- Hainichen
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Wappen Deutschlandkarte 50.96972222222213.125277777778304Koordinaten: 50° 58′ N, 13° 8′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Mittelsachsen Höhe: 304 m ü. NN Fläche: 51,57 km² Einwohner: 8.876 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 172 Einwohner je km² Postleitzahl: 09661 Vorwahl: 037207 Kfz-Kennzeichen: FG Gemeindeschlüssel: 14 5 22 230 Stadtgliederung: 9 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1
09661 HainichenWebpräsenz: Bürgermeister: Dieter Greysinger (SPD) Lage der Stadt Hainichen im Landkreis Mittelsachsen Hainichen oder Gellertstadt genannt, ist eine sächsische Kleinstadt mit rund 9000 Einwohnern im Zentrum des Landkreises Mittelsachsen. Sie befindet sich 26 Kilometer nordöstlich von Chemnitz und am Ufer der kleinen Striegis.
Im Jahre 1276 erstmals urkundlich erwähnt, erlangte die Stadt durch die Herstellung von Tuchen überregionale Bedeutung. Von 1933 bis 1990 spielte die Automobilindustrie (Framo, Barkas) eine wichtige Rolle, seit 1990 dominiert ein Automobilzulieferer.
Hainichen ist Geburtsort des Fabeldichters Christian Fürchtegott Gellert, des Mineralogen Christlieb Ehregott Gellert sowie des Erfinders des Holzschliffes, Friedrich Gottlob Keller.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Frankenberg/Sa., Striegistal, Rossau, Frankenstein und Oberschöna.
Stadtgliederung
Zu Hainichen gehören die Ortsteile:
Geographische Lage
Hainichen liegt an der Kleinen Striegis.
Geologie
Im heutigen Stadtgebiet findet sich Lehm, der bis 2008 abgebaut und zu Ziegeln gebrannt wurde sowie einige, wenig ertragreiche Steinkohlevorkommen.
Geschichte
Von der Gründung bis 1800
Hainichen wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von fränkischen Siedlern als Waldhufendorf gegründet und im Jahr 1276 erstmals urkundlich als Marktflecken villa forensis Heynichen erwähnt [3]. Im Jahr 1282 wird der Ort civitas, "Städtchen", genannt [3].
Hainichen gehörte seit 1283 der Familie von Honsberg (Arnsdorf) und ab 1446 der Familie von Schönberg[3][4][5]. Die Grundherrschaft einschließlich der Patrimonialgerichtsbarkeit oblag dem Rittergut Oberschöna und später dem Rittergut Wingendorf [6][7]. Am 1. Februar 1851 erhielt Hainichen städtische Rechte und die Gerichtsherrschaft ging auf den sächsischen Staat über [3][7].
Die Grundherrschaft der späteren Ortsteile Berthelsdorf, Bockendorf, Cunnersdorf, Eulendorf, Riechberg und Schlegel besaß hingegen das 1162 gegründete Zisterzienser-Kloster Altzelle während Crumbach wie Hainichen zu Wingendorf gehörte. Ottendorf und Gersdorf hingegen unterstanden dem Rittergut Arnsdorf [8].
Tuchmacher und Leineweber prägten schon zeitig die Stadt, wovon heute noch die Spülgasse oder der Rahmenberg künden. Der Innungsartikel der Tuchmacher wird 1481 von Caspar von Schönberg ausgestellt [3].
Der Gasthof „Goldener Löwe“ wurde 1586 erstmals erwähnt [3].
1607 fallen 682 Mitglieder der Kirchgemeinde der Pest zum Opfer [3]. 1644 werden bei einem Stadtbrand „70 Häuser, Rathaus, Kirche, Pfarrhaus und Schule“ zerstört [3]. Im Siebenjährigen Krieg (1756 –1763) sind in Hainichen preußische bzw. österreiche Gruppen zu Kosten der Stadt untergebracht[3].
1800 bis 1933
Am 23. April des Jahres 1800 wurde Hainichen von einem Tornado der höchsten Klasse F5 (nach der Fujita-Skala) heimgesucht und ist damit einer der beiden einzigen bisher bekannten F5-Fälle in Deutschland. Ein großer Stadtbrand am 14. Juli 1832 vernichtete „194 Wohnhäuser, 130 Hintergebäude, die Schule, das Rathaus und das Hospital“ [3][4]. Beim Wiederaufbau der Häuser am Markt entstanden die charakteristischen Heisten.
