entwickelt worden und deckt somit die wichtigsten oberen Kurzwellenbänder für den Amateurfunk ab. Zwischenzeitlich existieren einige abgewandelte Versionen, die auch Versionen für die oberen fünf Kurzwellenbänder für den Amateurfunk mit einschließen.
Für den Amateurfunk ist sie deshalb prädestiniert, weil sie sich leicht selbst erstellen lässt und anschließend nur an zwei hohen Punkten aufgehängt werden muss.
Eigenschaften
Durch die Stockung zweier gespeister Elemente für jeweils ein Frequenzband im Abstand von etwa einer halben Wellenlänge wird eine Strahlungskompression in der H-Ebene erzielt, aus der der Freiraumgewinn von etwa 3,7 dBd (5,8 dBi) hervorgeht. Der Vorteil besteht im Gegensatz zu Ein-Ebenen-Antennen darin, dass durch die Strahlungsbündelung in der H-Ebene sich die Halbwertsbreite nicht verringert.
In Verbindung mit einem 1:4-Balun verfügt die Antenne für die jeweiligen Frequenzen über eine Impedanz von 50 Ohm und ermöglicht den Anschluss von Koaxialkabeln mit gleicher Impedanz (beispielsweise RG58C/U, RG213/U). Durch die gleiche Impedanz von Kabel und Antenne ist ein Impedanzanpassgerät (Antennen-Tuner) nicht nötig.
Die Bandbreite ist hoch und beträgt im 10-m-Amateurfunkband 2200 kHz (SWR 2:1). Die effektive Antennenhöhe liegt tiefer als bei Einebenenantennen.
Geschichte
Der deutsche Funkamateur Uwe Neumann, DL5UWE veröffentliche erstmals 2010 eine 3-Band-Version der nach ihm benannten Antenne in der Fachzeitschrift Funkamateur. Seit längerem ist das Stocken von Antennen bekannt. Im Amateurfunk ist der bekannteste Vertreter dieser Monobandantennen ein gestockter Ganzwellendipol mit der Bezeichnung "Fauler Heinrich" (Lazy-H), welche an ein umgekipptes H erinnert.
1968 beschrieb der deutsche Funkamateur DJ4VM eine mittengespeiste Version des "Faulen Heinrichs" die bereits mehrbandfähig war, jedoch noch ein Antennenanpassgerät benötigte und als DJ4VM-Quad bekannt wurde.
Literatur
- Karl Rothammel und Alois Krischke: Rothammels Antennenbuch. Franckh-Kosmos Verlag Stuttgart, 11. Auflage, 1995, ISBN 3-440-07018-2
- Uwe Neumann: Eine neue Mehrbandantenne (1). In: Funkamateur Nr. 2, 2010, ISSN 0016-2833, S. 170-172
- Uwe Neumann: Eine neue Mehrbandantenne (2). In: Funkamateur Nr. 3, 2010, ISSN 0016-2833, S. 282-283
Weblinks
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