Nordkoreanische Botschaft in Berlin

Nordkoreanische Botschaft in Berlin
Nordkoreanische Botschaft an der Glinkastraße 5–7 in Ost-Berlin (1987)

Die Nordkoreanische Botschaft in Berlin ist der Hauptsitz der diplomatischen Vertretung von Nordkorea in Deutschland. Sie befindet sich in der Glinkastraße 5–7 in Berlin-Mitte.

Geschichte

Das Botschaftsgebäude liegt im ehemaligen Botschaftsviertel von Ost-Berlin im Bezirk Mitte. Das hier bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg vorhandene Hotel Kaiserhof wurde Ende der 1940er Jahre enttrümmert und die Fläche eingeebnet. Zwischen 1969 und 1975 ließ die Demokratische Volksrepublik Korea ihre Botschaft an dieser Stelle bauen. In dem Gebäude war neben der Botschaft auch die Handelsvertretung untergebracht. Ursprünglich arbeiteten dort mehr als 100 Mitarbeiter, nach der Wende 1989 reduzierte sich die Zahl auf ungefähr 10.[1]

Mit der Deutschen Einheit wurde die Botschaft geschlossen und in ein »Büro für den Schutz der Interessen der Demokratischen Volksrepublik Korea« umgewandelt; als Schutzmacht agierte die Volksrepublik China. Zugleich wurde die bisherige Botschaft der DDR in Pjöngjang in eine Interessenvertretung der Bundesrepublik Deutschland umgewandelt; als Schutzmacht agierte das Königreich Schweden. Am 1. März 2001 haben Deutschland und Nordkorea reguläre diplomatische Beziehungen aufgenommen, allerdings haben bislang keine Besuche von deutschen Regierungsdelegationen auf Ministerebene in Nordkorea stattgefunden. Es existieren keine Abkommen über eine finanzielle, wirtschaftliche, wissenschaftliche oder technologische Zusammenarbeit; im Oktober 2002 wurde ein Luftverkehrsabkommen und ein Investitionsförderungs- und Schutzvertrag paraphiert, deren Unterzeichnung ausgesetzt ist.[2]

Das Gebäude selbst ist ein typischer Plattenbau mit mehreren Stockwerken. Ein Nebengebäude dient heute als eigentliche Botschaft, während der Kanzleiflügel seit 1989 an verschiedene Organisationen vermietet wurde. Neben dem Sitz der Bundesgeschäftsstelle des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (2001-2008)[3] wurde hier ein Hostel eröffnet.[4]

Weblinks

 Commons: Nordkoreanische Botschaft in Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dilek Güngör: Nordkorea nutzt wieder die alte Botschaft. In: Berliner Zeitung vom 8. März 2001, abgerufen am 4. April 2010
  2. Mitteilung »Beziehungen zwischen Nordkorea und Deutschland« (März 2011) auf der Homepage des Auswärtigen Amtes, aufgerufen am 20. August 2011
  3. Haus der Psychologie (Am Köllnischen Park 2, Berlin)[1], aufgerufen am 20. August 2011
  4. Bizarres Hostel in Berlin - Die Nacht bei Kim Jong Il. In: Der Spiegel vom 5. April 2008, abgerufen am 4. April 2010
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