Eine Gellertstiftung für Arme wurde 1815 gegründet [9]. Diese betrieb von 1859 bis 1971 das Gellert-Kinderheim (oberer Stadtgraben 1). 1871 wurde dieses geschlossen und das Kapital dem Stadtrat übergeben.
Mit dem Ende der Schönbergschen Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 1. Februar 1851 die Gerichtsbarkeit auf das Königlichen Gericht Hainichen übertragen. Diesem folgte das Gerichtsamt Hainichen. Das heutige Amtsgerichtsgebäude wurde 1878 in der Gerichtsstrasse 26 errichtet. 1879 wurde das Gerichtsamt in das Amtsgericht Hainichen umgewandelt.
Am 14. Juli 1870 erfolgte die amtliche Festlegung der Schreibweise Hainichen für den Stadtnamen [3]. Vorherige Schreibweisen waren Heynichen (1276), Heynnechyn (1282), Heynchin (1335), Heinchin, Henichin (1350), Heynichen (1473), Hähnichen (1721) und Haynichen (1791) [6].
Um 1859 wird Hainichen als „Amts- u. Fabrikstadt“ bezeichnet und verfügt über Woll-, Baumwoll- und Leinenspinnereien, Putzwarenfabriken, eine Gerberei sowie Wollhandel[5]. Hainichen erlangte europaweite Berühmtheit für die Qualität seiner Flanell- und Friesstoffe [9].
Die industrielle Entwicklung von Hainichen wurde durch die Bahnstrecke Roßwein–Niederwiesa begünstigt. Das Teilstück Niederwiesa–Frankenberg–Hainichen wurde 1869 eröffnet und 1874 bis nach Roßwein erweitert [3].
Um 1885 bestanden 22 Spinnereien, 2000 Webstühle, Färbereien und Bleichen sowie Leder-, Lederlack-, Chenille- und Plüschfabriken [10].
Vom 4. November 1900 bis zum 1. April 1934 war Hainichen Heimat eines Technikums, an dem bis zu 400 Studenten Maschinenbau bzw. Elektrotechnik hörten [11].
Seit 1933 ist die Automobilindustrie ein bedeutender Wirtschaftszweig in Hainichen. In diesem Jahr wurde die Kleinlastwagenproduktion der Framo-Werke aus der Nachbarstadt Frankenberg nach Hainichen verlegt. Framo bezog das Gebäude der in Konkurs geratenen "Wollhaarkämmerei und Spinnerei" des Nordwolle-Konzerns[12].
1933 bis 1945
Von 4. April bis 13. Juni 1933 befand sich ein Internierungslager (frühes KZ) der SA im Volks- und Sportheim in der Oederaner Straße [13]. Ca. 200 bis 300 Männer durchliefen dieses Lager. Interniert wurden Sympathisanten, Mitglieder und Funktionäre linker Parteien. Die Häftlinge wurden anschließend nach KZ Sachsenburg und Schloss Colditz verbracht.
Ein Frauen-Außenlager des KZ Flossenbürg wurde vom 2. September 1944 bis 30. April 1945 betrieben [14]. Die 500 jüdischen Frauen aus Ungarn und Polen waren in der Frankenberger Straße (ehemalige Nadelfabrik) untergebracht und mussten in der Gottlob-Keller-Straße (Framo-Werke) Zwangsarbeit verrichten [15][16]. Berichte über eine brutale Oberaufseherin liegen vor [17]. Mindestens zwanzig KZ-Häftlinge lassen ihr Leben in Hainichen (siehe Gedenkstätten). Die Häftlinge wurden im April 1945 in das KZ Theresienstadt verbracht [16]. Im Frühjahr 1945 bestand ein Lager der SS im Goßberger Wald für ca. 1500 weibliche Häftlinge [3]. Dazu kamen weitere Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern (insbesondere Frankreich und Serbien) als Zwangsarbeiter, von denen viele in der Landwirtschaft arbeiteten [17]. Mindestens vier Zwangsarbeiter versterben in Hainichen (siehe Gedenkstätten).
Seit Ende 1944 trafen Heimatvertriebene aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches in Hainichen ein. Sie wurden im Hotel 'Goldener Löwe' untergebracht und anschließend auf Hainichener Familien aufgeteilt [17]. Infolge der Ankunft der Heimatvertriebenen erreichte die Einwohnerzahl ihren Höchststand. Noch heute leben viele Schlesier und Ostpreußen in Hainichen.
