- Neumannmühle (Sächsische Schweiz)
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Die Neumannmühle im hinteren Kerngebiet Sächsischen Schweiz, wo der 6 km lange Großer Zschand in das Kirnitzschtal mündet, ist eine seit 1791 ununterbrochen im Besitz der Familie Neumann befindliche Sägemühle. Ab 1870 betrieb man damit auch Holzschleiferei (Wasserkraft 15-18 PS). Seit dem 8. Juni 1996 ist sie als Technisches Denkmal für die Öffentlichkeit zugänglich. Die erhalten gebliebene Einrichtung zum Schleifen von Holz entspricht dem Stand von 1870. Nach erfolgreicher Rekonstruktion erinnert sie als Schauanlage gleichzeitig an den Erfinder des Holzschliffs Friedrich Gottlob Keller.
Inhaltsverzeichnis
Wehranlage
Das einst für die Flößerei geschaffene Wehr an der Neumannmühle wurde 2002 zur Wiedereinbürgerung des Lachses zu einer Raue Rampe umgestaltet. Es ist sowohl für den Bestand der Fische und der Kleinlebewesen, als auch für die Erhaltung und Wiederherstellung des Wildbachcharakters von großer Bedeutung. Das nun für Fische überwindbare Wehr passt sich so gut an das Gewässer an, dass der Gefällesprung für den Betrachter fast nicht zu erkennen ist. Die nährstoffarmen Verhältnisse in der Kirnitzsch limitieren jedoch den Fischbestand, auch den der Bachforellen. Abschnittsweise eignet sie sich als Jungfisch- und Laichhabitat. Das Angeln ist allerdings im Gebiet des Nationalparkes verboten.
Touristische Nutzung
Wanderparkplatz, Bushaltestelle, Gaststätte und Wanderherberge ergänzen diesen idyllischen Ort inmitten des Kirnitzschtales. Ein optimaler Ausgangspunkt für Wander-, Rad- und Klettertouren. Hier entlang führt auch die 18 Kilometer lange 6. Malerwegetappe zwischen dem Lichtenhainer Wasserfall und Schmilka, die 2008 zu Deutschlands beliebtester Wanderetappe gewählt wurde. Der 15 km lange Lehrpfad Flößersteig führt von der Neumannmühle nach Bad Schandau entlang der Kirnitzsch bis zur Mündung in die Elbe. Mehr als 100 Informationstafeln auf dem Flößersteig informieren über die Arbeit der Flößer, die einst auf diesem Weg die in den Wäldern gefällten und in der Kirnitzsch zur Elbe geflößten Baumstämme begleiteten.
Neben der alten Mühle ermöglichen Fremdenzimmer und Schlafsackplätze in einer Berghütte am Felsen ein naturnahes Übernachten an. Weitere Mühlen, alt wie die Holzflößerei auf der Kirnitzsch, ergänzen romantische Wanderungen. Entlang der Zufahrtsstraße und Wanderwege ragen steile Felsen aus dem Tal und bilden im Verlauf die Kirnitzschklamm. Nationalparkführer gestalten Halbtagestouren durch diese Felsenlandschaft, welche durch Räumichte aufgelockert wird. Nähe und Distanz zum Berg versehen diese Gegend zu einer außergewöhnlich wohltuenden Dynamik.
Das Felsrevier ist Teil der Nationalparkregion, welche für eine Aufnahme als Weltnaturerbe im Sinne der UNESCO-Konvention vorgesehen ist. Am 30. Juni 2005 wurden durch den Bürgermeister der Stadt Decin, dem Landrat des Landkreises Sächsische Schweiz und dem Tourismusverband Sächsische Schweiz eine Kooperationsvereinbarung hierzu unterzeichnet.
Siehe auch
Weblinks
50.92362214.284041Koordinaten: 50° 55′ 25″ N, 14° 17′ 3″ OKategorien:- Mühlenanlage im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
- Wassermühle in Sachsen
- Museum in Sachsen
- Kirnitzschtal
- Mühlenmuseum
- Sächsische Schweiz
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