- Obturation
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Als Obturation wird in der Medizin die Blockade eines Hohlorgans durch körpereigene (beispielsweise Umfangsvermehrungen wie Tumoren) oder körperfremde Objekte bezeichnet. Per Definition handelt es sich hierbei um einen Verschluss, der durch Objekte verursacht werden, die innerhalb des Lumens auftreten.
Inhaltsverzeichnis
Begriffliche Abgrenzung
Bei einer allgemeinen Verlegung (ugs. „Verstopfung”) eines Lumens spricht man von einer Obstruktion oder einer Okklusion. Hierbei ist es unerheblich, ob es sich um eine Verlegung von innerhalb des Organs handelt oder ob sie von außerhalb verursacht wird (beispielsweise das Abdrücken des Darmlumens durch raumfordernde Prozesse wie Tumoren in der Bauchhöhle). Die Obturation hingegen bezeichnet nur die Verlegung von innerhalb eines Hohlorgans[1]. Allerdings verwischen die Grenzen in der praktischen Verwendung des Begriffes[2].
Obturation in der Zahnmedizin
Als Obturation bezeichnet man in der Zahnmedizin das Einbringen von Füllmasse in ein zuvor gereinigtes und ausgeformtes Wurzelkanalsystem der Zähne (Endodontie).
Obturationen in der Veterinärmedizin
Häufiges Vorkommen in der Veterinärmedizin findet sich vor allem bei den Equiden, beispielsweise dem Pferd. Hier kommt es durch Verlagerungen des Darmtraktes oder durch zu festen Kot (verursacht beispielsweise durch zu starken Wasserentzug während der Darmpassage) zu Obturationen, die als lebensbedrohliche Notfälle einzustufen sind.[3]
Aber auch bei anderen Tierarten treten Obstipationen auf. Bei Hunden kann es unter Anderem bei der Verfütterung größerer Knochenmengen zu Obstipationen kommen („Knochenkot“), synonym werden hier die Begriffe Konstipation oder Obstructio alvi verwendet. Auch Fremdkörper (wie beispielsweise Bezoare) können zu einer Obturation des Darmlumen führen[4], hier sind häufig auch Katzen betroffen.
Einzelnachweise
- ↑ Begriffsbestimmung auf Flexikon
- ↑ Obstuktion auf fremdwort.de
- ↑ James Orsini und Thomas Divers (Hrsg.): Leitfaden Pferdepraxis und Notfallmedizin. Elsevier, München 2007, ISBN 3-437-57300-4, S. 269 ff.
- ↑ Peter F. Suter und Hans G. Niemand (Hrsg.): Praktikum der Hundeklinik. Paul-Parey-Verlag, 10. Auflage 2006, S. 744. ISBN 3-8304-4141-X
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