Am 8. Mai 1945 wurde Hainichen von sowjetischen Panzern befreit [3].
1945 wurden tatsächlich und vermeintliche Nationalsozialisten aus Hainichen und Jugendliche, denen die Mitgliedschaft in den Werwölfen vorgeworfen wurden, im NKWD- Internierungslager Toszek und Speziallager Nr. 1 Mühlberg interniert [17]. Der Geschäftsführer der Framo-Werke, Hans Rasmussen, verstirbt unter anderem in Toszek.[12] [18]
1945 bis 1990
Die Framo-Werke wurden als Reparationsleistung vollständig demontiert. Alle Produktionseinrichtungen wurden in die Sowjetunion verbracht. 1946 beginnt die Produktion von Haushaltsgütern wie Töpfen, Handwagen, Kartoffelkörben und KFZ-Ersatzteilen, unter anderem aus Granatenrohlingen, die gegen Kriegsende noch auf dem Hainichener Bahnhof lagerten [12][17]. 1949 erfolgte die Wiederaufnahme der Fahrzeugproduktion. 1957 entstanden aus den Framo-Werken der VEB Barkas. Von 1961 bis 1991 wurden in Hainichen Kleinlasttransporter und Minibusse der Marke Barkas B 1000 produziert. In Hainichen befand sich die Endmontage, während die Rohkarosserie und Komponenten in Frankenberg und Chemnitz hergestellt wurden.
Hainichen war von 1952 bis 1990 Sitz der Verwaltungseinheit Kreis Hainichen im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR [6]. Im Jahr 1985 fand die 800-Jahrfeier statt.
Am 7. Oktober 1989 fand nachmittags eine Demonstration von knapp 20 Jugendlichen statt, die von der Volkspolizei aufgelöst wurde.
Im Anschluss an eine Diskoveranstaltung kam es in der Nacht vom 7. zum 8. Oktober zu einer weiteren spontanen Demonstration von zunächst etwa 150 Personen, die auf der Gellertstraße gewaltsam von der Volkspolizei aufgelöst wurde. Etwa 30 bis 40 Personen wurden verhaftet und im Speisesaal des Ziegelwerkes unter menschenunwürdigen Umständen festgehalten. Mindestens 7 Personen wurden in das Gefängnis auf dem Kaßberg in Karl-Marx-Stadt überführt. Aufgrund des anhaltenden Druckes durch die Bevölkerung kamen die Gefangenen am 12. und 13. Oktober 1989 wieder frei.
Am 2. November 1989 bildete sich in Hainichen eine Untersuchungskommission zu den Ereignissen des 7./8. Oktober 1989. Es wurden mindestens acht Anklagen gegen Angehörige der Deutschen Volkspolizei erhoben und vier Verurteilungen ausgesprochen.
Seit 1990
Die Produktion des Barkas B1000 wurde 1991 eingestellt. Der Maschinenpark wurde demontiert, aber die angestrebte Produktionsverlagerung nach China, Russland oder Litauen fand nicht statt.
Im Jahr 1994 wurde der Kreis Hainichen aufgelöst und Hainichen verlor den Status einer Kreisstadt. 1995 erregte der Fall des Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Hainichen Kurt Fischer für Aufsehen, der einer geplanten Entführung des Landrates Andreas Schramm für schuldig befunden wurde. Im Jahr 2005 wurde das Gellertgymnasium geschlossen.
2008 wurde die HWG, das kommunale Wohnungsunternehmen, mit 1.100 Wohnungen und circa 78.100 m² Wohnfläche an die Kommunale Wohnen AG verkauft. Der Verkaufspreis betrug schätzungsweise 3 bis 4 Millionen Euro bzw. 22 bis 24 Millionen Euro unter Berücksichtigung der Altschulden [19]. Dies entspricht ca. 20.000 bis 22.000 Euro pro Wohnung.
