- Fedajin
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Der Ausdruck Fedajin (von arabisch الفدائي al-fidāʾī ‚der sich Opfernde‘, Plural الفدائيون al-fidāʾiyyūn bzw. الفدائيين al-fidāʾiyyīn) bezeichnet Angehörige religiöser oder politischer Gruppierungen, die bereit sind, ihr Leben für einander oder ihre Sache zu opfern.[1]
Das Wort wurde in seiner ursprünglichen Form von den Assassinen geprägt, welche bei ihren Mordanschlägen den eigenen Tod meist billigend in Kauf nahmen.
Nach dem Sechstagekrieg wurden die teils paramilitärisch, teils terroristisch agierenden Kämpfer der von Jassir Arafat gegründeten und angeführten Fatah Fedajin genannt. Sie wurden von vielen linken Gruppen im Westen als Vorkämpfer der Weltrevolution angesehen und entsprechend idealisiert. Die große Zahl freiwilliger Kämpfer wurde schon bald nicht nur für Israel, sondern auch für die arabischen Staaten eine Bedrohung, in denen sich die PLO, die Dachorganisation der palästinensischen Nationalbewegungen, niederließ. Während des Schwarzen Septembers 1970 wurde die PLO aus Jordanien vertrieben, worauf viele der Fedajin in den Libanon gingen. Dort brachten sie das ohnehin wacklige Kräftegleichgewicht des multiethnischen Landes aus den Fugen und waren deshalb maßgeblicher Auslöser des libanesischen Bürgerkriegs.
Daneben nannte auch Saddam Hussein seine Leibgarden Fedajin (siehe auch: Saddam-Fedajin).
Die Fedajin-e Islam, eine iranische Organisation, waren seit ihrer Gründung im Jahre 1948 durch Ayatollah Abol-Ghasem Kashani in verschiedene Attentate verwickelt, so z.B. gegen Premierminister Haj Ali Razmara und Premierminister Hossein Ala. Während der islamischen Revolution wurde diese „inoffizielle“ Organisation zeitweise von Ayatollah Sadegh Khalkali geführt.
Literatur
- Mahmud Darwisch: Ein Gedächtnis für das Vergessen ISBN 978-3857873164
Einzelnachweise
- ↑ The Encyclopaedia of Islam. New Edition s.v. FIDĀʾĪ
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