- Oberkirche St. Nikolai
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Die Oberkirche St. Nikolai ist eine Kirche in Cottbus in Brandenburg. Die Kirche steht am Oberkirchplatz und der Sandower Straße in der Nähe des Altmarktes. Die Kirche ist eine dreischiffige Backsteinhalle mit einem Umlaufchor. Der Turm befindet sich nicht in der Achse, er ist nach Norden verschoben. Die sogenannte Oberkirche ist die größte mittelalterliche Kirche in der Niederlausitz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahre 1156 wird die Oberkirche erstmalig erwähnt. Allerdings war sie zu dieser Zeit noch mit einem kleineren Grundriss erbaut. Von einem Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert wurden bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1910 Reste gefunden. Die heutige Kirche entstand ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert, die Bauzeit ging bis in das 16. Jahrhundert hinein. Vermutlich wurde die Kirche in drei Abschnitten errichtet. Zuerst entstanden die Langhausaußenwände. Auf Grund des Brandes im Jahre 1468 wurde wahrscheinlich der Bauplan umgeändert und mit dem Bau neu begonnen. Im dritten Bauabschnitt kamen die Kapellen an der Nord und Südseite hinzu.
In den Jahren 1910 bis 1911 wurde die Kirche umfangreich renoviert. Während des Zweiten Weltkrieges ist die Kirche im Jahr 1945 ausgebrannt. 1946 stürzten weitere Teile der Kirche ein. Die Kirche wurde dann wieder aufgebaut, um das Jahr 1960 war das Dach fertig. 1965 wurde das letzte Fenster eingebaut. In den Jahren 1993 bis 1995 wurde das Kirchendach erneuert.
Der Bau
Der Turm im Westen der Kirche hat einen rechteckigen Grundriss. Im Turm befinden sich vier Geschosse, hier hängen die Glocken der Kirche. Über dem vierten Geschoss befindet sich ein barocker Aufbau.
Im Langhaus und im Chor befinden sich große Fenster. Die Fenster haben ein starres Maßwerk. Auf der Nordseite des Chores befindet sich die Sakristei, sie geht über zwei Joche. Westlich davon befindet sich die Nordkapelle, zwischen Sakristei und Nordkapelle befindet sich ein später hinzugefügter Bau. Die Nordkapelle ist heute die Taufkapelle der Kirche. An der Südseite befindet sich die Südkapelle. Westlich der Südkapelle befindet sich eine Portalvorhalle. An den Wänden befindet sich Wandgemälde, allerdings wurde ein großer Teil beim Kirchenbrand im Jahre 1600 zerstört.Die heute sichtbaren Gemälde wurden 1951 freigelegt.
Die Ausstattung
Der Altaraufsatz stammt aus dem Jahr 1664, es ist somit ein Werk des Frühbarocks. Der Aufsatz wurde in den Jahre 1953 bis 1964 restauriert, der verbrannte hölzerne Aufsatz wurde dabei erneuert. Der Altaraufsatz ist mehrgeschossig, elf Meter hoch und zeigt ein figürliches Relief. Im Sockel befindet sich ein Bild der Geburt Christi, in der Predella ein Bild des Abendmahles. Im Hauptfeld befindet sich ein Bild von Christi Auferstehung.
Das Orgelprospekt wurde 1759 von Stecher erbaut, die dazugehörige Orgel von 1756 bis 1759 von Schöne und Oehme gebaut. 1906 wurde es aus der abgebrochenen St. Nikolai Kirche in Hainichen bei Chemnitz ausgebaut. Das Prospekt wurde inzwischen erneuert.
Im Turm befinden sich drei Glocken. Die Große Glocke hat einen Durchmesser von 1,64 Meter und wurde von Franciskus Voillard im Jahre 1671 gegossen. Die Glocke ist reich verziert, unter anderem mit dem Stadtwappen, einer Kreuzigungsgruppe und einer Madonna. Die mittlere Glocke wurde ebenfalls von Voillard 1671 gegossen. Der Durchmesser beträgt 1,4 Meter, sie ist verziert mit einer Mondsichelmadonna und einer Kreuzigungsgruppe. Die dritte Glocke stammt aus der Lutherkirche in Cottbus und wurde im Jahre 1926 gegossen.
Grabdenkmäler
Im Chor befindet sich ein Figurengrabstein für Gebhard von Alvensleben (gestorben 1627). An der Südwand des Chores befindet sich der Grabstein von Elisabeth von Zabeltitz (gestorben 1607). Daneben und an der Nordseite des Chores befinden sich vier beschädigte Grabsteine für Kinder. An der Nordseite hängt ein Epitaph des Amthauptmannes Heinrich von Pack (gestorben 1554). In der Nordkapelle befindet sich ein Grabmal für Emerenciana von Pack.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Begründet vom Tag für Denkmalpflege 1900, Fortgeführt von Ernst Gall, Neubearbeitung besorgt durch die Dehio-Vereinigung und die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. Brandenburg: bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen, 2000, Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-03054-9, Seite 184 bis 188.
- Irmgard Ackermann, Marcus Cante, Antje Mues und andere, Denkmale in Brandenburg, Stadt Cottbus, Teil 1, Wernersche Verlagsgesellschaft, worms am Rhein, 2001, ISBN 3-88462-176-9
Weblinks
Commons: Oberkirche St. Nikolai (Cottbus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.76111111111114.336638888889Koordinaten: 51° 45′ 40″ N, 14° 20′ 12″ OKategorien:- Kirchengebäude in Cottbus
- Nikolaikirche
- Baudenkmal in Cottbus
- Kirchengebäude der Backsteingotik in Brandenburg
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