Einwohnerentwicklung
(ab 1960 Stichtag: 31. Dezember):
Jahr Einwohner 1551 [6][21] ca. 680 1748 [6][21] ca. 1.265 1806 [22] ca. 2.427 1834 [6] 4.623 1847, ca.[23] 5.580 1859, ca.[5] 6.140 1871,[6] 8.331 Jahr Einwohner 1885 [10] 8.053 1890 [6] 8.260 1900 [24] 7.932 1910 [6] 7.862 1925 [6] 7.809 1933 8.047 1939 [6] 8.004 Jahr Einwohner 1946 [6] 8.875 1950 [6] 11.984 1960 11.188 1964 [6] 11.467 1990 [2] 9.149 1991 [2] 9.100 1992 [2] 9.073 Jahr Einwohner 1993 [2] 8.936 1994 [2] 10.461 1995 [2] 10.359 1996 [2] 10.294 1997 [2] 10.185 1998 [2] 10.018 1999 [2] 10.266 Jahr Einwohner 2000 [2] 10.061 2001 [2] 9.888 2002 [2] 9.744 2003 [2] 9.628 2004 [2] 9.554 2005 [2] 9.502 2006 [2] 9.314 Jahr Einwohner 2007 [2] 9.236 2008 [2] 9.131 2009 [2] 8.972 2010 [2] 8.876
Hainichen ist eine schrumpfende Stadt mit einem Geburtendefizit und einem Migrationsdefizit. Unter Berücksichtigung der später eingemeindeten Ortsteile (1.842 Einwohner im Jahr 1990 [25]) hat Hainichen von 1990 bis 2008 17% seiner Einwohner verloren. Gemäß dem Demographiebericht der Bertelsmann-Stiftung wird die Stadt 2025 nur noch ca. 7.500 Einwohner zählen [20]. Dies entspricht einer Verringerung um 31% (unter Berücksichtigung der Eingemeindungen) im Vergleich zu 1990.Jahr Prognose Bertelsmann Stiftung [20] Prognose Stat. Landesamt [26] 2010 8.902 9.000 bis 9.100 2015 8.438 2020 7.999 8.200 bis 8.500 2025 7.554 Religionen
Hainichen ist traditionell protestantisch geprägt. 1925 waren 92% der Bevölkerung evangelisch und 2% katholisch [6]. Weiterhin gab es 1925 eine kleine jüdische Gemeinde von 14 Personen [6]. Hainichen verfügt über zwei Kirchen. Die Trinitatis-Kirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde (erbaut 1899) sowie die Sankt Konrad Kirche (erbaut 1936) der katholischen Gemeinde [27][28]. Die Trinitatis-Kirche ist mit 72m das höchste Gebäude von Hainichen[11]. Die katholische Gemeinde gehört seit 2002 zur Pfarrei St. Laurentius Mittweida [28]. Seit 1993 besitzt Hainichen ein Familien- und Jugendzentrum von „Jugend mit einer Mission“ [29].
Eine Mehrheit der Hainichner ist heute konfessionell nicht gebunden wie ca. 75% aller Bewohner von Sachsen.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurden Crumbach und Ottendorf eingemeindet. Am 1. Januar 1994 folgten Bockendorf, Cunnersdorf, Eulendorf, Gersdorf (mit dem am 1. Januar 1979 eingegliederten Falkenau) und Riechberg (einschließlich Siegfried) sowie am 1. Januar 1999 Schlegel [6].
Gedenkstätten
- Gedenkanlage auf dem Karl-Marx-Platz für Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus aus Hainichen: Franz Hübsch, Max Curt Pötzscher, Alfred Kühn, Vikar Joseph Schwarz, Rudolf Papsdorf
- Grabstätten auf dem Neuen Friedhof sowie ein Gedenkstein für vier namentlich genannte Zwangsarbeiter(innen)
- Grabstätte und Gedenkstein auf dem Alten Friedhof für 16 jüdische Frauen-Häftlinge (darunter vier inzwischen namentlich ermittelt), die bei einem Todesmarsch aus den Außenlagern Leipzig-Schönefeld und Taucha im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden
- Auf dem Friedhof des Ortsteiles Berthelsdorf sind vier unbekannte KZ-Häftlinge, deren Leichen von SS-Angehörigen im April 1945 aus einem Transportzug aus einem Außenlager des KZ Flossenbürg geworfen wurden, begraben.
Politik
Stadtrat
- CDU 32,8 % (7 Sitze)
- SPD 27,2 % (5 Sitze)
- Freie Wähler 16,2 % (3 Sitze)
- Die Linke 11,0 % (2 Sitze)
- FDP 9,3 % (1 Sitz)
(Stand 2009)
Bürgermeister
Dieter Greysinger (SPD), seit dem 1. Dezember 2004
Städtepartnerschaft
- Dorsten, Nordrhein-Westfalen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hainichen weist ein Literaturmuseum zu Ehren von Gellert sowie eine von ungefähr 30 weltweit begehbaren Camera Obscuras auf.
