Nirim

Nirim
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Nirim (Israel)
Nirim
Nirim

Nirim (hebr. נִירִים, „Weiden“) ist ein Kibbuz im nordwestlichen Negev in Israel. Er liegt nahe der Grenze zum Gazastreifen, etwa 7 Kilometer östlich von Khan Yunis und fällt unter die Verwaltung des Regionalverband Eshkol.[1] Der Kibbuz hat eine Fläche von 22 km² und eine Bevölkerung von etwa 620 Menschen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Kibbuz wurde im Juni 1946 im Rahmen des Elf Punkte Plans zur Erschaffung einer jüdischen Präsenz im Negev, mit dem Ziel ihn später als Teil eines zukünftigen Staates Israel zu beanspruchen, erschaffen.[2] Der Name stammt von der Nir Brigade der Hashomer Hatzair Jugendbewegung. Einige der Mitglieder dieser Brigade halfen bei der Entstehung des Kibbuzes, der anfangs auf einem Gebiet mit dem Namen „Dangour“ oder „Alt-Nirim“ gegründet wurde.[1] Im Zuge des Ausbruchs des Palästinakrieges am 15 Mai 1948, war der Kibbuz die erste jüdische Siedlung die von den ägyptischen Streitkräften, in der Schlacht von Nirim, angegriffen wurde.[2] Im Laufe der Schlacht näherten sich die ägyptischen Streitkräfte Nirim bis auf 25 Meter, bevor sie von der Verteidigung des Kibbuzes, welche aus nur 39 Kämpfern bestand, zurückgeschlagen wurde. 8 der 39 Kämpfer wurden während der Schlacht getötet und alle Häuser Nirims zerstört.[2][3]

Nirim wurde für den Rest des Krieges von der israelischen Armee als Außenposten gegen die ägyptischen Streitkräfte verwendet. Nach dem Krieg beanspruchten die IDF das Gebiet aufgrund seines strategischen Wertes. Da die Kibbuzniks Richtung Norden, hinter die Niederschlagslinie von 200 Millimetern pro Jahr, ziehen wollten, wurde der Kibbuz 15 Kilometer nach Nordosten, zu seiner jetzigen Lage naher der historischen Synagoge bei Horvot Maon verschoben. Nach der Spaltung der Arbeiterpartei Mapam im Jahr 1952 wurden alle Anhänger Moshe Snehs des Kibbuzes verwiesen. Bis 1956 war Nirim ständiges Ziel von Angriffen der Fedajin-Kämpfer aus dem Gazastreifen.[1]

Am 9 August 1959 vergewaltigten israelische Soldaten aus Nirim ein Beduinenmädchen, welches sie in der Nähe gefangen hatten.[3]

Seit 2000 wurde Nirim erneut Ziel von Qassam-Raketen aus dem Gazastreifen. Mit Beginn der Operation Gegossenes Blei im Januar 2009, wurden die meisten Bewohner Nirims, gemeinsam mit denen anderer Dörfer nahe dem Gazastreifen, evakuiert. Viele der evakuierten Familien wurden bis zum Ende der Kampfhandlungen im Kibbuz Mischmar haEmek in der Jesreelebene untergebracht.[2]

Landwirtschaft

Nirim produziert ökologische Erdnüsse, Süßkartoffeln, Weißrüben, Karotten und anderes Gemüse und exportiert dieses nach Europa. Das von den Farmern bestellte Land, reicht bis zur Sperranlage um den Gazastreifen.[2] Nach dem israelischen Rückzug aus Gaza 2005, entschied das israelische Verteidigungsministerium einen Sicherheitsstreifen um die Sperranlagen zu bauen, der durch von Nirim landwirtschaftlich genutztes Gebiet verlief. Nirim musste dafür 1 Million NIS aus seinem Entschädigungsfond beisteuern.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c Mapa's concise gazetteer of Israel, Yuval El'azari (ed.), Tel-Aviv: Mapa Publishing 2005, ISBN 9657184347
  2. a b c d e Lydia Aisenberg: Feeling Gaza. In: The Jerusalem Post, 16. April 2009. Abgerufen am 1. September 2010. 
  3. a b Aviv Lavie, Moshe Gorali: 'I saw fit to remove her from the world'. In: Haaretz, 29. Oktober 2003. Abgerufen am 1. September 2010. 
  4. Anat Barshkovsky: Kibbuz: No deal reached for using our land. In: Ynetnews, 11. September 2005. Abgerufen am 1. September 2010. 

Weblinks

 Commons: Nirim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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