Nikolaus Bardewik

Nikolaus Bardewik
Nikolaus Bardewik

Nikolaus Bardewik (* 1506 in Lüneburg; † 25. Juli 1560 in Odense) war ein Bürgermeister der Hansestadt Lübeck.

Nikolaus Bardewik war der Sohn des Lüneburger Bürgermeisters Heinrich Bardewik. Diese Lüneburger Familie Bardewik ist mit dem älteren Lübecker Ratsgeschlecht von Bardewik, dessen prominentestes Mitglied der Kanzler und Lübecker Bürgermeister Albert von Bardewik war, nicht verwandt.[1]

Nikolaus Bardewik wurde 1527 in Lübeck in den Rat der Stadt gewählt. Als Ratsherr diente er seiner Stadt in vielfältigen Funktionen: 1532 war er Befehlshaber der Lübecker Flotte und als Gesandter der Stadt bei dem dänischen König Friedrich I. am Hofe in Kopenhagen. In den Wirren der Wullenweverzeit schied er 1534 für einige Monate aus dem Rat aus. In den Jahren 1535, 1536 und erneut 1544 war er Kämmereiherr. Weiter vertrat er die Stadt als Gesandter 1535 in Rostock, 1536 in Hamburg. 1536 nahm er am peinlichen Verhör Wullenwevers auf Schloss Rothenburg in Rothenburg an der Wümme teil. Von 1537 bis 1543 war er Amtmann von Bergedorf und Mölln. 1544 wurde Bardewik zum Bürgermeister bestimmt. 1550 war er als Gesandter bei Herzog Franz I. von Sachsen-Lauenburg und 1560 bei König Friedrich II. auf dessen erstem Reichstag in Odense, wo er während der Mission verstarb. Sein Leichnam wurde unter großer Anteilnahme nach Lübeck überführt und am 2. August 1560 in der Jakobikirche beerdigt, deren Vorsteher er war. Er hatte ein Epitaph auf dem früheren Chor der Kirche. Bardewik war verheiratet mit einer Tochter Hedwig des Bürgermeisters Thomas von Wickede, beide bewohnten das Haus Breite Straße 10. Bardewik besaß einen Bauernhof in Westerau. Der Zirkelgesellschaft gehörte er seit 1525 an.

Sein Wappen im Norderschiff der Jakobikirche zeigt auf Gold eine schwarze Rübe mit grünen Blättern. Nach dem Senior von Melle soll die Rübe auf seinem früheren Epitaph dagegen weiß gewesen sein.

Literatur

  • Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 337, 413. Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925, Nr. 618.

Weblinks

 Wikisource: Herr Nikolas Bardewiek (Sage) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Olof Ahlers: Bardewik. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 585.

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