Museen
- Gellert-Museum
Bauwerke
- Camera Obscura
- Herfurthsches Haus
- Trinitatiskirche von Gotthilf Ludwig Möckel
- Tuchmacherhaus (Haus der Tuchmacherinnung, 1784 erbaut), heute als Schauweberei genutzt [11]
- Gellertdenkmal (Bronzestatue, geweiht am 26. Oktober 1865) [11]
- Parkschlößchen (1851/52 als Wohnhaus für Julius Hermann Werner errichtet; heute als Gellert-Museum genutzt)
- Königlich-sächsische Meilensteine an der B 169 in Falkenau (Halbmeilenstein aus Schlegel - OT Juchhöh) und in Schlegel - OT Juchhöh (Ganzmeilenstein aus Greifendorf)
Parks
- Stadtpark (seit 1899) mit Wildgehege und Blumenuhr
- Landschaftsschutzgebiet Striegistäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Hainichen ist über die Anschlussstelle 73 der Bundesautobahn 4 und die Bundesstraße 169 zu erreichen. Die Stadt befindet sich im Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Mittelsachsen (VMS), welcher von Hainichen aus einige Strecken bedient, unter anderem nach Chemnitz. Im Jahr 2004 wurde die Eisenbahnstrecke Niederwiesa–Hainichen–Roßwein (Kursbuchstrecke 516) nach umfangreicher Rekonstruktion auf dem Abschnitt bis Hainichen wieder eröffnet und von der City-Bahn Chemnitz bedient. Der Streckenabschnitt von Hainichen nach Roßwein durch das malerische Striegistal blieb von dieser Rekonstruktion ausgeklammert und wurde demontiert. Auf der Strecke ist ein Radwanderweg geplant.
Öffentliche Einrichtungen
In Hainichen haben folgende Einrichtungen und Institutionen ihren Sitz:
- Amtsgericht
- Geschäftsstelle der Bundesagentur für Arbeit
Sport
Sportvereine (Auswahl)
- Kegelsportverein Hainichen 92 e.V.
- Hainichener Fußballverein Blau/Gelb 46 e.V.
- Motor Sport Verein MSV Hainichen e.V.
- Radsportverein Hainichen e.V.
- SV Motor Hainichen e.V.
Sportanlagen
- Sportzentrum mit Lehrschwimmhalle
- Freibad mit 50 m Schwimmer- /Nichtschwimmerbecken und großer Liegewiese
- Automatische 4-Bahn-Kegelanlage
- Radrennstrecke im Rossauer Wald
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Friedrich Gottlob Keller
- 1895 Otto Fürst von Bismarck (1815–1898), Reichskanzler
Söhne und Töchter der Stadt
- Michael Meurer (1475–1537), Theologe und Reformator
- Christlieb Ehregott Gellert (1713–1795), Metallurge und Mineraloge
- Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769), bedeutender Dichter der Aufklärung
- Carl Friedrich Mosch (1784–1859), Mineraloge und Schriftsteller
- Friedrich Gottlob Lehmann (1805–1869), Textilfabrikant und MdL (Königreich Sachsen)
- Emil Kreller (1811–1882), Rittergutsbesitzer und Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
- Friedrich Gottlob Keller (1816–1895), Erfinder
- Alfred Naumann (1847–1917), Fotograf
- Johannes Uhlig (1869–nach 1936), Maler
- Albert Sixtus (1892–1960), Kinder- und Jugendbuchautor
- Peter Coryllis (1909–1997), Schriftsteller
- Manfred Fricke (1936–2009), Präsident der TU Berlin, Wissenschaftler und Sachverständiger Schwerpunkt Flugtechnik
- Rainer Simon (* 1941), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Günter Hofmann (1944–2008), Maler und Grafiker
- Konrad Zdarsa (* 1944), Bischof des Bistums Augsburg
- Karin Oehme (* 1946), Schauspielerin
- Andreas Altmann (* 1963), Schriftsteller
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Johann Gottfried Stecher (1718–1776), Holzbildhauer
Literatur
- Christel Foerster, Sigrid Schmidt. Hainichen. Brockhaus-Verlag (Leipzig), 1983.
- Hainichen in den 50er und 60er- Jahren: 2 Jahrzehnte DDR. Geiger-Verlag (Horb am Neckar), 2006, ISBN 3-86595-122-8.
- Hainichen: aus der Vergangenheit einer Kleinstadt. Geiger-Verlag (Horb am Neckar), 2001, ISBN 3-89264-594-9.
