Wildtierreservat Okapi

Wildtierreservat Okapi
Epulu-Fluss im Wildtierreservat Okapi

Das Wildtierreservat Okapi (franz. réserve de faune à okapis) ist ein UNESCO - Weltnaturerbe im Ituri-Regenwald im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, nahe zu den Grenzen zum Sudan und Uganda. Seine Größe beträgt etwa 13.700 km², etwa ein Fünftel der Gesamtfläche des Waldes und liegt zum größten Teil im Tal des Kongo-Flusses.

Wie schon der Name sagt, ist das Gebiet Heimat vieler Okapis. Ihre Zahl wurde 1996 auf 3900 bis 6350 geschätzt, bei einer Gesamtpopulation von etwa 10.000–20.000.

Dort ist am Epulu-Fluss auch das Epulu Conservation and Research Center gelegen. Dieses geht auf eine Gründung des amerikanischen Anthropologen Patrick Putnam im Jahr 1928 als Fangstation für wilde Okapis für Zoos in Amerika und Europa zurück.

Heute ist der Ansatz ein etwas anderer: Okapis werden gefangen und gezüchtet, nur ihr Nachwuchs wird an Zoos verschickt, der so eine viele höhere Überlebenschance als Wildfänge hat. Dennoch werden nur sehr wenige exportiert - gerade so viel wie nötig, um die Genetische Vielfalt der Zoo-Populationen aufrechtzuerhalten. Das Zentrum leistet auch wichtige Forschungs- und Naturschutzarbeit.

Das Reservat ist auch Heimat vieler anderer interessanter oder gefährdeter Tiere, z. B. des Waldelefanten und von mindestens 13 Arten tagaktiver anthropoider Primaten. Nomadische Mbuti-Pygmäen und bantusprachige Bauern leben im Reservat.

Das Reservat steht bereits seit 1997 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Die Hauptbedrohungen sind Entwaldung durch Brandrodung für die Landwirtschaft sowie durch kommerzielle Jagd zum Verkauf von Wildfleisch. Der Abbau von Gold und Coltan sind ebenfalls problematisch.

In den Orten entlang einer durch das Reservat führenden Straße gibt es seit Jahren eine schleichende Immigration aus den dicht bevölkerten östlichen Landesteilen. Deswegen wurde inzwischen ein Programm gestartet, mit dem dieser Trend kontrolliert werden soll. Im Zentrum steht dabei die Verbesserung der Erträge auf den bestehenden landwirtschaftlichen Flächen.

Aufgrund der politischen und ökonomischen Verhältnisse im Kongo besteht keine ausreichende Finanzierung für die Einrichtungen des Reservates, der erhoffte Ökotourismus und ein Umdenken der Bevölkerung liegen noch in weiter Ferne.

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