- Kretschmann, Thomas. Hainichen: Zeitzeugen-Berichte & Dokumente 1930-1950; die vergessenen Schicksale, Naziterror – Krieg – Flucht. Druckhaus Dresden (Dresden), 2008.
- Richter, Michael. Die Friedliche Revolution. Aufbruch zur Demokratie in Sachsen 1989/90. 2 Bde. Göttingen 2009. ISBN 978-3-525-36914-2.
- Schwabenicky, Wolfgang; Richter, Uwe: Die Geschichte von Hainichen und Umgebung bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts
- Cornelius Gurlitt: Hainichen. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 25. Heft: Amtshauptmannschaft Döbeln. C. C. Meinhold, Dresden 1903, S. 71.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Statistisches Landesamt Sachsen
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Geschichte der Stadt Hainichen, Offizielle Homepage der Stadt Hainichen
- ↑ a b Werner Hofmann, Archivar beim Rat der Stadt Hainichen: Bemerkenswertes zur Geschichte Hainichens aus Sicht der DDR, 1981, online: Bürgerportal Hainichen
- ↑ a b c Hainichen. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 7, Altenburg 1859, S. 858 (Online bei zeno.org).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q Hainichen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ a b Siegfried Störzel: Beiträge zur Heimatgeschichte, Gellertstadt-Bote Hainichen, 14. August 2004
- ↑ Digitales Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ a b Encyclopædia Britannica Eleventh Edition (1910–1911)
- ↑ a b Meyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892
- ↑ a b c d Entdeckerpfad Hainichen
- ↑ a b c Michael Geiger: Barkas.de – Rückblende 1923–1957. Abgerufen am 17. März 2010 (html, deutsch).
- ↑ United States Holocaust Memorial Museum, Early Camp Hainichen, http://www.ushmm.org/wlc/article.php?lang=en&ModuleId=10007214
- ↑ Bundesministerium für Justiz: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG,[1]
- ↑ Füßl, Seifert, Simon-Pelanda, Zwangsarbeit, in: Ihrer Stimme Gehör geben, Bd. 1,hrsg. von Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg, Regensburg 2001 [2]
- ↑ a b Ein Projekt zur Erforschung der nationalsozialistischen Lager und Haftstätten sowie der Orte des Massenmords 1933 bis 1945 [3]/
- ↑ a b c d e Kretschmann, Thomas: Hainichen: Zeitzeugen-Berichte & Dokumente 1930-1950; die vergessenen Schicksale, Naziterror – Krieg – Flucht. Druckhaus Dresden (Dresden), 2008.
- ↑ Supp, Barbara: Die Zeit der Gespenster. Barbara Supp über die vergessenen Toten des sowjetischen Straflagers Tost in Schlesien. In: Rudolf Augstein (Hrsg.): Der Spiegel. Nr. 32/1996, SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Hamburg ([4], abgerufen am 28. Februar 2010).
- ↑ Kommunale Wohnen AG, Geschäftsbericht 2008 online
- ↑ a b c Bertelsmann-Stiftung, Wegweiser Kommune
- ↑ a b Kalkuliert unter der Annahme von fünf Einwohnern pro besessene(r) Mann
- ↑ Hainichen. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 731–733.
- ↑ Hugo von Bose: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen, 1847
- ↑ Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 747.
- ↑ Die Einwohnerzahlen der später eingemeindeten Ortsteile betrugen 1990 gemäß dem Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen: Bockendorf 342, Cunnersdorf 288, Eulendorf 164, Gersdorf 398, Riechberg 382 und Schlegel 270.
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen: 4. Regionalisierte Bevölkerungsprognose für den Freistaat Sachsen bis 2020
- ↑ Evangelisch-lutherische Trinitatis Gemeinde Hainichen: Geschichte der Trinitaskirche
- ↑ a b Sankt Konrad Hainichen: Chronik unserer Gemeinde
- ↑ http://www.jmem-hc.de
Weblinks
-
Commons: Hainichen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- offizielle Internetpräsenz der Stadt Hainichen
- Entdeckerpfad Hainichen – Eine romantische Zeitreise
- hainichen-damals.de – Historische Ansichten der Stadt Hainichen
- buergerportal – hainichen.de – Bürgerportal Hainichen – Kultur, Veranstaltungen, Bürgerforum
- Gellert-Museum Hainichen – Literaturmuseum und Kunstsammlung zur Fabel
- Hainichen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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